Protocol of the Session on June 19, 2013

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ja, Finanzierung!)

Ich kann es inhaltlich aufgrund Ihrer Ausführungen nicht erkennen,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Finanzierung!)

welche Gründe objektiv dafür sprechen,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Finanzierung, immer wieder.)

dieses gute Gesetz hier in Mecklenburg-Vorpommern abzulehnen.

Bei den LINKEN gestaltet sich das ja etwas anders. Ich habe ja versucht, noch mal die Gründe herauszubekommen von Frau Bernhardt, warum sie nun sich wie entscheiden in der Abstimmung. Sie haben jetzt gesagt, Enthaltung. Ihren Redebeitrag, den werte ich jetzt so, Frau Bernhardt, eigentlich sagt DIE LINKE: eigentlich Ja.

(Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Und warum auch immer Sie den letzten Schritt nicht vollziehen, das wird Ihr Geheimnis bleiben. Ich sage Ihnen, gehen Sie noch mal in sich, vielleicht kommen Sie mit der Argumentation „Ja, aber“. Da wäre den Kindern in diesem Land viel mehr geholfen

(Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

als mit „eigentlich Ja“ und dann der entsprechenden Enthaltung.

Aber was Sie politisch hier so im letzten Drittel Ihrer Rede sich geleistet haben, dass Sie uns hier vorwerfen, dass wir die Regierungszeit verschlafen haben,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Ja, bei der Ausbildungsplatz- planung, Herr Renz.)

also das ist schon starker Tobak, das ist schon starker Tobak. Wenn ich so durch die Reihen hier bei Ihnen schaue, dann würde ich sagen, zwei, nein, drei Kollegen waren sicherlich auch schon 1998 hier in diesem Landtag. 1998 waren Sie als LINKE in Regierungsverantwortung unter Rot-Rot.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: 2008 haben wir die Ausbildungs- platzplanung gefordert.)

Sozialministerin Frau Dr. Marianne …

1998, da waren Sie wahrscheinlich in einer gewissen Unzufriedenheit, dass Sie für Familienpolitik in diesem Lande nicht so viel erreicht haben. Ich will das mal so bezeichnen: Sie bewegten sich in einem Bummelzug. Dann haben Sie ja ganz kräftig 2002 im Wahlkampf herumgewedelt mit kostenlosen Kita-Gutscheinen.

(Regine Lück, DIE LINKE: Jaja.)

Sie werden sich vielleicht persönlich nicht erinnern, aber einige Ihrer Mitstreiter.

(Zuruf von Regine Lück, DIE LINKE)

Und was hat es gebracht? Was hat es gebracht?

(Peter Ritter, DIE LINKE: Was hat die Kanzlerin gemacht?)

Es hat zumindest gebracht, dass Sie in Regierungsverantwortung gekommen sind, Herr Ritter. Aber es hat für die Kinder in diesem Land nichts gebracht.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU – Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Sie konnten sich nämlich nicht als kleinerer Koalitionspartner durchsetzen. Das ist die entscheidende Aus- sage.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie setzen das durch, Herr Renz?)

Es kommt nämlich auf die Umsetzung an

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie setzen das durch, Herr Renz?)

und da haben wir natürlich nach acht Jahren Rot-Rot in diesem Lande einen Schnitt gemacht in der Regierungspolitik.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wer hat den gemacht? Wer hat den gemacht?)

Die CDU ist mit in den Zug eingestiegen, meine sehr geehrten Damen und Herren.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der CDU und DIE LINKE – Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD)

Und seit dieser Zeit,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie sind eingestiegen, richtig.)

seit dieser Zeit muss man feststellen, dass die Zuwächse im Bereich der Familienpolitik sehenswert sind, sehenswert und nennenswert sind.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Und uns dann hier vorzuwerfen, wir verschlafen die Regierungszeit, das ist mehr als anmaßend.

(Zurufe von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE, und Peter Ritter, DIE LINKE)

Und Sie sagen, wir verschlafen die Regierungszeit – da sage ich Ihnen, wir haben nach 2011 die Krippenbeiträge um 100 Euro pro Kind abgesenkt. Sie sagen, wir verschlafen die Regierungszeit –

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Bei der Ausbildungsplatzplanung, Herr Renz. Bleiben Sie mal beim Thema!)

da sage ich Ihnen, wir haben die Beiträge für die Ta- gespflege um 40 Euro abgesenkt. Sie sagen, wir verschlafen die Regierungszeit – da sage ich Ihnen, wir haben bei der letzten KiföG-Novellierung die FachkraftKind-Relation von 1 : 18 auf 1 : 17 abgesenkt.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Das wurde auch längst Zeit, Herr Renz.)

Sie sagen, wir verschlafen die Regierungszeit – ich sage Ihnen, wir haben zusätzliche Vor- und Nachbereitungszeiten geschaffen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Moin, Moin! – Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Sehr schön.)

Und was machen Sie heute? Heute diskutieren Sie Verfahrensfragen, insbesondere dann Kollege Koplin von den LINKEN. Verfahrensfragen diskutieren Sie.

(Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Wir diskutieren: Wie geht es mit Mecklenburg-Vorpom- mern weiter? Wir verschlafen unsere Regierungszeit nicht. Was machen wir heute? Wir machen mit diesem Gesetzentwurf eine weitere Absenkung der FachkraftKind-Relation auf 1 : 16 und perspektivisch auf 1 : 15. Und dann kommen Sie daher und wollen der Öffentlichkeit sagen, wir verschlafen die Regierungszeit. Da kann ich ehrlich gesagt an dieser Stelle nur lachen. Wir sind nämlich nicht mehr im Bummelzug, wir sind im D-Zug, im ICE. So würde ich das formulieren.

(allgemeine Heiterkeit)

Was den Bereich …

Ja, da können Sie lachen, wie Sie wollen. Sie stehen auf dem Bahnsteig, Sie sind nicht dabei. Sie müssen sich die Frage stellen, wenn Sie mal vom Ende her denken würden, 2016, waren Sie mit dabei,

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)