Protocol of the Session on April 5, 2006

Kommen wir mal auf den Punkt. Da betriebsbedingte Kündigungen – egal, wie viele, das haben Sie selbst gemacht – bis 2010 tarifvertraglich ausgeschlossen sind,

(Ministerin Sigrid Keler: Dazu stehen wir.)

dazu stehen Sie, kann dieses Ziel also nur auf zwei Wegen erreicht werden:

(Ministerin Sigrid Keler: Ja.)

erstens durch Altersabgänge, zweitens durch freiwilliges Ausscheiden.

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Ja.)

Eher unwahrscheinlich.

(Zurufe von Heinz Müller, SPD, Rainer Prachtl, CDU, und Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS – Wolfgang Riemann, CDU: Drittens auf die Straße schieben.)

Damit ist aber wirklich klar: Weg sind dann nur diese 1.257 Stellen.

(Sigrid Keler, SPD: Nein, Herr Ringguth! Nein! – Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

Und dieser tatsächliche Abbau würde auch ohne jede Aufgabenübertragung auf die Landkreise erfolgen,

(Sigrid Keler, SPD: Herr Ringguth, wir bauen mehr ab, wir bauen mehr ab! Und die, die wir an die Landkreise übergeben, sind in der Rechnung nicht enthalten. – Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU – Dr. Ulrich Born, CDU: Wer hat denn eigentlich das Wort im Moment?)

ohne jede Übertragung auf die Landkreise.

(Sigrid Keler, SPD: Lernen Sie’s doch endlich mal! Sie wollen es nicht begreifen. – Heiterkeit bei Dr. Ulrich Born, CDU)

Ja, ja, Frau Ministerin.

Alle anderen Änderungen im Stellenplan des Haushaltes – da werden Sie mir aber nicht widersprechen – finden doch nicht weiter statt, als dass das reine Ausgliederungen sind.

(Sigrid Keler, SPD: Nein, Herr Ringguth! Nein! – Heinz Müller, SPD: Der versteht das trotzdem nicht. – Zuruf von Angelika Peters, SPD)

Die Forstverwaltung muss trotzdem bezahlt werden.

(Sigrid Keler, SPD: Natürlich. – Vincent Kokert, CDU: Genau, die haben sie nämlich nicht mit eingerechnet.)

Sie findet bloß nicht mehr mit Landesbediensteten statt.

(Vincent Kokert, CDU: Anstalt des öffentlichen Rechts. – Sigrid Keler, SPD: Aber die sind doch in diesem Abbau nicht mit drin. – Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Außerdem müssten Sie zum Thema reden. – Dr. Ulrich Born, CDU: Das darf doch nicht wahr sein! – Zurufe von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU, und Wolfgang Riemann, CDU)

Meine Damen und Herren, lassen Sie den Redner bitte ausreden!

Das Thema ist das Personalübergangsgesetz und ich war wirklich der Auffassung, das ist nur so ein kleines Annex-Gesetzchen unter diesem riesengroßen Verwaltungsmodernisierungsgesetz.

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Nein, das ist ein ganz wichtiges.)

Und da habe ich wirklich gemeint, dass es da ruhiger zuginge.

(Ute Schildt, SPD: Ja, wenn Sie was Falsches sagen.)

Aber wie dem auch sei, das heißt doch, Personalabbau und die neuen Kreisstrukturen – Sie haben es vorhin selbst gesagt – haben eigentlich nichts miteinander zu tun, sondern hier folgt nur...

(Sigrid Keler, SPD: Das ist extra gerechnet.)

... das Personal der Aufgabe. Dasselbe Personal – und das ist dann die Konsequenz daraus –, welches 2009 sonst die Aufgaben auf Landesebene erledigt hätte, erledigt sie nun also bei den Kreisen.

(Sigrid Keler, SPD: Herr Ringguth, ich habe zwei- mal über das Personalkonzept hier im Landtag berichtet. Sie haben offensichtlich nicht richtig zugehört. – Zurufe von Dr. Ulrich Born, CDU, und Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

Frau Ministerin, Sie haben das Personalkonzept vorgestellt und dabei bleibt eines ganz klar und deutlich:

(Zurufe von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU, und Wolfgang Riemann, CDU)

Wir haben uns doch offensichtlich vorgenommen, bis 2011 dahin zu kommen, wo die finanzschwachen Bundesländer heute sind.

(Sigrid Keler, SPD: Ja.)

Eines sollten wir uns allen aber wirklich klar machen: In der Zwischenzeit bleibt auch da die Zeit nicht stehen und wir werden immer noch weit dahinter zurück sein.

(Sigrid Keler, SPD: Deshalb, Herr Ringstorff,... – Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD – Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

Herr Ringstorff ist er nicht. Das ist er nun wirklich nicht. Das will er auch nicht sein.

(Harry Glawe, CDU: Wir sind hier nicht am Kabinettstisch.)

Aber, Frau Ministerin, wir werden uns draußen bei einer Tasse Kaffee noch einmal unterhalten. Ich sage Ihnen ein

fach, dass der Personalabbau, der jetzt sozusagen mit der Verschiebung der Aufgaben stattfindet, überhaupt kein Personalabbau,

(Sigrid Keler, SPD: Da geht ja das Geld auch mit.)

sondern eine reine Verschiebung von Aufgaben und eine reine Verschiebung von Personal ist.

(Sigrid Keler, SPD, und Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Richtig. – Zurufe von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU, und Harry Glawe, CDU)

Meine Damen und Herren, einig sind wir uns doch über die 1.702 Personalstellen,

(Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

die bezogen sind auf die gesamte Stellenausstattung der Landesverwaltung, die dann auf die Landkreise übertragen werden sollen. Dazu herrscht ja nun absolut Einigkeit.

(Sigrid Keler, SPD: Ja.)

Entscheidend ist, meine Damen und Herren, wenn Sie das einmal umrechnen auf den Personalbestand des Landes insgesamt, dann sind das ganze vier Prozent. Und auch hier regt sich offensichtlich kein Widerspruch.

(Rudolf Borchert, SPD: Richtig. – Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Und was sagt uns das?)

Also 1.702 Personalstellen sollen mit der Aufgabe auf die Kreise übergehen