Protocol of the Session on October 21, 2015

(Harry Glawe, CDU: So ist es.)

und die logische Schlussfolgerung war,

(Harry Glawe, CDU: Sie haben es in der Tasche.)

dass der Wirtschaftsausschuss selbstverständlich auf Antrag der Fraktion der LINKEN fragt: Welche Konsequenzen, welche Schlüsse

(Helmut Holter, DIE LINKE: Das wollten wir ja mal hören.)

zieht denn die Landesregierung aus dem Gutachten?

(Harry Glawe, CDU: Das liegt doch auf dem Tisch!)

Das Gutachten ist doch nicht der alleinige Selbstzweck, sondern es geht doch darum, welche Konsequenzen Sie ziehen!

(Harry Glawe, CDU: Sie haben doch alles liegen!)

Ich habe hier einen CDU-SPD-Antrag vorliegen.

(Harry Glawe, CDU: Jaja, genau. Das ist auch richtig so. – Jochen Schulte, SPD: Das ist auch richtig so.)

Dass das inzwischen das Agieren der Landesregierung ersetzt, ist mir neu. Man kann zwar das Gefühl haben, aber da ist, glaube ich, schon noch mal ein kleiner Unterschied dazwischen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Vielleicht kann man das ja abgestimmt machen?)

Und wenn man sich jetzt in der Tat mal anschaut, was kommt dabei heraus, dann hat die SPD – das ist jetzt eine Mutmaßung – ganz mühevoll gerettet, dass die 8,50 Euro noch im Gesetz drinbleiben,

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU – Zuruf vonseiten der Fraktion der SPD: Nein!)

ja, dass die 8,50 Euro noch im Gesetz drinbleiben,

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

und Sie ducken sich weg vor den zentralen Auseinandersetzungen, die wir in der Diskussion um das Vergabegesetz hier miteinander geführt haben.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Es gibt überhaupt nichts im Landesregierungs-CDUSPD-Antragsverfahren zum Gesetzentwurf/zur Novellierung zu der Frage beispielsweise: Wie müsste man denn möglicherweise den Mindestlohn in den nächsten Monaten und Jahren anpassen?

(Torsten Renz, CDU: Was wünschen Sie denn?)

Was ist mit der Dynamisierung?

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Da fragt der Kollege Renz, was ich mir wünsche.

(Torsten Renz, CDU: 2016, was wünschen Sie sich?)

Ich kann mir vorstellen, dass wir im Wirtschaftsausschuss darüber debattieren, ob wir zum Beispiel eine Regelung wie in Schleswig-Holstein einführen,

(Harry Glawe, CDU: Nein.)

wo es eine Dynamisierung gibt,

(Harry Glawe, CDU: Nein.)

die an die unterste Tarifgruppe angelehnt ist. Kein Wort davon!

(Harry Glawe, CDU: Mindestlohn ist Bundesgesetzgebung, Herr Kollege.)

Das Wort „Dynamisierung“ findet sich überhaupt nicht in Ihrem Gesetzentwurf.

(Harry Glawe, CDU: Brauchen wir ja auch nicht.)

Kein Wort in Ihrem Gesetzentwurf zu der zentralen Frage: …

(Harry Glawe, CDU: Es gibt ein Bundesgesetz dazu.)

Es war eine zentrale Auseinandersetzung hier im Landtag.

… Was ist denn mit den Kommunen, wenn man denn ein Vergabegesetz will?

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Und kein Wort darüber: Was ist denn mit den inhaltlichen Kriterien, die man in ein Vergabegesetz hineinschreiben kann?

(Harry Glawe, CDU: Wisst ihr doch alles!)

Selbstverständlich kann man soziale, ökologische Kriterien in ein Gesetz hineinschreiben. Das ist auch unser Selbstverständnis und ich kann Ihnen jetzt schon sagen, wir werden das zum Gegenstand der Beratungen im Wirtschaftsausschuss machen.

(Jochen Schulte, SPD: Das werden Sie nicht! – Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Selbstverständlich!

(Jochen Schulte, SPD: Das werden Sie nicht, das steht nämlich schon im Gesetz drin, Herr Suhr.)

Wenn Sie die Evaluierung, Herr Kollege Schulte, richtig lesen,

(Jochen Schulte, SPD: Ja.)

dann können Sie auch lesen, dass 60 Prozent – so ist, glaube ich, die Zahl – aller Vergaben auf diese Möglichkeit überhaupt nicht zurückgreifen.

Nun kann ich mir politisch sehr wohl die Frage stellen, was wir tun müssen, dass in stärkerem Maße inhaltliche Kriterien Berücksichtigung finden.

(Jochen Schulte, SPD: Tun Sie das!)

Genau,

(Jochen Schulte, SPD: Tun Sie das auch in Stralsund! Da sind Sie doch in der Stadtvertretung.)