(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der PDS – Angelika Gramkow, PDS: Prima!)
Beim Herausgehen am Eingang oder am Ausgang kann also jeder, der möchte, solch einen Sticker mitnehmen und dann auch gleich ein bisschen Werbung sozusagen in eigener Sache hier machen.
Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren! Lieber Herr Petters! Also, ich... Ich kann’s nicht... Ich weiß nicht.
Ich kann es nicht verstehen. Was sollte das sein? Was war das? Ich bin mit Herrn Thomas auch nicht immer einer Auffassung, aber hier habe ich die gleiche Wahrnehmung wie er. Ich glaube, „MV tut gut“ ist in der Tat ein Produkt, das sich in unserem Land ganz gut entwickelt hat. Und insofern bin ich schon ein bisschen enttäuscht, Herr Petters, zumal ich auch weiß, dass Sie über viele Jahre im Wirtschaftsministerium für solche Dinge mit zuständig waren. Und jetzt haben Sie das so dargestellt. Schade drum! Schade drum, dass Sie das so negativ sehen.
Und es passt wieder in das Bild – ich muss es einfach sagen –, Land schlechtreden, alles, was die Regierung macht, ist schlecht.
Bei allem Respekt, Herr Petters, ich konnte Sie echt nicht verstehen, was dieser Redebeitrag sein sollte.
Insofern, meine sehr verehrten Damen und Herren, gestatten Sie mir dennoch einige Anmerkungen aus touristischer Sicht, weil, auch das haben ja meine Vorredner schon gesagt, dieser Slogan eigentlich für den Gesundheitstourismus in unserem Land sozusagen erdacht wurde. Und ich glaube auch, auch das haben meine Vorredner gesagt, dass dieser Slogan schon den Nerv der Touristen, aber auch den Nerv der touristischen Anbieter gefunden hat.
Und darum, was liegt da näher, auch darauf hat der Wirtschaftsminister hingewiesen, wenn etwas Erfolg verspricht, was liegt da näher, als dass man dann versucht, diesen Slogan auch auf weitere Bereiche zu übertragen und daraus vielleicht eine Dachmarke zu kreieren. Ich glaube, dass das eine völlig logische Geschichte ist.
Dabei scheint es mir natürlich schon wichtig – und auch insofern, Herr Petters, habe ich hier wieder eine andere Auffassung –, dass es nicht so sein kann, dass die Landesregierung oder der Landtag diese Dachmarke sozusagen kreiert und dann von oben draufsetzt, nein, meine Auffassung ist, und auch darauf haben einige meiner Vorredner schon hingewiesen, dass sich diese Marke entwickeln muss. Sie muss von unten einfach wachsen.
Und das heißt natürlich auch, und auch hier ist schon darauf hingewiesen worden, dass diese Kampagne zum einen nach außen wirken muss – ganz klar –, aber sie muss auch nach innen wirken. Und hier meine ich, ganz besonders nach innen, also sie muss ins Land hineinwirken. Zum einen müssen also hier die Akteure, die Hotels und Gaststätten, die Tourismusanbieter und selbst der Tankwart, also alle hier in unserem Land müssen mit dieser Dachmarke etwas anfangen können.
Und es muss uns eben gelingen, mit dieser Dachmarke die Identität der Menschen für unser Land weiter zu stärken. Wenn hier meine Vorredner darauf hingewiesen haben und ich ja auch schon gesagt habe, dass ich mir auch vorstellen könnte, dass man sagt „Alles Müller?!“, muss ich doch noch mal eine Lanze brechen für „MV tut gut“. Da gab es ja auch heute in der Presse und auch so schon einige Bemerkungen, dass man sagt, mit „MV“ kann man nicht so sehr viel anfangen. Das ist sicherlich ein Problem, aber ich glaube, das wird schon. Und ich sage hier ganz klar, es gefällt mir auf jeden Fall besser als „Meck-Pomm“, denn mit „Meck-Pomm“ verbindet man eher McDonald’s oder Burger King und nicht unser Land. Insofern glaube ich, dass „MV“ sich schon durchsetzen wird.
Natürlich ist es wichtig, dass man das mit einer ganz geschickten Werbestrategie machen muss. Und ich bin mir sicher, dass wir da auch eine richtige Strategie finden werden. Ich glaube auch, dass wir als Land dazu beitragen können, dass dieser Slogan sich weiter hier im Land verstetigt, indem wir öffentliche Landesveranstaltungen auch dazu nutzen, diesen Slogan mit ins Gespräch zu bringen. Insofern bin ich schon ein bisschen enttäuscht, obwohl ich ja gerade eben gehört habe, in Greifswald zum Mecklenburg-Tag soll dieser Slogan mit eine Rolle spielen.
Nach meinem Kenntnisstand gibt es da im Moment einen anderen Slogan „Ein Land zum Leben“. Der Slogan ist sicherlich auch nicht schlecht, passt aber leider nicht so in unsere Strategie. Insofern, vielleicht können die Kollegen noch mal darüber nachdenken, die dafür Verantwortung tragen. Und ich würde auch vorschlagen, Herr Präsident, dass man vielleicht darüber nachdenkt, den nächsten „Tag der offenen Tür“ hier im Landtag auch unter das Motto „MV tut gut“ zu stellen.
Aber ich kann mir auch vorstellen, auch das ist bereits angesprochen worden, dass es weitere Möglichkeiten gibt, um diesen Slogan im Land publik zu machen. Und da ist natürlich der Sport ein ganz wichtiges Medium und da gibt es in der Tat auch schon gute Ergebnisse. Unser MVDrachenboot hat im letzten Jahr in Rom bei den Frauen den Weltmeistertitel und bei den Männern den Vizeweltmeistertitel errungen unter dem Slogan „MV tut gut“. Unter dem Slogan „MV tut gut“! Insofern haben die Damen und Herren Werbung nach innen und nach außen gemacht und ich glaube, das ist gut so.
Selbst bei Hansa Rostock gibt es zur Anfeuerung, man sollte es nicht glauben, den Schlachtruf „MV tut gut“.
Leider hat das noch nicht richtig gefruchtet. Ich würde mir wünschen, dass die Damen, die insbesondere diesen
Schlachtruf dort rufen, dass die sich noch mal ein bisschen ins Zeug legen, damit unsere Hansa-Fußballer das dann vielleicht auch zur Kenntnis nehmen. Und als Vizepräsident des Landesfußballverbandes habe ich natürlich auch so meine Vorstellungen, wie man diesen Slogan unter die Fußballfreunde unseres Landes bringen könnte.
Ich glaube, es gibt noch vielfältige Möglichkeiten, diese Marke nach innen im Land bekannt zu machen. Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist natürlich auch nach außen wichtig, diese Marke bekannt zu machen. Herr Petters, natürlich, was heißt das in Französisch und was heißt das in Englisch und so. Aber das ist vielleicht schon ein Schritt zu weit gedacht.
Wir müssen erst mal gucken, dass wir wie gesagt hier bei uns in Deutschland auch Mecklenburg-Vorpommern noch weiter bekannt machen.
Und insofern glaube ich schon, dass Aktionen wichtig sind. Und da haben wir ja auch schon im letzten Jahr einige Aktivitäten gestartet beziehungsweise die Landesregierung hat diese gestartet. Ein gutes Beispiel war die Präsentation „MV tut gut“ in unserer Landesvertretung im letzten Februar. Ich glaube, mit dieser Veranstaltung ist eine Menge Aufmerksamkeit in Berlin erregt worden. Und viele, die vorher mit „MV tut gut“ nichts anfangen konnten, wissen jetzt, was darunter zu verstehen ist. Und auch am 3. Oktober, als M-V am Brandenburger Tor tätig war unter dem Motto „Mode aus MV“ wurde der Slogan „MV tut gut“ super mit verkauft. Und wer in der letzten Woche bei der Grünen Woche war, hat auch gesehen, dass diese Marke dort durchaus eine Riesenresonanz gehabt hat und dass wir uns dort richtig gut mit diesem Slogan präsentieren konnten. Eine Marktnische aus meiner Sicht scheint noch zu sein, dass es im Moment keine Souvenirartikel gibt, die man nutzen kann, als Tourist käuflich erwerben kann oder auch als Bürger unseres Landes. Hier scheint es wie gesagt noch eine Nische zu geben und vielleicht gibt es einen findigen Unternehmer, der sich dieser Nische annimmt und schon in relativ kurzer Zeit die ersten Souvenirs anzubieten hat.
Insofern glaube ich, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass mit dem Slogan in unserem Land schon eine ganze Menge gemacht worden ist. Es ist schon erstaunlich, Herr Petters – und auch hier habe ich wieder eine andere Wahrnehmung als Sie –, wie viele Marketingorganisationen, Verbände und Unternehmen sich dieser Initiative bereits angeschlossen haben, wie zum Beispiel der Bäderverband, der DEHOGA, der Agrar-Marketingverein oder der BioCon-Valley-Verein oder aber auch, der Wirtschaftsminister hat darauf hingewiesen, der Landessportbund.
Und dabei ist schon bemerkenswert, wie hoch die Akzeptanz in der Wirtschaft ist. Das zeigt auch das so genannte Reisehandbuch, das die Wirtschaft jedes Jahr erstellt. In diesem Reisehandbuch wird richtig super Werbung gemacht mit „MV tut gut“. Fast jede Seite ist mit diesem Logo versehen. Das zeigt, glaube ich schon, dass die Wirtschaft diesen Slogan angenommen hat.
Und angenommen hat ihn auch, meiner Meinung nach, der größte deutsche Reiseanbieter, nämlich die TUI. Im
letzten Jahr fand ein Workshop auf Initiative unseres Wirtschaftsministers statt. Und die TUI, die immerhin 28 Prozent ihres Deutschlandsgeschäfts hier bei uns in Mecklenburg-Vorpommern macht, hat signalisiert, mit dieser Marke weiterzuarbeiten. Also insofern, glaube ich, ein richtig tolles Ergebnis.
Nun muss es uns nur noch gelingen, meine sehr verehrten Damen und Herren, unseren Landestourismusverband mit auf diesen Zug aufspringen zu lassen und ihn sozusagen davon zu überzeugen, in die Lokomotive dieses Zuges einzusteigen, um dann noch ordentlich Gas zu geben.
Ich kann schon verstehen, dass der Landestourismusverband und sein Vorstand sich schwer tun, mit dem Slogan „Sanft, schön und aufregend“ nun langsam aufzuhören, zumal mit diesem Slogan ja auch gute Erfolge erzielt worden sind, aber – auch das, glaube ich, kommt in meinen Ausführungen zum Ausdruck – wenn es uns gelingen soll, eine Dachmarke zu entwickeln, muss der Landestourismusverband einfach dabei sein. Und ich glaube auch, dass man hier durchaus Wege finden kann, dass der Landestourismusverband und das Ministerium hier zusammenkommen und einen gangbaren Weg hinkriegen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir alle sind sicherlich froh über die steigenden Zahlen im Tourismus, über die wir uns alle sehr freuen. Aber die Konkurrenz schläft nicht und der Wettbewerb, auch darauf wurde hingewiesen, wird härter. Wir müssen den Platz auf dem Siegerpodest halten, glaube ich. Da sind wir uns alle einig. Und dazu wird diese Kampagne „MV tut gut“ aus meiner Sicht überzeugend beitragen.
Voraussetzung dafür ist aber, wie beim Drachenbootrennen, dass alle, die mit im Boot sitzen, den gleichen Rhythmus schlagen, Herr Petters, und nach Kräften mitziehen. Insofern bin ich mir sicher, dass es uns gelingen wird. Ich bitte um Zustimmung zum Antrag. – Herzlichen Dank.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der PDS – Heinz Müller, SPD: Das war’s!)
Im Rahmen der Debatte ist beantragt worden, den Antrag der Fraktionen der SPD und PDS auf der Drucksache 4/159 zur federführenden Beratung an den Tourismusausschuss und zur Mitberatung an den Finanz- und an den Wirtschaftsausschuss zu überweisen. Wer diesem Überweisungsvorschlag zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Danke schön. Die Gegenprobe. – Danke schön. Stimmenthaltungen? – Danke schön. Damit ist der Überweisungsantrag bei Zustimmung der Fraktion der CDU und einigen Abgeordneten der SPD
sowie bei Gegenstimmen der Mehrheit der Abgeordneten der SPD und der Abgeordneten der PDS abgelehnt.
Wer dem Antrag auf der Drucksache 4/159 zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Danke schön. Die Gegenprobe. – Stimmenthaltungen? – Danke schön. Damit ist der Antrag auf Drucksache 4/159 mit Zustimmung der Fraktionen der SPD und PDS und eines Abgeordneten der Fraktion der CDU sowie bei Stimmenthaltung der anderen Abgeordneten der CDU angenommen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, bevor ich die Sitzung schließe, möchte ich darauf hinweisen, dass sich der Ältestenrat um 18.00 Uhr zu einer Sitzung in seinem Sitzungszimmer einfindet.
Ich berufe die nächste Sitzung des Landtages auf Donnerstag, den 30. Januar 2003, 9.00 Uhr ein. Wir sind heute etwas zeitiger fertig und falls Sie die Möglichkeit nutzen, in ein Café zu gehen, reden Sie mit den Bürgern und Bürgerinnen, die Sie treffen, über „MV tut gut“.