Protocol of the Session on June 18, 2009

(Dr. Armin Jäger, CDU: Haben Sie schon mal was von der repräsentativen Demokratie gehört?)

Ich möchte meine Rede fortsetzen mit einem Zitat von Hölderlin: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“

Bürger des Landes, da gibt es, ich sagte es bereits, einen Artikel im Grundgesetz, nämlich den 146,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ah ja!)

von dem Sie, Herr Dr. Jäger, im letzten Jahr ja gesagt haben, der ist abgeschafft,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Die alte Fassung.)

den gibt es gar nicht mehr. Dann habe ich das Grundgesetz holen lassen, hier, als „Jugend im Landtag“ stattfand. Das Grundgesetz kam, wir haben nachgeguckt und Sie wunderten sich, dass es ihn doch noch gibt, und verschwanden.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Nee, ach …!)

So weit Ihre Kompetenz zum Grundgesetz.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Unterstellen Sie doch nichts! Unterstellen Sie hier doch nicht so einen Schwachsinn!)

Wir haben uns köstlich amüsiert vor einem Jahr,

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

was Sie da losgetreten haben.

(Zurufe von Dr. Armin Jäger, CDU, und Raimund Frank Borrmann, NPD)

Grundgesetz, Zitat: „Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.“ Zitatende.

Was eröffnet sich an Rettendem auf der Grundlage dieses Artikels? Ihr Parteichef übrigens, Herr Dr. Nieszery,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie müssen mich nicht ansprechen.)

von der SPD hat das schon ganz gut beschrieben in den letzten Wochen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Auch den haben Sie nicht verstanden, auch den haben Sie nicht verstanden.)

wenn er sagt, Zitat:

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Auch den haben Sie nicht verstanden, Herr Pastörs.)

„Eigentlich war doch vorgesehen, dass es nach der Einheit eine gemeinsam erarbeitete Verfassung gibt“,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie verstehen nicht Hölderlin und Sie verstehen auch nicht Schmid und schon gar nicht Franz Müntefering.)

„deshalb hat die Bundesrepublik nur ein Grundgesetz.“ Die Bürger sagen: „Ihr“ vom Westen „habt uns Euer Grundgesetz einfach übergestülpt, anstatt eine gemeinsame Verfassung zu schaffen.“ Zitatende. SPD-Müntefering, wahrscheinlich rechtsradikal.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Recht hat Müntefering, und genau das fordern wir von der NPD auch ein.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Haben Sie eben Herrn Müntefering als rechtsradikal bezeichnet? Habe ich das richtig verstanden?)

Jedoch muss bei der Ausarbeitung einer neuen Verfassung …

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Haben Sie eben Herrn Müntefering als rechtsradikal bezeichnet? Ich glaube es ja wohl nicht, oder?!)

Ach hören Sie doch auf zu pöbeln, Herr Dr. Nieszery!

… nach unserem Willen Folgendes sichergestellt sein.

Erstens. Erarbeitete Verfassungsentwürfe sind alsdann dem gesamten deutschen Volke zur Abstimmung vorzulegen. Das ist dann dem gesamten deutschen Volk also vorzulegen, das ist ganz entscheidend, die endgültige Verfassung ebenfalls. Sie erhält dadurch ein Höchstmaß an Legitimität.

Zweitens. Die Parteien dürfen nicht, wie das bisher in nahezu allen Fällen von großer politischer Bedeutung der Fall ist, bei der Erarbeitung dominieren, sondern es ist eine absolut freie Bewertung der unterschiedlichen Entwürfe durch das Volk sicherzustellen. Im Grundgesetz steht übrigens auch, Herr Dr. Jäger, die Parteien haben an der Willensbildung des Volkes mitzuwirken,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Und Sie wollen das Grundgesetz abschaffen!)

aber Tatsache ist, dass die Parteien hier das Volk und die Politik vollkommen beherrschen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Schreien Sie doch nicht so! Ganz ruhig, ganz ruhig. Das ist ein Mikrofon und kein Lautsprecher.)

Drittens. In der Verfassung ist unbedingt neben den bisher schon vorhandenen Grundrechten – hören Sie zu! – auch ein Artikel aufzunehmen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wir hören Ihnen ja zu. Es ist nur so schwer, Ihnen zuzuhören, wenn Sie schreien.)

welcher es zukünftig unmöglich macht, dass das Staatsvolk erneut zur Beute der Parteien werden kann, so, wie dies jetzt, ich hatte es bereits gesagt, der Fall ist.

Meine Damen und Herren, dass der Artikel 146 nach der sogenannten Wiedervereinigung nicht ersatzlos gestrichen wurde, liegt vielleicht auch daran, dass es noch kluge Juristen gibt, Herr Dr. Jäger, nicht wie Sie,

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Dr. Armin Jäger, CDU)

oder zumindest Berater im Berliner Reichstag, die versuchen, oder versuchten, deutsche Interessen zu wahren. Motiv könnten unsere deutschen Ostgebiete gewesen sein, im Konjunktiv formuliert, denn diese Gebiete jenseits von Oder und Neiße sind selbstverständlich – völkerrechtlich lupenrein – nach wie vor deutsches Territorium.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was? Was?)

Sie sind polnisch, tschechisch oder russisch verwaltet, was noch Ostpreußen angeht.

(Zuruf von Helmut Holter, DIE LINKE)

Und noch eins: Zum Begriff der Nation, Herr Dr. Jäger.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das kann doch wohl nicht sein.)

Für uns deutsche Nationalisten ist der Begriff Nation geprägt von Herkunft, also Abstammung,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach, hören Sie doch auf mit Ihrem Geblödel da!)

der Sprache, der Kultur, also matriarchalisch.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist doch so was Dämliches, das haben wir alles schon mal gehört. Das ist doch dummes Zeug, was Sie da erzählen.)