Protocol of the Session on September 15, 2004

(Gabriele Schulz, PDS: Ja, das wollen wir hier wissen! – Torsten Koplin, PDS: Ja, ja. – Heike Polzin, SPD: Gute Frage! – Zurufe von Birgit Schwebs, PDS, und Gerd Walther, PDS)

Wenn das denn überhaupt so stimmt, das ist auch richtig.

Und ich sage Ihnen, die SPD-Fraktion hat in Abstimmung mit der PDS-Fraktion dem Ausschussvorsitzenden ein Schreiben übergeben, um zu prüfen, wer eigentlich dahinter steckt, wie das zustande kommt und ob die Details identisch sind, die da zu lesen sind. Wir werden sehen, was wir für ein Ergebnis bekommen. So geht es eben nicht.

(Torsten Koplin, PDS: Untersuchungsausschuss! – Gabriele Schulz, PDS: Ja, das wär’s.)

Wenn der einfache Bürger diese Zeitung mit den vier großen Buchstaben liest und sieht...

(Gerd Walther, PDS: Das ist ja keine Zeitung. Das ist ja noch nicht einmal eine Zeitung.)

Das ist keine Zeitung? Das ist Ihre Einschätzung.

Wenn der einfache Bürger diese Zeitung mit den vier großen Buchstaben liest und sieht jetzt plötzlich, da wird ein Ausschussvorsitzender, der er ja im Übrigen gar nicht mehr ist, aber das sei dahingestellt, im Zusammenhang mit Zitaten und mit konkreten Namen, Alter und sozialem Stand benannt, na, mein Gott, soll ich da noch Vertrauen haben?! Werde ich jemals eine Petition dort hinschicken, wenn ich in einer Zeitung genannt werde?

(Heike Polzin, SPD: Das ist ein riesiger politischer Schaden! – Zuruf von Torsten Koplin, PDS)

Das ist ein politischer Schaden, der nicht nur die einzelnen Politiker des Petitionsausschusses betrifft, sondern insgesamt auf die Politik ein schlechtes Bild wirft.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und PDS – Torsten Koplin, PDS: So ist es, so ist es. – Heike Polzin, SPD: Leider, leider!)

Zu den Anträgen...

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Eben, ich habe das schon mitgehört.

Zu den Anträgen unter Federführung der Obfrau Frau Schlupp kann ich nur sagen, ich verstehe wirklich die Welt nicht mehr, Frau Schlupp.

(Torsten Renz, CDU: Oh, Sie kann sich ja sogar auf zwei Sachen konzentrieren! Aber das ist ja positiv. – Zuruf von Gerd Walther, PDS)

In der Presse beklagen Sie sich – das haben Sie eben auch noch einmal beklagt, Sie haben Vorwürfe gemacht – über unseren Antrag oder unsere Bitte an das Ministerium, wie immer man das auch formulieren möchte, zur Prüfung von Hafterleichterungen. Das haben Sie beklagt!

(Beate Schlupp, CDU: Das steht doch in der Beschlussempfehlung!)

Das ist öffentlich, das können wir überall in allen Meldungen nachlesen.

(Hannelore Monegel, SPD: Es gibt doch eine Beschlussempfehlung.)

Sie stellten uns so hin, als würden wir ein bestimmtes Ergebnis herbeisehnen,

(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)

um Gewalttäter zu schonen. So wird es dargestellt!

(Gerd Walther, PDS: Das Bild wurde bewusst erzeugt. Es wurde ganz bewusst erzeugt.)

Das Bild sollte bewusst erzeugt werden, so wird es dargestellt. So ist es jedenfalls auch von der Presse dpa dargestellt worden.

(Torsten Koplin, PDS: Das kommt auch so an. – Gerd Walther, PDS: Lesen Sie doch den Presse- spiegel! Den Pressespiegel haben wir alle.)

Es geht doch hier überhaupt gar nicht...

(Egbert Liskow, CDU: Ihr kennt die Presse noch nicht oder was?!)

Oh doch! Ich kann Ihnen den Artikel gerne rüberreichen, Herr Liskow, das ist kein Problem. Ich habe ihn unterstrichen, damit Sie leichter finden, damit Sie wissen, was ich meine. Vielleicht hilft Ihnen das.

(Torsten Renz, CDU: Wir werden uns davon einen Abzug machen. Manchmal hilft es. – Torsten Koplin, PDS: Das ist unanständig! – Zuruf von Gerd Walther, PDS)

Ja, das ist unanständig, das ist richtig.

Was ich jetzt nicht verstehe, Sie haben es vorhin noch einmal gesagt und sich auch über Kompetenzüberschreitung und Verfassungsbruch beklagt, was da alles kommt, wir können ja beide einmal gemeinsam in die Verfassung gucken

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU)

und wir können auch ins Petitionsgesetz gucken.

(Torsten Renz, CDU: Was denn noch alles?)

In der Verfassung Artikel 40 Absatz 3 steht „kann“, „kann“ und nicht „muss“. Das sind auch feine Unterschiede. Und nun verstehe ich Ihre Anträge erst recht nicht.

(Torsten Renz, CDU: Das war klar. – Harry Glawe, CDU: Und nun, weiter?)

Diese Beschuldigungen, die Sie hier gerade angeführt haben, die auch in der Presse zu lesen sind, sind mit keinem Wort Inhalt der Änderungsanträge.

(Beate Mahr, SPD: Richtig.)

Es müsste jetzt eigentlich im Änderungsantrag stehen:

(Torsten Renz, CDU: Na, dann stellen Sie doch mal einen! Vielleicht hören wir dann zu.)

Wir möchten den Prüfauftrag streichen.

(Harry Glawe, CDU: Lesen Sie doch mal vor, was im Änderungsantrag steht!)

Ihren Änderungsantrag kennen Sie,

(Harry Glawe, CDU: Lesen Sie ihn doch mal vor!)

den haben Sie, wie ich Sie kenne, Herr Glawe, sehr gut studiert.

(Harry Glawe, CDU: Machen Sie doch mal!)

Und wenn Sie jetzt gegen den Prüfauftrag oder die Prüfbitte moniert haben,

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU)

dann müsste ich eigentlich bei der laufenden Nummer 10

auf Ihrem Antrag finden: Das ist zu streichen!