Welche Molkerei wartet so lange auf ihn?
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Genau.)
(Zuruf von Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Das heißt, damit hat er nicht die Freiheit zu gehen. Ich sage aber im Gegenzug, genauso wichtig ist, dass wir
aufpassen müssen, dass wir, wenn wir sie abschaffen, nicht das Kind mit dem Bade ausschütten.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Natürlich muss man da aufpassen.)
Denn heute, das ist die Gegenseite, hat der Landwirt die Sicherheit, dass jeder Liter Milch auch wirklich abgenommen wird.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Tja.)
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Die brauchen alle Sicherheit. Logisch, logisch.)
Und wenn wir die Andienpflicht abschaffen, müssen wir ein System schaffen, wo weiterhin die Sicherheit für die Landwirte vorhanden bleibt.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Logisch.)
Wenn wir uns darauf einigen können, haben wir einen Punkt, über den wir weiter reden können.
Milch aus Mecklenburg-Vorpommern wollten Sie kennzeichnen.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja, das wäre toll.)
Erstens sage ich Ihnen, auf jeder Packung Milch ist ein rundes Label, da steht drauf, wenn sie aus MecklenburgVorpommern kommt, „M-V“. Es ist, es ist …
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für Eingeweihte sichtbar.)
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ich würde es gern ein bisschen größer haben.)
gehe ich drauf ein. Da haben Sie recht, es ist aber heute schon drauf.
(Zuruf von Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Ich will es einfach sagen, ich komme nachher ganz zum Schluss meiner Rede noch mal drauf, für Eingeweihte, was die Labels bedeuten und so weiter.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja, ja, ja.)
Ich sage Ihnen, dass wir in der Koalition auch darüber nachgedacht haben.
(Beifall Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja, bravo!)
Ich weiß nicht mehr, ob die Initiative von meiner Fraktion kam oder ob die Kollegin Schlupp das ursprünglich war, ich weiß es nicht, wir haben auch mal über eine Art Label gesprochen. Das war nach einem Treffen des Landesmarketing, wo das Landesmarketing uns auch angesprochen hat. Das ist nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Sie müssen die Produkte zertifizieren lassen, das ist leider so in Deutschland, und Sie müssen vor der Zertifizierung Regeln aufstellen. Wie viel Prozent des Produktes muss denn Mecklenburg-Vorpommern sein?
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Logisch.)
Wenn die Früchte im Joghurt aus Schleswig-Holstein sind, ist es dann noch Joghurt aus Mecklenburg-Vorpommern? Und, und, und.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Genau.)
Dann müssen Sie Kontrollen einführen. Schwieriges System.
Zweite Ebene in dem Ganzen, das musste ich auch lernen, ist, dass es EU-Regeln gibt, die so einfach nicht zu umschiffen sind, denn Sie dürfen Regionallabels machen für ganz besondere Produkte, wohl aber nicht in der Breite des Marktes,
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Jaja.)
so habe ich das im Hinterkopf behalten. Also der Parmaschinken ist so ein Beispiel.
(Zuruf von Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Das sind Dinge, die man an dieser Stelle erst überwinden müsste, wenn man so etwas machen wollte.
Dann haben Sie uns erklärt, dass Sie kleine Molkereien wollen.
(Zuruf von Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Die kleinen Molkereien – leider, ich sage Ihnen, leider – sind nach und nach kaputtgegangen.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Erdbeermilch hat es geschafft.)
Warum? Weil sie am Markt am Ende nicht bestehen konnten. Wie wir jetzt mit Steuergeldern kleine Molkereien aufbauen sollen, die bisher nicht am Markt bestanden haben, wie die dann in Zukunft am Markt bestehen sollen, auch da wäre mir wichtig, dass Sie in Ihrer zweiten Rede vielleicht noch mal drauf eingehen.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Das habe ich nicht verstanden.)
Ich habe es nicht verstanden.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ich habe Ihre Frage nicht verstanden.)
Sie haben meine Frage nicht verstanden? Da kleine Molkereien nach und nach vom Markt verschwunden sind und Sie uns auffordern, jetzt mit Steuergeldern kleinen Molkereien beim Aufbau zu helfen, …
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Nein.)
Ja, doch, das ist Ihr Antrag.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Steuergelder“ steht da nicht.)
… verstehe ich nicht, wie künftig diese kleinen Molkereien, die bisher am Markt nicht bestehen konnten, künftig am Markt bestehen können.
(Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ja, das ist die Frage.)
Darauf müssen Sie noch mal eingehen, das habe ich nicht verstanden.