Protocol of the Session on November 15, 2017

(Zuruf von Nadine Julitz, SPD)

entsprechende Spielsachen auswählen, ist schon ein Ärgernis für diese gesamte Denkrichtung.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Karen Larisch, DIE LINKE: Seit wann kaufen die Kinder ihre Spielsachen? Das machen doch die Eltern! – Zuruf von Nadine Julitz, SPD)

Man möchte den Kindern ihr rollenspezifisches Verhalten aberziehen unter Missachtung der Voraussetzungen,

(Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD – Thomas Krüger, SPD: Vielleicht ist die Rolle ja genau die Erziehung. – Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

unter Missachtung der Voraussetzungen, dass solch ein geschlechtsspezifisches Rollenverhalten einer natürlichen Entwicklungsstufe entspricht. Ziel ist der ideale Mensch – ich habe ihn eben schon beschrieben –, man könnte auch sagen, der „Weiberich“, der hier geschaffen werden soll. Das wird inzwischen mit einem immensen Input an Geldmitteln in einer äußerst,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wer hat Sie nur zum Professor gemacht, sagen Sie mal!)

in einer äußerst aggressiven Form propagiert und in den Kindergärten und in den Grundschulen – bei uns Gott sei Dank hier im Land noch nicht so deutlich, in anderen Bundesländern viel deutlicher – umgesetzt und propagiert.

Hinzu kommt dann der Eingriff in die Sprache. Das fängt relativ harmlos mit dem Binnen-I an,

(Karen Larisch, DIE LINKE: Das ist schon überholt, das Binnen-I.)

geht dann weiter mit dem Kampf gegen Sprachungeheuer und Dopplungen und so weiter. Ich möchte dazu nur sagen,

(Zurufe von Thomas Krüger, SPD, und Martina Tegtmeier, SPD)

schon die alten Römer wussten, dass die männliche Form im Plural die weibliche immer mitumfasst.

(Martina Tegtmeier, SPD: Nee, umgekehrt.)

Sie erinnern sich vielleicht an die entsprechende Digestenstelle. Da hat ein Bauer Muli, zwei Esel, gekauft und bekam einen Esel und eine Eselin,

(Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

und er hat sich darüber beschwert, denn er wollte zwei männliche Esel haben. Und dann wurde ihm gesagt: „Pluralis semper masculinum est“, das heißt, im Plural ist das Männliche die Ausdrucksform und umfasst den weiblichen Esel immer mit.

(Martina Tegtmeier, SPD: Na, Herr Professor, dann wissen wir ja Bescheid.)

So viel vielleicht mal dazu.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Susann Wippermann, SPD: Herr Professorin, ah! – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD – Martina Tegtmeier, SPD: Oh ja!)

Letztendlich ausschlaggebend ist dann der Kampf gegen die Familie geworden, denn die normale Familienstruktur – Vater, Mutter, Kinder – stört natürlich,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wie viele Kinder haben Sie eigentlich?)

stört diese Rollenzuordnung erheblich.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Familien mit ihren unkontrollierbaren Leidenschaften und ihren unpolitischen Hierarchien passen nicht in das Weltbild einer Genderideologie.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Familie gilt als Hort der Unterdrückung, soziologisch ist das der Schritt in die vaterlose Familie oder in die elternlose Globalgesellschaft. Und wer heute noch ganz vernünftig vom ungegenderten Glück mit Vater, Mutter und Kindern träumt,

(Thomas Krüger, SPD: Und der Frau am Herd, stimmts? – Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

gar ein Dasein als Hausfrau anstrebt, der gilt als schon nicht mehr rechtfertigungsfähig veraltet, weil nichts rechtfertigungsunbedürftiger und -unfähiger ist als dieses klassische Familienbild.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

„Elter 1“ und „Elter 2“ ersetzen Vater und Mutter, das ist Genderpädagogik in neuer Lesart.

Liebe Freunde aus meiner Partei, liebe Kollegen, …

(Thomas Krüger, SPD: Kolleginnen gibt es ja nicht.)

Ich habe schon gesagt, die männliche Fassung umfasst das Weibliche immer mit.

(Thomas Krüger, SPD: Ja, aber Sie haben ja keine.)

Ja, das ist Wahlarrhythmie, da kann ich nichts dafür.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD – Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Wer heute noch für Familie in dieser klassischen Lesart eintritt, der gilt als totalitärer, veralteter Mensch.

(Susann Wippermann, SPD: Wer sagt denn das?)

Väter werden dargestellt als aggressive Volltrottel und die Mütter als Glucken.

(Susann Wippermann, SPD: Wer sagt das?)

Das ist das Familienbild, das Ihnen vorschwebt,

(Unruhe vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Peter Ritter, DIE LINKE: Wovon träumen Sie eigentlich nachts, Herr Professor? Wovon träumen Sie nachts? Mein Gott, mein Gott!)

wenn Sie Genderideologie haben wollen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Aber es bleibt uns allen – vor allem mir – ein Trost: Morgens nach dem Aufwachen

(Zuruf vonseiten der Fraktion der SPD: Gucken Sie in den Spiegel.)

der Blick in den Spiegel. Und was sehe ich da?

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)