Protocol of the Session on July 5, 2016

Çiftlik, SPD, wegen Körperverletzung verhaftet

(Heinz Müller, SPD, und Peter Ritter, DIE LINKE: Stefan Köster!)

und wegen Anstiftung zu einer Scheinehe verurteilt.

Thomas von Oepen gestand eine Vergewaltigung.

Ben Kleinschmidt, wegen Sachbeschädigung verur

teilt, auch so ein Juso-Typ.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Gert Bastian, ehemaliger Grüner, hat seine Frau

ermordet.

Und die Liste geht weiter.

(Ulrike Berger, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Alles Linksextremisten.)

Da haben Sie sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Hatten wir nicht noch einen aktuellen?

(Peter Ritter, DIE LINKE: Kein aktueller dabei, so ein Mist.)

Ist egal.

Gerade weil Ihre ständige Polemik und Propaganda im Gewand der Demokratie stets geeignet ist, Dritte zu ermuntern, Gewalt gegen nationale Oppositionelle zu verüben, fordern wir Sie abermals auf, sich zu bekennen. Verurteilen Sie die zunehmenden brutalen Gewalttaten von Linksextremisten,

(Zuruf von Tino Müller, NPD)

fordern Sie mit uns ein Konzept von der Landesregierung zur Eindämmung linksextremer Gewalt und treten Sie mit Nachdruck linksextremen und antideutschen Bestrebungen in Mecklenburg-Vorpommern entgegen! Beteiligen Sie sich am Kampf gegen linke Gewalt und fordern Sie mit uns die Bürger im Land auf, sich aktiv am Kampf gegen linke Gewalt zu beteiligen! Ich weiß, das ist ein frommer Wunsch, aber das verlangen wir von Ihnen. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)

Ich schließe die Aussprache.

Wer dem Antrag der NPD auf Drucksache 6/5569 zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Die Gegenprobe. – Die Stimmenthaltungen? – Zuge

stimmt hat die Fraktion der NPD, dagegen stimmten alle anderen Abgeordneten. Damit ist der Antrag der Fraktion der NPD auf Drucksache 6/5569 abgelehnt.

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 48: Beratung des Antrages der Fraktion der NPD – Unabhängigkeit der Staatsanwaltschaften sicherstellen!, Drucksache 6/5570.

Antrag der Fraktion der NPD Unabhängigkeit der Staats- anwaltschaften sicherstellen! – Drucksache 6/5570 –

Das Wort zur Begründung hat der Abgeordnete Herr Petereit von der NPD-Fraktion.

(David Petereit, NPD:

Schon wieder ich. – Torsten Renz, CDU:

Sie können auch zurückziehen! –

Ach nee! –

Erst die ganzen

Anträge machen und dann schwächeln! –

So viel hat er

sein ganzes Leben noch nicht gelesen. –

Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wie unabhängig sind Staatsanwälte in Deutschland? Die Antwort – och, war ja zu erwarten, keiner von Ihnen weiß es –: überhaupt nicht. Die Frage der Abhängigkeit der Staatsanwälte ist eindeutig gesetzlich geregelt.

(Thomas Krüger, SPD: Ja, das werden Sie dann ja wohl noch erleben, wie unabhängig die sind.)

Nach Paragraf 146 GVG haben Staatsanwälte „den dienstlichen Anweisungen ihres Vorgesetzten nachzukommen“.

(Thomas Krüger, SPD: Die werden Sie ja noch befragen. – Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE)

Was ist der Grund, dass ein Justizminister zwar rechtlich auf einem Weisungsrecht besteht, tatsächlich aber so tut, als gebe es dieses Recht nicht? Offenkundig geht es um Machterhalt.

(Thomas Krüger, SPD: Früher gab es eine Sendung, die hieß „Der Staatsanwalt hat das Wort“.)

Die Exekutive, also letztlich die Regierung, will sich die Möglichkeit der Einflussnahme auf Ermittlungsverfahren erhalten.

Möglichkeiten der Einflussnahme gibt es einige:

Zum einen wäre da die schriftlich dokumentierte interne offene Anweisung in den Handakten. Nach außen zwar nicht erkennbar, aber bedingt nachvollziehbar.

Dann wäre da noch die verdeckte interne Weisung, bei der nichts dokumentiert wird. Das geschieht aufgrund interner Dienstbesprechungen oder bei telefonischen Bitten – oftmals als Reaktion oder im Vorfeld von Berichten – an die vorgesetzte Behörde.

Es gibt die Einflussnahme aufgrund von Berichtspflichten. Staatsanwälte müssen wegen ihrer internen Berichtspflichten an die vorgesetzte Behörde bei Ermittlungen gegen Persönlichkeiten auch an das Ministerium berichten. Dabei müssen der Verdacht und die geplanten Ermittlungsmaßnahmen beziehungsweise -ergebnisse mitgeteilt werden. Dadurch werden Einflussnahmen sowohl bei Ermittlungen gegen eigene Leute und natürlich auch gegen den politischen Gegner ermöglicht. Da kommt es dann schon mal vor, dass ein SPD-Genosse eine Straftat begeht und mit einem eigentlich gar nicht vorgesehenen Ordnungsgeld davonkommt und sich ein NPD-Mann bis zur letzten Instanz mit schwachsinnigen Erpressungsfragen vor Gericht rumschlagen muss

(Stefanie Drese, SPD, und Thomas Krüger, SPD: Oooh!)

und gewonnen hat.

Berichtspflichten erweitern den Kreis derer, die von Ermittlungsinterna oft vor der Durchführung der Ermittlungsmaßnahmen erfahren.

(Sylvia Bretschneider, SPD: Oooh!)

Dies birgt die Gefahr – insbesondere bei Ermittlungen gegen höhere Amtsträger – von Warnhinweisen an die Betroffenen beziehungsweise an die Presse. SPDEdathy lässt grüßen!

Und dann gibt es da noch die faktische Einflussnahme durch vorauseilenden Gehorsam, dem Einknicken vor der Macht. So betonte ein Generalstaatsanwalt in seiner Befragung vor einem Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtages, Zitat, und nun passen Sie auf: „Die Staatsanwaltschaft habe bei ihrem Vorgehen auch das Kräftefeld der politischen Strebungen, Erwünschtheiten, besser Verträglichkeiten einzubeziehen.“ Zitatende.

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)