Protocol of the Session on October 11, 2013

(Vincent Kokert, CDU: So ist es. – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Und ich habe gesagt, die Finanzzuweisung für die Unterrichtsversorgung.)

Und jetzt möchte die Regierung nur eines wissen,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Das habe ich extra gesagt. – Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

jetzt möchte und muss die,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Und Horterzieher/-innen unterrichten nicht.)

möchte und muss die Regierung nach dem Gerichtsurteil Folgendes klären: Für die Finanzierung des Hortes ist eigentlich das Sozialministerium zuständig, das Kindertagesförderungsgesetz.

(Vincent Kokert, CDU: Tja.)

Die Frage, der wir jetzt nachgehen müssen, ist, liegt in solchen Fällen vielleicht eine Doppelförderung vor oder nicht.

(Vincent Kokert, CDU: So ist es.)

Und um das auszuschließen, muss man solche Daten erheben.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das weiß doch Frau Oldenburg.)

Also würde ich Sie bitten, in Zukunft solche polemischen, unsachlichen Unterstellungen zu unterlassen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Das Bildungsministerium weist für die Unterrichtsversorgung zu.)

Ja, Frau Oldenburg? Sie wissen, dass jedes Ministerium auch die Pflicht hat zu überprüfen, ob es an anderer Stelle eine Doppelförderung gibt. Und falls das nicht so sein sollte, dass Sie es wissen, dann wissen Sie es jetzt.

(Vincent Kokert, CDU: Ja, ansonsten beantragt die Opposition einen Untersuchungsausschuss.)

Ich will Ihnen auch sagen,

(Vincent Kokert, CDU: Das kennen wir doch schon, das Spiel.)

mehr als sophistisch,

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ach!)

mehr als sophistisch fand ich auch den Punkt, den Sie vorgebracht haben,

(Vincent Kokert, CDU: Ach, Herr Saalfeld, das ist unter meinem Radar.)

dass die Koalitionsfraktionen angeblich hinter dem Grundgesetz zurückblieben mit der Formulierung,

(Zuruf von Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Zuhören, Herr Saalfeld, zuhören! Da können Sie auch noch was lernen.)

mit der Formulierung, die freien Schulen seien eine wünschenswerte Ergänzung. Ich glaube, die Sache ist ganz einfach. Ich bin mir sicher, dass nicht alle von Ihnen mit allen rechtlichen Vorschriften in Deutschland zufrieden sind. Wenn das so wäre, bräuchten wir keine Wahlen mehr. Da wäre nämlich alles so, wie es alle wollen. Insofern muss man doch unterscheiden zwischen der Frage, was rechtlich vorgeschrieben ist und woran jeder Staatsbürger gebunden ist, ob es ihm gefällt oder nicht, und dem darüber hinaus gehenden politischen Bekenntnis, dass man das nicht nur tut, was im Gesetz steht, sondern es auch noch für richtig hält. Und die Formulierung, es ist eine wünschenswerte Er- gänzung, ist eben nicht nur das Bekenntnis, dass selbstverständlich freie Träger einen Rechtsanspruch auf Förderung haben, das ist ja vollkommen klar, sondern diese Koalition sagt, es ist nicht nur ein Rechtsanspruch, sondern wir wünschen uns das auch, dass es solche Einrichtungen gibt.

(Vincent Kokert, CDU: Was übrigens auch so gelebt wird.)

Und ich glaube,

(Vincent Kokert, CDU: Es gibt nach wie vor Beantragungen für freie Schulen.)

und ich glaube nicht, dass das alle Fraktionen oder Parteien dieses Hauses in gleichem Maße betrifft, diesen Gleichklang von selbstverständlichem Rechtsanspruch und politischem Bekenntnis.

Was mich allerdings verwundert, ist, dass Sie den Widerspruch nicht bemerken in Ihrer Argumentation, dass die freien Schulen einen Rechtsanspruch darauf haben, gefördert zu werden und sich zu gründen, und andererseits beklagen, dass es im Bereich der Beruflichen Schulen freie Schulen gibt. Sie haben ja hier vorgetragen, ich glaube, es war etwa so: Solange es noch freie Schulen im Bereich des Berufswesens gibt,

(Vincent Kokert, CDU: Ja.)

muss der Finanzhilfesatz auf 80 Prozent angehoben werden.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Nein, nein, nein, Herr Brodkorb.)

Genau so war das Argument. Genau so war das Argument.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Solange es freie Schulen dort gibt, wo der Staat sich aus der Verantwortung gezogen hat, solange müssen sie unterstützt werden. – Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

So ist das Argument.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: So ein Quatsch!)

Und das, schauen Sie, und das geht nicht. Wenn Sie sagen, der Staat zieht sich aus der Verantwortung zurück, dann macht das nur Sinn, wenn Sie sagen, es gibt nur öffentliche Schulen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, genau.)

Aber dann, wenn man das sagt, dann kann man nicht gleichzeitig für den Rechtsanspruch auf Förderung freier Schulen plädieren. Das ist ein Widerspruch. Entscheiden Sie sich einfach!

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Das ist Quatsch!)

Entscheiden Sie sich einfach!

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Nein, das ist Quatsch.)

Ebenfalls ist es nicht …

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Da, wo ein zusätzliches Angebot ist, da können Sie es machen.)

Schauen Sie, man kann keine,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Aber da, wo der Bedarf ist. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

man kann nicht sinnvoll über 100 Prozent Plätze vorhalten. Zeigen Sie mir mal, wie alle Schüler zu 100 Prozent in öffentlichen Schulen sind, und dann macht eine freie Schule ein zusätzliches Angebot. Wer soll denn da beschult werden?

(Vincent Kokert, CDU: Ja.)

Also wenn es freie Schulen geben soll, dann muss es immer ein Mischungsverhältnis geben,

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD und Vincent Kokert, CDU – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Die freien Schulen haben ein zusätzliches Angebot.)

dann muss es immer ein Mischungsverhältnis geben.