dass wir uns 2015 in einer konjunkturellen Hochphase befanden. Aber warum nutzen Sie dann nicht die Gunst der Stunde? Wann, wenn nicht gerade in diesen Hochphasen, kann und muss klug investiert werden? Stattdessen wird der ohnehin schon üppig gefüllte Sparstrumpf immer dicker.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Zwar laufen die Einnahmen der Kommunen im Durchschnitt besser, das ist richtig,
aber das reicht beileibe nicht, um nur annähernd finanziell auf den grünen Zweig zu kommen, und das wissen Sie auch. Denn steigen die Steuereinnahmen,
steigen die Steuereinnahmen, sinken zeitversetzt die Zuweisungen, und auch bei den Umlagen geht der Trend eher nach oben, sodass letztendlich bei noch so gutem Willen kein Plus herauskommt. Und so haben die Kommunen trotz augenscheinlicher Mehreinnahmen eben kein Geld übrig, um zu investieren,
Sie sind auf die Hilfen des Landes angewiesen und verweisen zu Recht auf die Verantwortung des Landes gegenüber seinen Kommunen, auch über den Gleichmäßigkeitsgrundsatz hinaus. Während also die Rücklage des Landes weiter wächst, bröckelt es in den Kommunen an allen Ecken und Enden.
Ein Beispiel: Erst am Montag habe ich erfahren, dass die Gemeinde Malliß im Landkreis Ludwigslust-Parchim zukünftig ohne Bauausschuss arbeiten will. Die Gemeinde hat kein Geld, um auch nur irgendetwas zu unterhalten, zu bauen, zu sanieren. Der Bauausschuss ist daher entbehrlich. So kann eine Gemeindevertretung nur noch den Mangel verwalten und nicht wirklich gestalten. Da hilft es auch nicht, wenn neben der Landesregierung auch der Landesrechnungshof den Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt eine gute finanzielle Situation bescheinigt, dabei aber finanzielle Belastungen als sogenannte Sondereffekte unberücksichtigt lässt
(Egbert Liskow, CDU: Sie können doch nicht den Rechnungshof einmal als Fürsprecher nehmen und einmal als …)
Ja, wovon sollen sie das denn auch tun, meine Damen und Herren? Eine größere Unterstützung der Kommunen bei den erforderlichen Investitionen,
bei Instandsetzung und Modernisierung wäre da zumindest schon mal ein guter Anfang. Wie wir alle wissen, läuft der Kofinanzierungsfonds aus. Und der Run,...
(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: War eine gute Idee von uns, dieser Fonds. – Zurufe von Heinz Müller, SPD, und Torsten Renz, CDU)
Andere Instrumente können viele Kommunen eben leider aufgrund der prekären Haushaltslage derzeit nicht nutzen.
in diesen finanziell guten Zeiten zukunftsorientierte Impulse zu setzen. Ich sage es Ihnen, es ist niemandem mehr zu vermitteln, dass Sie immer mehr Geld auf die hohe Kante legen,
So können Sie das auch nicht den Menschen zwischen Parchim und Malchow vermitteln, die um den Erhalt der Südbahn kämpfen,
(Heiterkeit bei Heinz Müller, SPD: Ah, jetzt kommt die zukunftsträchtige Investition. – Zuruf von Heike Polzin, SPD)
Den Menschen vor Ort erteilen Sie mit erhobener Nase eine Absage. Sie stecken lieber weitere 160 Millionen Euro in die Ausgleichsrücklage,
Die Schieneninfrastruktur wird landesseitig seit Jahren vernachlässigt. Das ist ein völlig falsches Signal, denn gerade der Verkehr auf der Schiene ist ein wichtiges Element,