Protocol of the Session on May 14, 2004

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der PDS – Dr. Armin Jäger, CDU: Ich erkläre Ihnen das gerne.)

Darauf bin ich aber gespannt.

Die CDU sagt, ohne inhaltlich überhaupt etwas zu bieten, das Thema Kindertagesstättenförderung ist für uns ein Wahlkampfschwerpunkt. Fachlich und inhaltlich kommt doch überhaupt nichts von Ihnen!

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD und PDS)

Fachlich und inhaltlich habe ich dazu bis heute nichts gehört.

(Gerd Walther, PDS: Das ist unter der Gürtellinie!)

Ich möchte in diesem Zusammenhang an Ihren Gesetzentwurf erinnern, der zu dem Thema gekommen ist. Im Gesetzentwurf steht: Wir verlängern die Regelung mit den Regelkosten. Wir verlängern also die Regelkostenregelung, von denen jeder weiß, dass sie in den letzten Jahren inhaltlich immer wieder sehr stark in die Kritik gezogen worden sind. Diese Regelung will keiner mehr haben. Und Sie kommen mit einem Gesetzentwurf und sagen, das wird von uns verändert.

(Eckhardt Rehberg, CDU: Das war in der Anhörung aber ganz anders.)

Das ist in der Anhörung überhaupt nicht anders rübergekommen.

(Eckhardt Rehberg, CDU: Natürlich!)

Ich war im Gegensatz zu Ihnen, Herr Rehberg, zugegen.

(Eckhardt Rehberg, CDU: Ich habe die Anhörungsergebnisse gelesen.)

Und wie gesagt, fachlich und inhaltlich stand in Ihrem Gesetzentwurf nichts drin.

(Zuruf von Eckhardt Rehberg, CDU)

Sie wollten nur die Regelkosten verändern, führen aber seitdem hier eine Verunsicherungsdiskussion,

(Gerd Walther, PDS: Und Blockade. Eine Blockadepolitik ist das.)

die der Sache nicht gerecht wird.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD)

Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Renz?

Ich würde gerne meinen Beitrag zu Ende bringen. Das machen wir dann zum Schluss.

Herr Renz, ich bin auch auf dieser von Ihnen benannten Veranstaltung in Güstrow gewesen. Eines ist klar: Von uns ist keine Frage unbeantwortet geblieben. Keine Frage!

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD und PDS)

Wir haben nicht eine Frage nicht beantwortet.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Ich weiß nicht, Herr Renz, ob Sie es schon wussten, Mecklenburg-Vorpommern besteht nicht nur aus Güstrow. Ich bin auch auf anderen Veranstaltungen gewesen, da sah es ganz anders aus.

(Torsten Renz, CDU: Auf dem Dreesch?!)

Und nun wollen wir einmal gucken, was es denn inhaltlich auf dieser Veranstaltung in Güstrow gegeben hat. Es lagen keine berechneten Elternbeiträge vor,

(Gerd Walther, PDS: Können ja auch noch gar nicht.)

es ist nur so rumfabuliert worden. Es gab inhaltliche Kritik zu den geringen Leistungen und das Thema Hauptbetreuung wurde angesprochen.

(Gerd Walther, PDS: Wer jetzt schon mit Zahlen arbeitet, der ist unehrlich.)

Es gab jemanden aus der Elterninitiative, der gesagt hat: Es ist ja ungeheuerlich! Wenn ich mein Kind in den Ferien in den Hort bringe, dann werde ich jetzt zu den Kosten herangezogen. Im zweiten Satz sagte sie, weil das in Mecklenburg-Vorpommern alles so schlecht ist, dann packe ich jetzt meinen Mann und meine drei Kinder und ziehe Richtung Westen. Als ich sie dann gefragt habe, …

(Zurufe von Klaus Mohr, SPD, und Wolfgang Riemann, CDU – Glocke der Vizepräsidentin)

Als ich sie gefragt habe, wie sie denn das Thema Hortbetreuung für ihre Kinder im Westen geklärt hat, da kam inhaltlich nichts mehr, nur noch Leere. Das ist die Realität!

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD und PDS – Zurufe von Torsten Renz, CDU, und Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Das Zweite, …

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Meine Damen und Herren!

(Zurufe von Klaus Mohr, SPD, und Torsten Renz, CDU)

Herr Renz, wir wollen uns doch noch einmal gemeinsam an diese Veranstaltung erinnern.

Das Zweite, was angesprochen wurde, war die Kritik am Rahmenplan, und zwar die inhaltlich pädagogische Kritik am Rahmenplan. Da ist jemand von der Diakonie ans Mikro gegangen und hat gesagt: Das ist alles von vorgestern, das ist Schrott! Wir sind heute schon viel weiter. Dann sprach er diese so genannte Kompetenzpädagogik à la Montessori an und sagte: Das ist heute zeitgemäß.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Das sehen andere aber ganz anders. Ich finde das Thema Kompetenztheorie auch ziemlich mittelschichtig orientiert. Ihnen mag das entgegenkommen, aber ich habe bei dem Thema Bildung im Vorschulbereich unter anderem auch noch andere Menschen im Auge.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD und Torsten Koplin, PDS)

Auch das ist im Grunde eine Geschichte, die letztendlich nicht greift.

Und nun kommen wir zu anderen Gebietskörperschaften. Wenn man sich beispielsweise ansieht, was wir denn aus der Hansestadt Stralsund hören, vom CDU-Oberbürgermeister der Hansestadt Stralsund. Die Hansestadt Stralsund sagt: Wir verstehen die Aufregung überhaupt nicht.

(Rudolf Borchert, SPD: Hört, hört!)

Wir haben uns das Thema angesehen und wir haben es durchgerechnet. Bei uns werden sich die Elternbeiträge nicht nach oben entwickeln und wenn da etwas passiert, dann sind das Dimensionen von 8 bis 9 Euro.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist nicht abgestimmt mit Herrn Rehberg. – Zuruf von Michael Ankermann, CDU)

Hat Herr Rehberg dazu sein Plazet nicht gegeben, ja?

(Heiterkeit bei Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Hätte die Hansestadt Stralsund die Elternbeiträge nach oben katapultieren müssen, Herr Rehberg?