Protocol of the Session on June 29, 2011

(Dr. Till Backhaus, SPD: Da muss er ein bisschen was tun jetzt.)

halte ich das für ein hervorragendes demokratisches Verständnis auch des Bildungsministers, hier die Inte

ressen unseres Landes und die Beschlussfassung des Landtages durchzusetzen.

(Zuruf von Dr. Till Backhaus, SPD)

Meine Damen und Herren, die Kritik des Akkreditierungsrates ist in der Sache nicht nachvollziehbar. Sie zeugt nach meiner Überzeugung von einer bornierten und unflexiblen Haltung und ich glaube, dass der Akkreditierungsrat an den Bedürfnissen der Studierenden und auch der Hochschulen vorbeiargumentiert, wenn er meint, an seiner bisherigen Auffassung festhalten zu müssen. Das Diplom ist ein Erfolgsmodell, es ist eine Marke „Made in Germany“

(Vincent Kokert, CDU: Genau.)

und die Diskussionen, die wir dazu geführt haben im Zusammenhang mit dem Landeshochschulgesetz, müssen wir nicht wiederholen.

(Zuruf von Michael Roolf, FDP)

Wir haben hier nichts zu revidieren und dem Akkreditierungsrat sei gesagt, dass wir durchaus wussten, was wir taten, als wir das Landeshochschulgesetz in dieser Form beschlossen haben.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sehr richtig.)

Wir haben im Dezember letzten Jahres das modernste Landeshochschulgesetz in Deutschland hier verabschiedet und ich bin davon überzeugt, dass andere Bundesländer diesem Beispiel folgen werden und ähnliche Regelungen in ihre Landeshochschulgesetze aufnehmen werden.

(Dr. Till Backhaus, SPD: Ein Glück, dass wir Mathias haben!)

Der Akkreditierungsrat, der sich offensichtlich dieser Tendenz verweigern will, begibt sich mit seiner Ablehnungshaltung ins hochschulpolitische Abseits.

(Zurufe von Dr. Till Backhaus, SPD, und Egbert Liskow, CDU)

Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes Professor Kempen hat seinerseits die Haltung beziehungsweise die Entscheidung des Akkreditierungsrates bereits als bizarr und grotesk verurteilt. Diesem kann man sich nur anschließen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

Und aufgrund der Tatsache, dass es eben keinen sachlichen Grund gibt, die Studiengänge, die nach Master- und Bachelorstruktur aufgebaut sind, zukünftig nicht auch mit dem Diplomgrad versehen zu können, stellt sich dann schon die Frage, ob der Akkreditierungsrat in seiner Form, wie er jetzt besteht, denn überhaupt noch zeitgemäß ist beziehungsweise ob wir ihn überhaupt noch brauchen.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Er kann ja einen anderen Auftrag kriegen. – Egbert Liskow, CDU: Den Auflösungsauftrag.)

Und, meine Damen und Herren, zu dieser Frage gibt es bereits eine klare Antwort. Wir brauchen den Akkreditierungsrat nicht. Wir bräuchten stattdessen ein sehr modernes, und zwar auch in der Autonomie der Hoch

schulen liegendes Qualitätssicherungssystem, das nicht Potemkinsche Dörfer bestaunt, sondern ganz dicht an den Studiengängen dran ist und dann auch ganz handgreiflich nach Verbesserungen im Studium forscht und diese Verbesserungen sehr schnell einführt. Das brauchen wir

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

und nicht diesen überbürokratischen Schreibtischwahn, den wir mit den Akkreditierungsagenturen veranstalten.

(Egbert Liskow, CDU: Sehr gut.)

Meine Damen und Herren, das war ein Zitat. Ich setze die Fußnote: Dieses Zitat stammt von dem eben bereits erwähnten Professor Bernhard Kempen, Präsident des Deutschen Hochschulverbandes.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Kein Plagiat?)

Und in diesem Sinne – selbstverständlich kein Plagiat, Herr Professor Methling –, und in diesem Sinne gehe ich von einer breiten Zustimmung zu diesem Antrag aus. – Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

Vielen Dank, Herr Specht.

Das Wort hat der Vizepräsident und Abgeordnete Herr Kreher für die Fraktion der FDP.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Eine kleine Replik auf die Beschlussfassung vor ein paar Monaten. Da wollen wir mal schauen.)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich möchte jetzt nicht lange darauf eingehen,

(Heinz Müller, SPD: Das ist gut so.)

dass dieses ein Eilantrag ist und nicht ordnungsgemäß vorher hier eingebracht werden konnte.

(Dr. Till Backhaus, SPD: Herr Kreher, jetzt ist es aber gut!)

Und ich möchte mich auch nicht lange damit auseinandersetzen, wie das jetzt zustande gekommen ist. Ich kann nur meine Verwunderung ausdrücken, dass Herr Brodkorb sich vorstellen konnte, dass wir etwas gegen die grundgesetzliche Zuständigkeit der Länder für die Bildung hätten.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Aber gegen das Diplom haben Sie ja was.)

Das ist das Entscheidende dieses Antrages.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Das ist das Entscheidende dieses Antrages. Der Landtag bekennt sich zu dem Bildungsföderalismus.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Michael Roolf, FDP: Jawoll!)

Das steht hier eindeutig in diesem Antrag drin und das ist grundsätzliche Position der FDP. Und deshalb, meine Damen und Herren, ich glaube, Sie wissen nicht genau, was Sie hier heute unterstützen wollen.

(Michael Andrejewski, NPD: Als ob die FDP Grundsätze hätte. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Wir unterstützen diesen Bildungsföderalismus.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Michael Roolf, FDP: Jawohl!)

Zweitens. Wir unterstützen, meine Damen und Herren, auch klar, dass bei Bildungsföderalismus Wettbewerb da ist, unterschiedliche Positionen, und dass wir bestimmte Dinge im Land vielleicht anders machen als andere Bundesländer. Also, auch klare Zusage zum Wettbewerbsföderalismus. Ich glaube, Sie wissen nicht, was Sie zustimmen wollen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das steht aber nicht drin, glaube ich.)

Meine Damen und Herren...

(allgemeine Unruhe)

Jaja, eben, aber Sie wissen nicht, was Sie damit wollen oder was Sie damit bezwecken.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wir haben den Antrag geschrieben. Wir wissen, was da drinsteht! Wir wissen ganz genau, was wir damit wollen, Herr Kreher.)

Meine Damen und Herren, jetzt zu der Sache,