Protocol of the Session on October 14, 2004

und -freundinnen. Sorry!

(Beate Mahr, SPD: Nicht vergessen! Wer ist Fußballweltmeister geworden? Die Damen! – Angelika Gramkow, PDS: So ist es.)

In Vorbereitung dieses interfraktionellen Antrages und auch in einigen Vorgesprächen zur heutigen Tagung sind natürlich einige Bedenken zum Inhalt dieses Antrages geäußert worden. Diese Bedenken resultieren in erster Linie daraus, dass man im Moment zumindest den Eindruck hat, dass das Spiel um die Weltmeisterschaft in einem anderen Teil des Spielfeldes stattfindet, in dem wir uns nicht befinden.

(Angelika Gramkow, PDS: Na!)

Und insofern kann ich also diese Bedenken durchaus auch nachvollziehen. Und es ist in der Tat so, auch Herr Petters hat schon darauf hingewiesen, wir haben leider in unserem Land keinen Spielort. Das ist bedauerlich und die Fußballfreunde und Sportfreunde unseres Landes sind darüber auch sehr traurig. Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, das hängt nicht nur damit zusammen, so meine ich zumindest, dass wir nicht die geforderte Infrastruktur vorhalten konnten, sondern das hängt auch damit zusammen, dass wir als Bundesland bei den Entscheidungsträgern, beim DFB, einfach zu wenig Lobby haben.

(Heiterkeit bei Frank Ronald Lohse, SPD)

Und insofern, meine sehr verehrten Damen und Herren, macht dann dieser Antrag vielleicht doch wieder Sinn, nicht weil wir die Landesregierung bitten, bis zum 01.05. – Herr Petters, Sie haben 01.02. gesagt –

(Andreas Petters, CDU: Ja, excuse me!)

uns darüber zu informieren, wie sie glauben unser Land hier mit einzubringen,

(Heiterkeit bei Reinhard Dankert, SPD)

sondern weil wir als Land zum Ausdruck bringen mit diesem Antrag, wir stehen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland und freuen uns auf die Fußballwelt auch bei uns in Mecklenburg-Vorpommern.

(Heiterkeit bei Angelika Gramkow, PDS, und Gabriele Schulz, PDS)

Und dass da noch etwas geht, zeigt der gestrige Tag, verehrte Frau Gramkow.

(Angelika Gramkow, PDS: So?)

Die FIFA hat die Vorschläge für die Quartiere der Mannschaften bestätigt und da ist auch der Warnemünder Hof aus Rostock-Warnemünde dabei. Ich hätte mir gewünscht, dass noch mehr Hotels aus Mecklenburg-Vorpommern dabei sind. Aber leider hat sich auch nur dieser eine beworben,

(Angelika Gramkow, PDS: Dann, sagen Sie auch, warum sich nur einer beworben hat, wie die knallharten Bedingungen aussehen!)

weil die Hürden natürlich sehr hoch sind.

(Angelika Gramkow, PDS: Erst renovieren und dann die Fußballer rein. – Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD und Renate Holznagel, CDU – Zuruf von Ilka Lochner-Borst, CDU)

Keine Frage, aber ich glaube, dass durchaus auch andere Einrichtungen in unserem Land die Bedingungen hätten und dort hätten Teams Quartier beziehen können. Und was mich in dem Zusammenhang auch noch so ein bisschen ärgert, wenn wir schon gerade darüber reden, wie wir uns hier präsentieren, heute steht dazu ja in der SVZ, dass das gestern passiert ist, dass also diese Quartiere bestätigt worden sind, aber nicht ein Satz weist darauf hin, dass Warnemünde, also sprich der Warnemünder Hof dabei ist. Das bedauere ich schon sehr und ich hätte mir gewünscht, dass die SVZ das ein bisschen mehr hervorgehoben hätte.

(Bodo Krumbholz, SPD: Das schreiben sie morgen noch nach der Rede.)

Es wird wahrscheinlich morgen drinstehen, genau.

Insofern, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist davon auszugehen, dass natürlich noch viele Vorboten hier zu uns ins Land kommen und die Quartiere begutachten, dass natürlich dann auch ein gewisser Tross von Journalisten dabei sein wird, dass Fernsehen und Offizielle zu uns ins Land kommen.

(Zuruf von Holger Friedrich, SPD)

Insofern glaube ich schon, dass wir auch hier eine Möglichkeit haben, uns zu präsentieren.

Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch noch einmal, dass man davon ausgeht, dass circa 10.000 Journalisten aus 180 Ländern die Fußball-Weltmeisterschaft begleiten werden. Völlig klar, vorwiegend werden diese natürlich in den zwölf Spielorten sein. Aber sie werden auch die Regionen besuchen. Und hier, glaube ich, haben wir eine Chance. Nämlich die Spielorte Berlin und Hamburg befinden sich ja in unmittelbarer Nähe unseres Landes und insofern, glaube ich, werden durchaus auch einige Synergieeffekte entstehen.

(Heiterkeit bei Frank Ronald Lohse, SPD)

Und wenn man bedenkt, dass in diesen beiden Spielorten elf Spiele stattfinden und in dem Zusammenhang auch das Endspiel stattfindet am 09.07., kann man also davon ausgehen, dass die Zuschauerresonanz sehr hoch sein wird. Man geht davon aus, dass im Durchschnitt 46.875 zahlende Zuschauer dabei sein werden.

(Angelika Gramkow, PDS: Aber Sie wissen auch, was die wollen. Die wollen Fußball gucken! – Heiterkeit bei Ministerin Sigrid Keler)

Die wollen natürlich Fußball gucken, völlig klar, aber nicht nur Fußball. Das Spiel geht ja meistens nur 90 Minuten und insofern gibt es auch so ein bisschen Vor- und Nachspiel.

(Heiterkeit bei Angelika Gramkow, PDS)

Ich glaube schon, dass diese knappe halbe Million, die dann zu diesen elf Spielen kommt, durchaus durch unser Land fährt und vielleicht der eine oder andere sogar bei uns im Land bleibt.

(Zurufe von Reinhard Dankert, SPD, und Bodo Krumbholz, SPD)

Insgesamt, auch das ist interessant, wird davon ausgegangen, dass circa drei Millionen Zuschauer die Weltmeisterschaft hier in unserem Land sehen wollen,

(Heiterkeit bei Angelika Gramkow, PDS)

ein Riesenpotential, wie ich meine. Auch wenn wir eben schon gesagt haben, natürlich wollen sie in erster Linie Fußball schauen, Fußball erleben, glaube ich aber, dass wie gesagt auch hier einiges für uns möglich ist.

Und in diesem Zusammenhang gestatten Sie mir vielleicht noch einige andere interessante Zahlen. Man geht also davon aus, dass drei Millionen Tickets verkauft werden, völlig klar, wenn drei Millionen Fans erwartet werden. Man geht davon aus, dass ungefähr 150 Mitarbeiter im Organisationskomitee mitarbeiten, dass die Fahrzeugflotte dieses Komitees 950 Autos umfasst, also ein ziemlicher Tross. Man kann wirklich sagen, es ist in der Tat so, die Welt ist bei uns zu Gast. Wir müssen uns, meine ich, ziemlich ins Zeug legen, um auch dem Slogan dieser WM gerecht zu werden, der lautet: „Die Welt zu Gast bei Freunden“.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Countdown läuft. Man glaubt es kaum, aber es sind noch 602 Tage bis zum Anpfiff des Eröffnungsspiels. Das Fieber bei den Fußballfans steigt stetig. Nicht nur die Qualifikationsspiele haben begonnen, sondern auch viele Aktivitäten in Schulen, Vereinen, Städten und Gemeinden weisen bereits auf die WM 2006 hin. Im nächsten Jahr läuft eine so genannte kleine WM hier in Deutschland, nämlich der Confederations Cup. In fünf Spielorten wird er ausgetragen und ist somit eine Generalprobe für 2006.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, als Vizepräsident des Landesfußballverbandes wurde ich vor circa vier Wochen nach Hamburg eingeladen. Bürgermeister Ole von Beust und das Organisationskomitee der WM hatten mich zur Eröffnung des Fußballglobus eingeladen. In seiner Begrüßungsrede hat der Kaiser so sinngemäß gesagt beziehungsweise darauf hingewiesen, dass es in den nächsten 50 Jahren kein vergleichbares Sportereignis mehr in Deutschland geben wird.

(Heiterkeit bei Gabriele Schulz, PDS – Angelika Gramkow, PDS: Was?! – Holger Friedrich, SPD: Das kann der doch jetzt noch gar nicht wissen! – Zuruf von Bodo Krumbholz, SPD)

Dazu kann ich nur sagen: Recht hat er!

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der SPD, CDU und PDS – Angelika Gramkow, PDS: War das die letzte Olympiabewerbung, die wir losgelassen haben, oder was? – Gabriele Schulz, PDS: Das glaube ich nicht.)

Recht hat er, kann ich dazu nur sagen. Ich glaube, es ist nur legitim, dass wir als Land versuchen, von diesem Ereignis zu profitieren. Insofern, meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie uns versuchen, den Ball zu bekommen und ihn so lange wie möglich in unseren Reihen und auf unserem Spielfeld zu halten! – In diesem Sinne herzlichen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und Vincent Kokert, CDU)

Vielen Dank, Herr Abgeordneter Müller.

Das Wort hat jetzt die Fraktionsvorsitzende der PDSFraktion Frau Gramkow.

Frau Präsidentin!

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der CDU und Detlef Müller, SPD)

Ach, Herr Müller!

Herr Petters, ich habe lange überlegt, wie wir mit dem ersten Antrag umgehen. Ich habe etwas gezögert, ob ich meine Unterschrift unter den interfraktionellen Antrag setzen soll. Aber beim Thema Fußball, ja, was macht man da nicht alles. Ich bin wirklich eine begeisterte Fußballanhängerin und würde mir so sehr wünschen, dass es uns gemeinsam gelingt, etwas zu tun, was auch immer, damit Hansa etwas weiter auf einen Mittelplatz gerät

(Heiterkeit bei Beate Mahr, SPD)

und wir das Profil von Fußball in Mecklenburg-Vorpommern unterstützen können.