Und, meine Damen und Herren der CDU, auch wenn Sie dieses als die Wiedereinführung der Einheitsschule à la DDR betiteln,
die meisten von Ihnen – Frau Fiedler, Sie wohl auch – haben das gemeinsame längere Lernen zu DDR-Zeiten doch durchlaufen. Dieses jetzt schlechtzureden, das halte ich nicht für richtig.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir Sozialdemokraten haben ein Leitbild. Was wir außerdem brauchen, …
Herr Prachtl, ja, das, was Sie hier gestern vom Stapel gelassen haben, war auch nicht gerade „Lobet den Herrn“.
Das war die Wahrheit. Ja, ja, Sie haben es ja immer so leicht mit der Wahrheit. Aber kommen wir doch bitte noch mal zurück auf das Leitbild.
Wir wollen ein Landesprogramm „Zukunft für Kinder“ erarbeiten, in dem vorgenannte Initiativen dann auch für die Kinder- und Familienpolitik gebündelt und um weitere Maßnahmen ergänzt werden. Dieses Landesprogramm
muss in den kommenden Jahren entwickelt und dann weiter umgesetzt werden. Damit haben wir begonnen. Das kann im Übrigen dazu beitragen, die Entwicklung der Geburtenzahlen nach 2010 positiv zu beeinflussen.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Jörg Heydorn, SPD: So ist es. – Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU: Stromsperre ist gut.)
Das Landesprogramm sollte dem Grundgedanken der Erziehungspartnerschaft folgen und muss dann die zuvor bestehenden Probleme auch aufzeigen und lösen.
Erstens – und damit komme ich jetzt auch noch mal zu den Lösungsansätzen – Unterstützung für Familien bei der Erziehung.
Gerade weil man an unseren Schulen bisher kaum etwas über Kindererziehung lernt, müssen entsprechende Angebote der Familienbildung weiter verbessert werden.
Dabei wird es nötig sein, auch in diesem Bereich stärker dem Grundsatz des Förderns und Forderns Rechnung zu tragen. Leistungen im Bereich der Kinder- und Familienpolitik sollen in Zukunft stärker das Engagement der Eltern zum Wohle ihrer Kinder berücksichtigen.
Mecklenburg-Vorpommern soll eben nicht nur ein Bildungsland, sondern auch ein Kinderland sein. Am besten ist es allerdings, wenn beide Ziele erreicht werden.
Schon heute hat sich – vielleicht hören Sie da noch mal zu, Frau Fiedler-Wilhelm – die Hochschule Wismar in vorbildlicher Weise auf den Weg gemacht, sich um Kinder von jungen Familien zu kümmern, meine Damen und Herren.
Vorlesungen für Kinder gehören ebenso zum Programm wie das Schaffen familienfreundlicher Studienbedingungen.
Andere Hochschulen ahmen dieses Projekt im Lande nach. Wir wollen diese ersten positiven Ansätze durch
Zweitens, Verbesserung der finanziellen Situation von Familien. Ich halte es für sozial ungerecht und bildungspolitisch unlogisch, dass Eltern Kita-Gebühren zahlen müssen und bei diesen zum Teil Entwicklungen stattgefunden haben, während gleichzeitig das viel teurere Studium an den Hochschulen kostenlos ist.
Zumindest sollte man es prüfen und wir müssen darüber reden. Es ist daher unser gemeinsames Ziel, dass wir mittel- und langfristig zu einer Abschaffung oder zumindest deutlichen Reduzierung der Elternbeiträge für Kindergarten und Kinderkrippe kommen.