Protocol of the Session on July 4, 2008

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ihre Kultur ist: Deutschland den Deutschen!)

Kultur ist für DIE LINKE in erster Linie institutionalisierte Unterhaltung, die das Konsumbedürfnis an materiellen und geistigen Dingen von Verbrauchern befriedigt.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Das war falsch. – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sind Sie schon beim Thema?)

Verändert sich das Konsumbedürfnis durch Migration – wir sagen „Völkerwanderung“ –, so hat dies nach dem Linksverständnis auch ein verändertes Konsumangebot zur Folge. DIE LINKE nennt das dann „qualitative Veränderungen“. In der DDR „Die Gewehre der Frau Carrar“, heute die Love-Parade und morgen muslimisches Freitagsgebet im öffentlich-rechtlichen Fernsehen –

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Haben Sie sich schon mal in einer Comicshow beworben?)

für alle Geschmäcker zu gegebener Zeit ein Angebot. „Erfolg braucht Vielfalt“ verkündet Sylvia Bretschneider. „Demografischer Wandel braucht Vielfalt“ jubelt DIE LINKE hinterdrein.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Recht hat sie.)

Wir Nationalen sagen, eure Kultur hat einen Namen, „Babylon“, und euer Hauptwerk ist der Turmbau. Wenn wir aber an unserer deutschen Kultursprache festhalten

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sie reden wie der Schiefe Turm von Pisa.)

wie einst jenes auserwählte Volk an seinem Gott, dann werden wir uns frei machen von dieser babylonischen Gefangenschaft, dieser babylonischen Sprachverwirrung.

Wir Nationalen sagen, Mannigfaltigkeit oder Vielfalt gibt es immer. Erfolg braucht innere Einheit eines Volkes. Die zu stiften, ist das Wesen der Kultur.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Er hat aber noch nicht zum Thema gesprochen.)

Wir Nationalen sagen: Mag eure Gegenwart in den vielfältigsten Farben strahlen, eure Vielfalt ist euer Untergang.

(Udo Pastörs, NPD: Bravo!)

Denn scheint die Sonne noch so schön, einmal muss sie untergehn.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Die Sonne scheint ins Kellerloch, lass sie doch!)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Körner von der Fraktion der SPD.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Kein Wort zum Thema.)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Ich will schon mal gleich ankündigen, dass ich mich heute mit der Rechtsfraktion hier außen nicht auseinandersetzen werde,

(Udo Pastörs, NPD: Schade!)

obwohl dieser doch in meinen Augen etwas wirre Beitrag von dem sogenannten Professor Borrmann dazu anregen würde.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

Ich kann aber schon einmal ankündigen, dass ich einiges in der Schublade habe,

(Raimund Borrmann, NPD: Wir freuen uns drauf. – Udo Pastörs, NPD: Sehr gut!)

denn heute hat er wieder seinen Kulturbegriff, der sich offensichtlich von dem der LINKEN unterscheiden soll, zitiert. Ich habe das noch sehr gut in Erinnerung, wie er damals von Herrn Fichte „Die Bestimmung des Gelehrten“ zitiert hat, um seinen Kulturbegriff abzuleiten. Da kann ich jetzt schon vorab ankündigen, er war weder sehr fleißig noch sehr intelligent, als er insbesondere dieses Büchlein von Fichte, was nun wahrlich nicht damit zu tun hat, gelesen hat.

(Udo Pastörs, NPD: Aber Sie erklären uns das dann, Herr Körner.)

Er ist bloß bis Seite 10 gekommen von 50 Seiten und meinte dann, er hätte es verstanden.

(Zuruf von Raimund Borrmann, NPD)

Aber das kommt später noch, das kommt später noch.

Bei dem Antrag der Linksfraktion möchte ich mich weitgehend dem anschließen, was mein Kollege Vierkant gesagt hat. Ich muss ehrlich sagen, Herr Koplin, ich habe es Ihnen im Vorfeld schon gesagt, ich habe die Intention Ihres Antrages nicht richtig begriffen. Er scheint mir sehr wortreich und sehr breit, sehr allgemein und sehr unkonkret. Vielleicht liegt es auch an mir.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Viel besser als Ihr Medizinantrag. Den können Sie ja vergessen.)

Vielleicht liegt es auch an mir, dass ich es so nicht verstanden habe.

(Udo Pastörs, NPD: Das glaube ich schon. Ich glaube das sehr stark.)

Meine Beobachtung jedenfalls, Herr Koplin, ist, dass die Einrichtungen, von denen Sie eine ganze Latte genannt haben, längst dabei sind. Wenn ich etwa an unsere Volkshochschule denke, da ist das Profil längst eingestellt auf das, was Sie fordern. Wenn ich unser Theater nehme, was ich also lokal überblicke, dann ist es längst dabei. Wenn ich die Musikschule überblicke, da geht es nicht nur darum, wie kriege ich Senioren rein, sondern natürlich auch darum, wie kriege ich stärker Kinder rein. Das ist etwas, was mindestens genauso wichtig ist.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Im Übrigen habe ich den Eindruck, dass die wesentlichen Schwerpunkte durch den Minister genannt wurden. Das sind Schwerpunkte, die ich ähnlich auch ins Zentrum der Erörterung stellen würde,

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Dann sollten wir es tun.)

wenn es darum geht, nun zu zeigen, wo die Landesregierung Akzente setzen muss.

Also, mir scheint der Antrag zu unscharf und deshalb werden wir ihn ablehnen. Und wenn ich Ihnen einen vielleicht nicht ganz ernst gemeinten Rat geben soll:

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Aber gut gemeint!)

Wenn Sie es noch mal konkret versuchen, versuchen Sie doch mal so: die Demografie und die Radfahrer. Da könnte man sehr konkret darüber reden, breitere Reifen, weichere Federung, bessere Radwege. Dem könnten

wir vielleicht zustimmen. Nehmen Sie es nicht ganz für ernst.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der SPD – Regine Lück, DIE LINKE: Ja, ohne Bewegung geht es nicht. – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Aber das war das Ernsthafteste.)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Koplin von der Fraktion DIE LINKE.

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bedanke mich, von einigen Sentenzen hier einmal abgesehen, für die ernsthafte Behandlung des Antrages. Ich bedanke mich auch beim Minister, dass er hier die sechs Punkte vorgetragen hat, zu denen ich mich gerne äußern möchte. Der Minister hat zumindest skizziert, was den Vertretern der Koalitionsfraktionen hier nicht gelungen ist, und versucht, ein paar Linien aufzuzeigen.

(Angelika Gramkow, DIE LINKE: Sehr richtig. – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Er hat eben Kultur.)

Ich finde es zwar bemerkenswert, aber wir hätten das Finanzielle nicht als ersten Punkt benannt. Das ist nun mal, so sage ich es, eine konservative Logik. Also davon gehen wir mal aus. Nun steht die Kulturfinanzierung auf Platz 1. Ich möchte erst einmal festhalten, dass Sie das fortsetzen, was unter Rot-Rot achte Jahre lang praktiziert wurde, nämlich an der Kultur nicht zu kürzen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

Was ich weiterhin feststellen möchte, ist, dass wir dennoch einen erheblichen Bedarf haben auf diesem Gebiet. Wir sollten uns nicht damit zufriedengeben, dass wir lediglich 0,8 Prozent unseres Gesamtetats für Kunst und Kultur ausgeben. Das ist einfach zu wenig. Nun können Sie sagen, ja, die LINKEN haben in ihrer Regierungsverantwortung auch nichts anderes …

(Egbert Liskow, CDU: Genau, genau. – Zuruf von Angelika Gramkow, DIE LINKE)

So, Herr Liskow, auf den Vorwurf oder Zuruf habe ich gewartet. Dazu will ich Ihnen Folgendes sagen: Sie haben natürlich durch unsere erfolgreiche Politik, Herr Liskow,