Protocol of the Session on December 9, 2020

ab.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU und Christel Weißig, fraktionslos)

Aber so ist das mit der Volksnähe und direkter Demokratie: Sie sind nur dann gefordert, wenn sie den eigenen Zielen entsprechen, und das gehört eigentlich nicht zur Demokratie.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU und Christel Weißig, fraktionslos)

Zu guter Letzt möchte ich noch auf den Aufsatz zweier Fachhochschulprofessoren zu sprechen kommen. Sie sind schon genannt worden. In diesem Aufsatz heißt es tatsächlich, dass ein Wahlalter ab 18 Jahren verfassungswidrig wäre, weil die Zahl in der Verfassung unseres Landes nicht genannt sei, ergo bestünde die Gefahr, dass die nächste Landtagswahl vom Landesverfassungsgericht kassiert werden würde. Das haben Sie ja sinngemäß vorgetragen, Frau Bernhardt. Und da, meine ich, liegen Sie völlig falsch.

(Heiterkeit bei Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Das hat jemand verstanden: Die Mediendemokratie funktioniert, wie man sie dann auch zu seinem Nutzen auslegt. Wenn also LINKE und GRÜNE mal wieder ein paar Euro für ein Gutachten zum Wahlalter übrighaben, kann sich selbstverständlich auch jeder Professor daran beteiligen und dann auch ein Gutachten niederschreiben. Und Sie stellen sich dann hier hin und bringen dem Hohen Hause bei, wie die Welt allein aus der Sicht der LINKEN in Deutschland für Mecklenburg-Vorpommern aussieht. Und ich meine, das ist sehr durchsichtig. Von daher können wir Ihrem Antrag heute und wahrscheinlich auch morgen nicht zustimmen. – Vielen Dank!

(Beifall und Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der CDU, AfD, Holger Arppe, fraktionslos, und Christel Weißig, fraktionslos)

Vielen Dank, Herr Minister!

Mir liegt noch ein Antrag auf Kurzintervention vor von Herrn Ritter. Insofern, Herr Ritter, bitte, Sie haben das Wort.

(Minister Harry Glawe: Na gut, ich habe meine Maske sowieso noch vorn. – Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der CDU und AfD)

War ja Absicht, dass du noch mal herkommen musst.

Sehr geehrter Herr Minister, Sie haben ja jetzt die Rede vom Innenminister vorgetragen, wenn ich das so richtig sehe. Dass ein Innenminister dieses Landes, nein, dass ein Innenminister dieses Landes die AfD als Kronzeugen anführt, um einen Antrag der LINKEN argumentativ abzulehnen,

(Unruhe vonseiten der Fraktion der AfD – Horst Förster, AfD: Das verdrehen Sie ja.)

das finde ich schon sehr, schon sehr bedenklich, erstens.

Zweitens. Das frage ich jetzt Sie, Herr Minister: U18-Wahl kennen Sie?

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der AfD)

Das Stichwort „U18-Wahl“, sagt Ihnen das was?

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der CDU und AfD)

Einen Moment bitte, Herr Ritter! Sie sind in der …

Einen Moment, bitte!

Sie sind in dem Instrument der Kurzintervention, …

… insofern können Sie keine Fragen stellen.

Dann stelle ich keine Fragen.

(Zuruf vonseiten der Fraktion der AfD: Was ist denn daran so schwer?)

Ich gehe davon aus, dass der Minister die U18-Wahl kennt, und dann trage ich ihm mal die Wahlergebnisse der U18-Wahl 17. Mai 2019 zu den Europawahlen vor, um mit dem Märchen aufzuhören oder aufzuräumen, dass DIE LINKE besonders profitieren würde von einem Wahlalter 16:

(Holger Arppe, fraktionslos: Genauso ist es.)

SPD 12,49 Prozent, Tierschutzpartei 5,97 Prozent, Die PARTEI 4,05 Prozent, NPD 4,39, FDP 5,35, CDU 13,45,

(Jens-Holger Schneider, AfD: Oha!)

AfD 9,33, LINKE 7,89. DIE LINKE, die sich für dieses Wahlalter U16 oder Wahlalter P16 engagiert, profitiert in keinster Weise, wie immer behauptet wird, für Wahlergebnisse.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Da haben Sie sich doch völlig vergaloppiert.)

Und uns das sozusagen zu unterstellen, dass das die einzige Motivation wäre, das ist völlig falsch. Unsere

Motivation ist, den Jugendlichen mehr Mitbestimmungsrechte einzuräumen.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Holger Arppe, fraktionslos)

Das ist unsere Motivation und nicht das, was Sie hier permanent behaupten oder behauptet haben, vortragen zu müssen. – Herzlichen Dank!

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Vielen Dank, Herr Ritter!

Herr Minister möchten Sie darauf antworten?

Also, Herr Ritter, …

Ich deute das als Ja.

(Heiterkeit bei Martina Tegtmeier, SPD)

Frau Präsidentin, sehr wohl, ja, das ist völlig richtig. Darf ich?

(Heiterkeit bei Beate Schlupp, CDU)

Also, Herr Ritter, Sie bringen jetzt eine Facette einer Europawahl hier ins Spiel. Man muss ja insgesamt die Umfragen in Deutschland sehen, und die habe ich hier sozusagen im Auftrage des Innenministers vorgetragen.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Sagen Sie doch mal! Sagen Sie mal an!)

Die Wahlumfragen stimmen auch weitestgehend mit dem …

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Sagen Sie doch mal, welche!)

Ich muss sie nicht laufend wiederholen, Frau Bernhardt.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Sie haben überhaupt keine Ergebnisse in der Hand.)