Protocol of the Session on March 13, 2015

(Heinz Müller, SPD: Das ist unglaublich, was Sie hier machen!)

Ja, Herr Müller, die Aufregung ist gespielt. Deswegen sehe ich, dass Sie jetzt auch schon die Mundwinkel nach oben ziehen.

(allgemeine Unruhe – Heinz Müller, SPD: Wie Sie mit Personalangelegenheiten, mit persönlichen Daten umgehen, das ist unglaublich! – Glocke der Vizepräsidentin)

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

(allgemeine Unruhe – Heinz Müller, SPD: Aber Sie sind noch stolz drauf! Sie sind noch stolz drauf! – Glocke der Vizepräsidentin)

persönliche Daten hin oder her, …

(Heinz Müller, SPD: Unglaublich!)

Einen Moment!

… das konnten wir alles in der Zeitung lesen.

Einen Moment, Herr Saalfeld!

Also, Herr Müller, …

(allgemeine Unruhe – Heinz Müller, SPD: Und das eigentlich auf Vertrauensbasis, das ist unglaublich! – Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Einen Moment! Jetzt ist hier mal Ruhe!

Also ich werde jetzt, wenn sich das noch mal so hochsteigert hier, die Sitzung unterbrechen und dann erst mal allen 30 Minuten Zeit geben, sich wieder runterzufahren. Wenn das hier...

(Heinz Müller, SPD: Das ist ein Provokateur! – Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD: Oh, oh!)

Herr Müller, Sie haben meine Bemerkungen von hier oben auch nicht zu kommentieren.

Wenn das hier so weitergeht, dann können wir alle unsere Sitzungszeit verlängern. Ich hoffe aber, dass doch wieder so viel Vernunft hier eintritt, dass der Redner jetzt seine Rede entsprechend unserer Geschäftsordnung ordnungsgemäß beenden kann.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Ja, wo ist die denn ordnungsgemäß gewesen, die Rede? – Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

Herr Ringguth, ich bin jetzt nicht bereit, hier noch mal neu zu belehren,

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

dass vom Plenum aus niemand meine Bemerkungen zu kommentieren hat.

(Regine Lück, DIE LINKE: Das ist einen Ordnungsruf wert gewesen.)

Und der Nächste, der es tut,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Der geht vor die Tür. – Udo Pastörs, NPD: Oh!)

wird mit Sicherheit einen Ordnungsruf bekommen.

(Udo Pastörs, NPD: Oh, hier wird scharf geschossen!)

So, und jetzt können Sie weitermachen, Herr Saalfeld.

Sehr geehrte Damen und Herren! Frau Präsidentin! Über die angeblichen Mehrbedarfe, für die ja der Rest von 66,5 Millionen Euro zurückgehalten wird, hat Frau Polzin heute nichts gesagt. Dazu haben Sie heute geschwiegen, Frau Polzin.

(Ministerin Heike Polzin: Genau.)

Und Herr Liskow spricht auch nur von nebulösen Haushaltsrisiken. Sie sprechen da sehr nebulös.

(Zuruf von Jörg Heydorn, SPD)

Das ist schade.

(Heinz Müller, SPD: Warum? Braucht er ein bestimmtes Presseorgan für Informationen?)

Aber trotzdem drängt sich da der Eindruck auf, dass die 66,5 Millionen Euro gar nicht für imaginäre Risiken gebraucht werden,

(allgemeine Unruhe – Heinz Müller, SPD: Was der macht, ist unmöglich! – Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ich verstehe kein Wort mehr.)

sondern zurückgehalten werden, um dann 2016 wieder durchs Land zu fahren und Mikroprojekte zu finanzieren, wo Sie dann sozusagen Fördermittelbescheide ausreichen können.

(Heinz Müller, SPD: Welch eine Provokation! Das ist eine Frechheit!)

Der Verdacht, dass das Geld für Wahlkampfzwecke ausgegeben werden soll, konnte heute weder von Frau Polzin noch von der Koalition ausgeräumt werden.

(Tilo Gundlack, SPD: Was ich denk und tu, das trau ich auch dem anderen zu.)

Und das finde ich traurig. Das finde ich einfach traurig.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, auch der Vorwurf, dass der Nachtragshaushalt zu lange dauert, zu viel Aufwand in der Verwaltung bedeuten würde, wir wissen ja, der letzte Nachtragshaushalt – es gab ja einen bereits für diesen Doppelhaushalt – ging ganz schnell durchs Parlament, auch durch die Zuarbeit beziehungsweise Mitarbeit der Opposition. Das war ratzfatz erledigt und das ist auch nicht so ein dickes Druckwerk. Ich glaube, das waren neun Seiten.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich will noch mal darauf verweisen, dass wir nicht am Hungertuch nagen.

(Udo Pastörs, NPD: Na, Sie nicht, das ist wohl wahr.)

Ja, die Landesregierung hat eine solide Finanzpolitik formal gemacht. Sie vernachlässigt aber zukunftswichtige Investitionen. Wir haben in der Ausgleichsrücklage 900 Millionen Euro liegen.

(Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

Dabei beziehe ich mich auf die Vermögensübersicht des Landes. Dort stehen 900 Millionen Euro Ausgleichsrücklage

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD: Aber die sind nicht da. Die sind nicht da.)

und diese soll laut Landesrechnungshof bei 500 Millionen liegen. Deswegen sage ich, eine solide Finanzpolitik ist wichtig, Schuldenabbau ist wichtig, aber es gibt bereits heute Spielräume, die wir nutzen sollten,

(Torsten Renz, CDU: Welche Spielräume meinen Sie denn? 66 Millionen?)

um dann wirklich Einnahmen für die Zukunft zu generieren. Das machen wir zum Beispiel durch schnelles Internet und schöne Schulen, denn dann können wir auch darauf hoffen, dass dieses Land aus dem wirtschaftlichen Rückstand endlich herauskommt und wirklich ordentliche Einnahmen aus eigener Kraft generieren kann.

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)