Protocol of the Session on June 17, 2009

(Hans Kreher, FDP: Mein Bundestags- abgeordneter hat sich darum gekümmert.)

Also meine Großmutter hat mal ein kluges Sprichwort gesagt: „Wer schreit, hat Unrecht“. Ich glaube, das trifft hier auch zu. Also ändern Sie das Bundesgesetz, besorgen Sie demokratische Mehrheiten

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

und dann können wir uns solche Diskussionen, wo wir ja eigentlich eine gemeinsame Schnittmenge von 70 bis 80 Prozent haben,

(Gino Leonhard, FDP: Transparent.)

das möchte ich jetzt noch mal hier herausarbeiten, sparen, die können wir uns dann sparen.

Und ich sage es noch mal, vielleicht ist das vorhin bei Ihnen nicht angekommen: Ich habe aufgrund meiner Parlamentserfahrung Ihnen gesagt, dass ich vorhabe, auch unter Einbeziehung der Fraktion ein solches Gespräch einschließlich Städte- und Gemeindetag zu führen.

(Toralf Schnur, FDP: Das ist doch in Ordnung.)

Aber ich habe auch gesagt, vielleicht nicht wörtlich, das war vielleicht ein Fehler, wir bieten natürlich jedem Bürgermeister, genauso wie Ihnen mit Bad Kleinen, jedem anderen Bürgermeister an, wenn ein konkretes Problem vor Ort auftaucht, dann kommen unsere Leute aus dem Ministerium, wir laden ein und dann diskutieren wir. Dafür brauchen wir die Unterstützung gegenüber der Bahn und ich hoffe, da sind wir uns dann wieder einig. – Danke.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

Vielen Dank, Herr Minister.

Ums Wort gebeten hat jetzt noch einmal der Abgeordnete Herr Ringguth für die Fraktion der CDU.

(Zurufe von Barbara Borchardt, DIE LINKE, Ralf Grabow, FDP, Toralf Schnur, FDP, und Raimund Frank Bormann, NPD)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Dass Bahnkonversion zum offensichtlich wichtigsten Thema am heutigen Tage werden könnte, hätte niemand geahnt.

(Zuruf von Michael Roolf, FDP)

Nachdem der Minister nun noch mal deutlich gemacht hat, dass die Kommunen hier wirklich nicht alleine gelassen sind, komme ich natürlich nicht umhin, auf meinen sehr geehrten Herrn Kollegen Schnur noch einmal einzugehen.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Also Herr Schnur hat sich hier eben zum Retter der Kommunen gemacht. Das mutet immer irgendwie schick an. Wenn man aber zentralistisch meint, und zwar von oben her, jetzt müssten ja irgendwelche Leute irgendwas machen,

(Toralf Schnur, FDP: Begleitend. Wir sagen immer, begleitend.)

dann sollte man eines nicht vergessen, Herr Schnur, es gibt kommunale Selbstverwaltung. Und bei der Frage, wo lassen Sie denken, wo lassen Sie denken,

(Toralf Schnur, FDP: Genau so.)

ja, da sage ich als Kommunaler, immer schön da, wo es hingehört, nämlich da, wo die Menschen ihre Dinge

selber regeln. Das müsste Ihnen irgendwo mal klar werden. Das hat mit Subsidiarität zu tun.

(Zuruf von Toralf Schnur, FDP)

Und jetzt will ich Ihnen mal was sagen zu Bahnliegenschaften.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Wenn Sie ein Beispiel machen, mache ich Ihnen jetzt eins.

(Zuruf von Toralf Schnur, FDP)

Die Gemeinde Rechlin hat vor zwei Jahren eine Bahnstrecke für 91.000 Euro gekauft, 13 Kilometer lang, hübsch,

(Toralf Schnur, FDP: Wer war denn da Bürgermeister?)

geht von der Mecklenburgischen Seenplatte in Rechlin bis nach Mirow, in zwei Landkreisen.

(Zuruf von Toralf Schnur, FDP)

Wir haben das gekauft als Gemeinde für 91.000 Euro von der DB Netz. Ich darf mal sagen, nachdem wir nach zwei Jahren die eisenbahntechnische Infrastruktur nach Ausschreibung verkauft hatten, hatten wir ein Grundstück umsonst erworben.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Ja, umsonst. Das ist richtig. Umsonst.)

Das haben wir nämlich sozusagen aus dem Wiederverkauf bezahlt gehabt.

Mein lieber Herr Borrmann, wenn Sie keine Ahnung haben, halten Sie doch einfach nur den Mund!

Wissen Sie, was dabei rausgekommen ist?

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Ich kenne den Unterschied zwischen umsonst und kostenlos.)

Herr Borrmann, jetzt ab Herbst fangen wir an, auf der ehemaligen Bahnanlage einen Radweg zu bauen.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Hervorragend. – Toralf Schnur, FDP: Das ist doch in Ordnung.)

So, und wir haben sogar noch so viel Geld übrig behalten, dass wir die Kofinanzierung hinkriegen. Man muss sich bewegen, man muss was machen

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

und man muss nicht immer nur nach oben gucken.

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Man muss das auch mal beweisen, Herr Ringguth. – Toralf Schnur, FDP: Aber nicht jede Kommune hat Landtagsabgeordnete.)

Die Zeiten sind vorbei und ich will Ihnen einfach sagen, bedenken Sie immer, kommunale Selbstverwaltung heißt anpacken. Und wenn man wirklich nicht alleine klarkommt, geht man irgendwohin und fragt.

(Udo Pastörs, NPD: Erst müssen doch mal die juristischen Grundlagen vorhanden sein.)

Aber Sie müssen nicht von oben alles steuern wollen.

(Vizepräsidentin Renate Holznagel übernimmt den Vorsitz.)

Das hat mit FDP nichts zu tun und das sollten Sie irgendwann einmal lernen. – Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)