Das ist der entscheidende Unterschied zu dem Klamauk, den Sie hier immer vortragen. Mich ärgert wirklich ein Punkt, und glauben Sie mir, ich bin da eigentlich unabhängig, weil es nicht mein …
Herr Pastörs, halten Sie doch einfach mal Ihre Klappe! Ihre unqualifizierte Zwischenruferei ist wirklich so weit hergeholt, so weit weg von Gut und Böse.
Sie spielen sich immer auf wie der Weltökonom aus Lübtheen. Seien Sie doch einfach still! Hören Sie zu!
Wenn Sie was zu sagen haben, gehen Sie hinterher ans Rednerpult und quatschen Sie nicht immer so ein dummes Zeug!
Meine sehr geehrten Damen und Herren, was wirklich ärgerlich ist, ist, dass man quasi die Werften unter Generalverdacht stellt und damit auch alle Regierungen, die seit 1990 hier Verantwortung tragen – Herr Holter, Sie gehörten auch mal dazu –, und quasi kritisiert, dass sie seit 1990 mit 1 Milliarde die Werftstandorte unterstützt haben. Das hört sich gewaltig an. Ich glaube, wir alle hätten uns eine andere Entwicklung der Werftstandorte gewünscht,
aber trotzdem war jeder Euro richtig, um unsere einzigen industriellen Kerne hier im Land seit 1990 weiter zu unterstützen.
Damit sind wir in Deutschland nicht allein. Schauen Sie nach Leuna, schauen Sie nach Buna, schauen Sie sich die Fahrzeugindustrie in Sachsen und Thüringen an! Da sind Milliarden hineingeflossen. Die hatten mehr Glück, die wirtschaftliche Entwicklung war eine andere. Die Werften in diesem Land sind im Prinzip seit 1994 immer in schwierigem Fahrwasser gewesen. Das ist aber keine Ursache, die wir als Landesregierung oder die die Koalitionsfraktionen zu verantworten haben. Das nennt man Wirtschaft. Das nennt man Wirtschaft.
Und der Weltmarkt hat sich im Schiffbereich in den letzten 20 Jahren verändert. Insofern hat man von Anfang an alles versucht, wirklich alles versucht, um diese Standorte zu halten. Und jetzt im Augenblick sieht es für den Standort Stralsund schlecht aus, wenn es um Schiffbau geht. Das muss man ganz deutlich sagen.
Und, meine sehr geehrten Damen und Herren, von kraftvollen Bekenntnissen zum Industriestandort Stralsund habe ich von Ihnen in der Vergangenheit nie etwas gehört.
(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Jetzt kommt die Betroffenheitsträne. Zurufe von Ulrike Berger, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, und Johannes Saalfeld BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Vielleicht können Sie mir erklären, warum Sie an der entscheidenden Stelle, wenn es darum geht, auch mal ein kraftvolles Bekenntnis für die maritime Wirtschaft in diesem Land abzugeben, immer einen schlanken Fuß machen?!
Ich habe mir mal einen Antrag rausgesucht, der ist unterschrieben von den Fraktionen SPD, CDU und DIE LINKE. Da geht es um die maritime Wirtschaft in diesem Land. Und ich sage Ihnen, wenn wir diesen Antrag so nicht durchgesetzt hätten – ich muss diesmal ausdrücklich den Kollegen Holter da ausnehmen, der hat nämlich mit unterschrieben –, dann wär es mit der maritimen Wirtschaft in diesem Land noch viel schlechter bestellt, als es jetzt tatsächlich ist.
Stehen Sie doch dazu! Stehen Sie doch dazu! Vielleicht ist auch heute der Tag der Wahrheiten. Sie haben ihn hier eingefordert. Jetzt haben Sie ihn …
wahrscheinlich fällt ja in Ihren Zuständigkeitsbereich, dass wir uns auch noch mit einem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss vergnügen dürfen. Das ist Ihr Recht als Opposition. Das haben wir Ihnen eingeräumt. Im Übrigen haben wir sogar zugestimmt, wenn Sie sich kurz erinnern. Das haben wir Ihnen eingeräumt. Sie haben uns aber damals versprochen – beide –, wir werden diesen Untersuchungsausschuss dazu nutzen, um in die Zukunft, um nach vorne zu denken. Ich sage Ihnen, alle Parlamentarischen Untersuchungsausschüsse, die bisher getagt haben, haben nichts Zukunftsweisendes ge
wollen Ihren politischen Klamauk da machen, und bisher hat das dazu geführt, dass wir 1,5 Millionen Euro in dem Untersuchungsausschuss verbraucht haben ohne neue Erkenntnisse.
Ohne neue Erkenntnisse! Und das Schlimmste dabei ist, Sie halten entscheidende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Finanzministerium, im Wirtschaftsministerium und in der Staatskanzlei davon ab, vielleicht auch mit potenziellen Investoren zu reden.