Protocol of the Session on May 11, 2023

Und wir wissen, dass die Kosten pro Internat in diesem Land auch unterschiedlich sind, dass der Schullastenausgleich auch nicht für alle Internate dann die Kosten trägt und wir das verteilen können. Deswegen ist diese Problematik auch da.

Was mir aber bei dem Ausschütten von Geldern vom Landessportbund an die betroffenen Sportlerinnen und Sportler oder an die Internate dann auch fehlt, das ist tatsächlich die soziale Komponente. Es geht bei der Ausschüttung von Geld rein um den Kaderstatus. Also bin ich ein sehr guter Kader, Olympiakader, D-Kader, ja, dann bekomme ich die maximale Förderung, bin ich es nicht, bekomme ich es nicht. Also da fehlt die soziale Komponente, wo man da auch noch mal schaut, aus welchem Elternhaus komme ich denn, bin ich vielleicht nicht ganz so gut, aber ich entwickle mich irgendwann noch im Laufe des Lebens. Das kommt ja beim Sport auch vor. Meine Tochter war im Schwimmen unterwegs, ganz

erfolgreich, D-Kader hier in Mecklenburg-Vorpommern. Und gerade bei jungen Menschen oder auch bei weiblichen Spitzenkadern ist es halt so, dass die biologische Uhr unterschiedlich tickt. Also es sind nicht alle gleich auf dem Punkt an einem bestimmten Alter, und das wird tatsächlich auch nicht berücksichtigt.

Und dieses Thema, das gehört normalerweise in den Bildungsausschuss, das gehört in den Innenausschuss, das gehört natürlich auch in den Sozialausschuss, ja, auch in den Innenausschuss, weil irgendwo sind ja auch die Kommunen da mit beteiligt bei den Internaten. Und deswegen ist es sehr vielschichtig, dieses Thema. Und wenn wir jetzt, so glaube ich, kurzfristig hier eine Lösung finden, viel Geld in die Hand nehmen, was wir ja rechtstechnisch nicht machen können – und da wird der Finanzminister Heiko Geue, der wird wahrscheinlich mir die Ohren langziehen, wenn ich jetzt sage, Attacke, jetzt geht es los und wir haben eine schnelle Lösung –, so schnell funktioniert es nicht, und so vielschichtig, wie dieses Thema ist, so vielschichtig müssen wir dieses Thema auch angehen, und das braucht ein wenig Zeit.

Der wahre Albrecht hat es ja gerade gesagt, eine schnelle Lösung habe ich auch nicht in der Hosentasche.

(allgemeine Heiterkeit)

Entschuldigung, Rainer!

(allgemeine Heiterkeit – Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Aber langfristig, langfristig müssen wir an diesem Thema arbeiten und wir brauchen halt ein bisschen Zeit, wir brauchen hier die Luft zum Atmen, und dann, glaube ich, werden wir die Sache auf einen guten Weg bringen. Mir im Herzen tut es weh, einen Antrag für guten Sport und für unsere Jugend hier nicht unterstützen zu können, und nicht, weil er aus der Opposition kommt.

(Präsidentin Birgit Hesse übernimmt den Vorsitz. – Zuruf von Sebastian Ehlers, CDU)

Ich glaube, und das habe ich mehrfach betont, beim Spitzensport schwimmen wir alle auf der gleichen Bahn. Und lassen Sie uns das in Ruhe angehen, dieses Thema!

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen allen noch einen schönen Abend. Danke!

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)

Vielen Dank, Herr Abgeordneter! Zu Ihrem Redebeitrag liegt noch ein Antrag auf Kurzintervention durch Herrn Glawe vor.

Ja, sehr geehrter Herr Kollege Brade, Sie haben jetzt noch mal ausgeführt, wie wichtig Sportgymnasien sind, und haben auch angedeutet, dass Sie wahrscheinlich eine Überweisung in Ausschüsse als SPD mit befürworten wollen. Ich will noch mal darauf hinweisen...

(Heiterkeit und Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD – Anne Shepley, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Nee, hat er nicht.)

Ich war da wohl im falschen Raum.

Befürworten wollen, habe ich gesagt. Ich habe nicht gesagt, dass Sie es machen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU – Heiterkeit und Zuruf von Julian Barlen, SPD)

Das Entscheidende ist für uns als CDU, oder auch der Antragsteller GRÜNE und auch die FDP, dass wir dafür sorgen müssen, dass die Sportgymnasien erhalten bleiben. Zweitens. Wir brauchen mindestens für 211 Schüler eine Lösung, um denjenigen, die mit 14 Jahren auf ein Sportgymnasium gehen, für die nächsten fünf Jahre eine gute schulische Ausbildung zu sichern, zweitens, dass sie mindestens zweimal am Tag, und das viermal die Woche, Training dann auch absolvieren können und eine vernünftige, fundierte schulische Bildung genießen können. Deswegen will ich Sie noch mal fragen,

(Philipp da Cunha, SPD: Keine Frage!)

die Ministerin sprach wieder davon,

(Philipp da Cunha, SPD: Keine Frage!)

wir prüfen und prüfen und prüfen, das Einzige, was gefehlt hat: eine Lösung.

(Philipp da Cunha, SPD: Keine Frage!)

Und da Sie ja gehört haben, dass das Schulgesetz einerseits angefasst werden muss und zweitens auch darüber nachgedacht werden soll, wie insgesamt die Internatskosten gedeckelt werden, dann muss es doch eigentlich der SPD im Herzen bluten, dass Sie da keine Lösung haben.

(Julian Barlen, SPD: Was ist das denn?)

Drittens will ich sagen, ich bin etwas entsetzt, dass man am Ende auch die Olympiastützpunkte aufs Spiel setzt, wenn man keine jungen Sportler, die A- oder B-Kader werden, für die jeweiligen Stützpunkte gewinnen kann, und das gilt für Neubrandenburg,

(Beifall vonseiten der Fraktionen der CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP)

das gilt genauso für Rostock und für Schwerin.

Herr Glawe, …

Ich …

… ich weise darauf hin, …

Ja, ich …

… dass Sie im Instrument der Kurzintervention sind …

Ja, ich will jetzt …

… und die zwei Minuten bereits abgelaufen sind …

Ja, ich muss ja ein bisschen …

… und ich schon sehr großzügig war bezogen auf die …

Ja.

… Ausführungen, …

Frau Präsidentin, …

… die ich gerade …

… ich glaube, …

… genehmigt habe.

… dieses Thema ist so wichtig, dass man darüber auch reden muss.

(allgemeine Heiterkeit – Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Herr Abgeordneter,

(Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)

möchten Sie auf die Kurzintervention erwidern?

Gern.