Protocol of the Session on February 25, 2004

(Anhaltender Beifall bei allen Fraktionen)

Die Parlaments- und Verfassungsreform 1996 war besonders das Werk zweier Kollegen: Rolf Kruse, wie eben erwähnt, und Jan Ehlers gebührt das Verdienst, den Rahmen für die Arbeit des hamburgischen Landesparlaments auf lange Zeit geprägt zu haben.

Jan Ehlers gehört der Bürgerschaft seit der 8. Wahlperiode an, also seit 1974. Nach einer Wahlperiode, in der er Vorsitzender des Sozialausschusses war, wurde er für fast zehn Jahre Präses der Behörde für Arbeit, Jugend und Soziales. Nach der Wiederaufnahme des Mandats war Jan Ehlers zwei Wahlperioden lang stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion und übernahm dann den Vorsitz im Haushaltsausschuss bis zum Jahre 2001. Als Redner, der stolz darauf sein kann, von Ordnungsrufen verschont geblieben zu sein, haben Sie, lieber Jan Ehlers, Parlamentsgeschichte geschrieben.

(Beifall bei allen Fraktionen)

Wahrlich einmalig ist die politische Karriere zweier Abgeordneter, die als dienstälteste Mitglieder unseres Parlaments Maßstäbe setzten. Bundesweit auf der Liste der

Marathon-Politiker, die Anfang Januar der Internetfachdienst Politiker-Screen zusammenstellte, stehen sie unter den dienstältesten Landtagsabgeordneten in Deutschland auf Platz zwei und drei.

(Michael Neumann SPD: Wer ist denn auf Platz eins?)

Zu dem Zeitpunkt, also seit 12 326 Tagen, so haben die Journalisten vorgerechnet, gehören Sie, lieber Karl-Heinz Ehlers der Hamburgischen Bürgerschaft an. Gemeinsam mit Elisabeth Kiausch zogen Sie im April 1970 in die Bürgerschaft ein.

(Michael Neumann SPD: Da war ich einen Monat alt!)

Sie, Karl-Heinz Ehlers, sind also seit fast 34 Jahren durchgängig Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Als Mitglied des Fraktionsvorstandes, zeitweise auch als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion, aber auch als Vorsitzender des Bauausschusses, des Wirtschaftsausschusses, des Innenausschusses und nicht zuletzt als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses „Hamburger Polizei“, haben Sie sich Lob und Anerkennung verdient. In Ihrer kantigen und unabhängigen Art unterscheiden Sie sich von vielen Politikern. Sie waren ein leidenschaftlicher Abgeordneter, der sich stets mit Engagement für die Sache des Parlaments eingesetzt hat.

Karl-Heinz Ehlers, wir haben manchen Strauß gefochten, der Dank gilt Ihnen in diesem Augenblick für die Arbeit, die Sie in diesen drei Jahrzehnten für die Freie und Hansestadt Hamburg geleistet haben.

(Anhaltender Beifall bei allen Fraktionen)

Eines noch, wenn Sie mir gestatten: Ihre Zwischenrufe, die werden wir und die Damen und Herren von der Galerie ganz sicherlich vermissen.

(Beifall bei allen Fraktionen)

Liebe Elisabeth Kiausch! Seit 1970 sind Sie Mitglied der Bürgerschaft. Von 1987 bis 1991 ruhte Ihr Mandat, als Sie zunächst als Finanzsenatorin und dann als Senatorin zuständig für den Verwaltungsdienst und Bezirksangelegenheiten tätig waren.

In 29 Jahren als aktive Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft, als Fraktionsvorsitzende der SPDFraktion, Mitglied in zahlreichen Ausschüssen und vor allem als erste Landtagspräsidentin in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland überhaupt, waren Sie uns über alle Fraktionsgrenzen hinaus ein Vorbild. Ihre Arbeit war immer davon geprägt, mit vollem Engagement und großer Sachkompetenz für das Wohl dieser Stadt zu wirken. Sie haben Ihre Aufgabe als Abgeordnete so begriffen, dass wir Vertreterinnen und Vertreter des ganzen Volkes sind und dass es unsere Pflicht ist, auf die Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt zuzugehen, ihre Sorgen und Ängste ernst zu nehmen und an der Sache orientiert Lösungen für ihre Probleme zu finden. Sie haben stets nach dieser Maxime gehandelt und dafür gilt Ihnen unsere Anerkennung und unser ganz besonderer Dank.

(Anhaltender Beifall bei allen Fraktionen)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Uns allen wünsche ich für die letzten Tage vor der Wahl noch einmal viel Kraft und Energie. Im Anschluss an die Sitzung lade ich Sie alle, die noch im Hause sind, zu dem schon traditionellen

Umtrunk in die Lobby ein. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit und ich wünsche Ihnen persönlich Glück, Gesundheit und Schaffenskraft für die Zukunft.

Die Sitzung ist geschlossen.