Protocol of the Session on April 25, 2019

Antrag der CDU-Fraktion:

CDU-Hafenoffensive – Sicherung des DUCKDALBEN international seamen's club zur Betreuung der Crewmitglieder von Handelsschiffen – Drs 21/16859 – 7565,

Beschluss 7565,

Antrag der Fraktionen der GRÜNEN und der SPD:

Sanierungsfonds Hamburg 2020: Stadtnahes Naturerlebnis für alle: Den Alsterwanderweg barrierearm gestalten – Drs 21/16865 – 7566,

Beschluss 7566,

Antrag der FDP-Fraktion:

Transparenz von Stimmenergebnissen bei Bürgerentscheiden – Drs 21/16872 – 7566,

Beschluss 7566,

Antrag der FDP-Fraktion:

Dem Fachkräftemangel in Handwerk und Mittelstand durch verbesserte Aufstiegsförderung entgegenwirken – Drs 21/16873 – 7566,

Beschlüsse 7566,

Antrag der Fraktionen der SPD und der GRÜNEN:

Sanierungsfonds Hamburg 2020: Schaffung einer Begegnungsstätte mit Gastronomie und kulturellem Veranstaltungsbetrieb im Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Süderelbe unterstützen – Drs 21/16878 – 7566,

Beschluss 7566,

Antrag der AfD-Fraktion:

HVV-Tarifsystem weiter optimieren – Drs 21/16881 – 7566,

Beschlüsse 7566,

Beginn: 13.33 Uhr

Meine Damen und Herren, die heutige Sitzung ist eröffnet.

Ich beginne sie mit Geburtstagswünschen, die sich an unseren Kollegen Karl-Heinz Warnholz richten. Lieber Herr Warnholz, im Namen des ganzen Hauses die allerherzlichsten Glückwünsche nachträglich zu Ihrem gestrigen Geburtstag.

(Beifall bei allen Fraktionen)

Dann kommen wir zur

Aktuellen Stunde

Dazu sind vier Themen angemeldet worden, und zwar von der CDU-Fraktion:

Personalmangel, hohe Krankenstände, lange Wartezeiten – rot-grüner Senat lässt die Bürger im Stich

Die Anmeldung der GRÜNEN Fraktion lautet:

EU gibt grünes Licht: Weg frei für eine klimafreundliche Fernwärme in Hamburger Hand

Die Anmeldung der Fraktion DIE LINKE:

Mietenmove: Hamburgs Mieter_innen fordern eine soziale Wohnungspolitik

Und schließlich die Anmeldung der FDP-Fraktion:

Enteignungsphantasien klar entgegentreten – Bezahlbarer Wohnraum entsteht durch mehr Bauen und weniger Regulierung

Ich rufe das erste Thema auf, erinnere Sie noch einmal daran, dass in der ersten Runde jeweils fünf Minuten, in allen weiteren Runden dann drei Minuten Redezeit zur Verfügung steht, und das Wort bekommt Herr Wolf für die CDU-Fraktion.

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Wir erinnern uns: Diese Stadt, dieser Ort, eine Debatte vor rund zwei Jahren. Die Situation in den Kundenzentren in Hamburg hatte sich 2016 bis aufs Unerträgliche verschlechtert. Wartezeiten auf einen Termin für einen Ausweis von mehreren Monaten, lange Schlangen vor der Tür, das war die Regel, nicht die Ausnahme. Nachdem Herr Tschentscher in seiner damaligen Verantwortung als Bezirkssenator die Lage nicht in den Griff bekam, sollte ein Neuanfang stattfinden, breit orchestriert durch einen Antrag der Regierungsfraktionen,

(Dr. Anjes Tjarks GRÜNE: Hat ja auch statt- gefunden!)

frei nach dem Motto, dass jedem Anfang ein Zauber innewohnt. Doch dieser Zauber erwies sich als fauler Zauber, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der CDU)

Heute wissen wir, dass die Situation in den Bezirksämtern wieder deutlich schlechter geworden ist. Und wie bei Goethes Zauberlehrling gibt es auch hier einen Verantwortlichen für den faulen Zauber. Der Zauberlehrling heißt Dressel.

(Beifall bei der CDU)

So wie Goethes Zauberlehrling viele Besen auf einmal losschickt und derer nicht mehr Herr wird, hat Herr Dressel als Finanz- und Bezirkssenator eine Vielzahl von Maßnahmen auf einmal angestoßen, aber ohne sich vorher über die Konsequenzen Gedanken zu machen.

Erstens: Es ist nun einmal so: Die Ausbildung neuer Kollegen in den Kundenzentren bindet Personal. Dieses Personal steht den Kunden nicht zur Verfügung.

Zweitens: Das zusätzliche Personal reicht nicht für die Ausdehnung der Öffnungszeiten aus. Sie haben die Öffnungszeiten verdoppelt – gut so –, aber nicht das Personal. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kundenzentren können aufgrund der familiären Situation keinen Schichtdienst leisten oder am Samstag arbeiten. Was machen sie? Sie bewerben sich weg. Da man in den Bezirksämtern immer noch bis zu zwei Besoldungsstufen unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachbehörden oder derjenigen in den Umlandgemeinden verdient, wollen viele nicht länger in den Bezirksämtern arbeiten. Die Personalaufstockungen von teilweise bis zu 120 Prozent haben sich nicht verstetigt. Das merken wir jetzt. In vielen Kundenzentren sind die Wartezeiten wieder explodiert. Zwei Monate Warte- oder Vorlaufzeit gehören heute wieder zum Alltag in Hamburg.

Der Effekt des faulen Zaubers war also nur von kurzer Dauer, der Zauberlehrling Dressel hat die Kontrolle verloren.

(Beifall bei der CDU und bei Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein FDP)

Vielleicht hätte die SPD noch etwas warten sollen, statt am 15. November 2018 einen Senatsempfang zum Thema Kundenzentren zu machen und sich dort selbst zu feiern. Nach der Party kommt der Kater, meine Damen und Herren.

(Dirk Kienscherf SPD: Das ist bei Ihnen so!)

Und Rot-Grün tut nichts, um diese negative Entwicklung zu stoppen. Im Gegenteil, nach der jetzt veröffentlichten Planung wird die Zahl der vollen Stellen in den Bezirksämtern von 6 647 Ende 2018 auf 6 099 in 2020 gesunken sein. Das ist ein Minus von 9 Prozent, und zwar ein geplantes Minus, ein von Rot-Grün gewollter und forcierter Personalabbau.

(Beifall bei der CDU und bei Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein FDP)

Meine Damen und Herren! Wir steuern auf 1,9 Millionen Einwohner in Hamburg zu und Rot-Grün reduziert das Personal in den Bezirksämtern.

(Sylvia Wowretzko SPD: So ein Blödsinn!)

Falscher kann Politik nicht sein.