Protocol of the Session on December 13, 2018

Ich bitte um die Gegenprobe!

(Dagegen CDU, FDP, BIW, Abgeordneter Schäfer [LKR], Abgeordneter Tassis [AfD])

Stimmenenthaltungen?

Ich stelle fest, die Bürgerschaft (Landtag) stimmt dem Änderungsantrag zu.

Als nächstes lasse ich über den Änderungsantrag der Abgeordneten Wendland mit der Drucksache 19/1965 abstimmen.

Wer diesem Änderungsantrag seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um das Handzeichen!

(Dafür Abgeordneter Patrick Öztürk [SPD, frakti- onslos], Abgeordnete Wendland [parteilos])

Ich bitte um die Gegenprobe!

(Dagegen SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, BIW, Abgeordneter Schäfer [LKR], Abgeord- neter Tassis [AfD])

Stimmenthaltungen?

(DIE LINKE)

Ich stelle fest, die Bürgerschaft (Landtag) lehnt den Änderungsantrag ab.

Nun lasse ich über den Antrag der Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen, DrucksachenNummer 19/1790, mit den soeben vorgenommenen Änderungen, abstimmen.

Hier ist getrennte Abstimmung beantragt.

Zunächst lasse ich über die Ziffer 1 des Antrags abstimmen.

Wer der Ziffer 1 des Antrags seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um das Handzeichen!

(Dafür SPD, Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE, Abgeordneter Patrick Öztürk [SPD, fraktionslos], Abgeordnete Wendland [parteilos])

Ich bitte um die Gegenprobe!

(Dagegen CDU, FDP, BIW, Abgeordneter Schäfer [LKR], Abgeordneter Tassis [AfD])

Stimmenthaltungen?

Ich stelle fest, die Bürgerschaft (Landtag) stimmt der Ziffer 1 zu.

Nun lasse ich über die Ziffer 2 des Antrags abstimmen.

Wer der Ziffer 2 des Antrags seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um das Handzeichen!

(Dafür SPD, Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE, Abgeordneter Patrick Öztürk [SPD, fraktionslos])

Ich bitte um die Gegenprobe!

(CDU, FDP, BIW, Abgeordneter Schäfer [LKR], Ab- geordneter Tassis [AfD], Abgeordnete Wendland [parteilos])

Stimmenthaltungen?

Ich stelle fest, die Bürgerschaft (Landtag) stimmt der Ziffer 2 zu.

Nun lasse ich über die Ziffer 3 des Antrags abstimmen.

Wer der Ziffer 3 des Antrags seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um das Handzeichen!

(Dafür SPD, Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE, Abgeordneter Patrick Öztürk [SPD, fraktionslos], Abgeordnete Wendland [parteilos])

Ich bitte um die Gegenprobe!

(Dagegen CDU, FDP, BIW, Abgeordneter Schäfer [LKR], Abgeordneter Tassis [AfD])

Stimmenthaltungen?

Ich stelle fest, die Bürgerschaft (Landtag) stimmt der Ziffer 3 zu.

Soziale Ungleichheit abbauen – Wirkung von Tarifverträgen stärken, Allgemeinverbindlichkeitserklärung erleichtern! Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und der SPD vom 28. August 2018 (Drucksache 19/1804)

Dazu als Vertreter des Senats Staatsrat Siering.

Die Beratung ist eröffnet.

Als erste Rednerin hat das Wort die Abgeordnete Müller.

Herr Präsident, sehr verehrte Damen und Herren! Wir bleiben beim Thema, beim Thema soziale Gerechtigkeit. Ein Thema, das dieses Haus jetzt zwei Tage intensiv umgetrieben hat und uns absehbar auch im kommenden Jahr noch intensiver beschäf

tigen wird, denn dass wir viele offene Fragen haben, wie wir Menschen ein existenzsicherndes Arbeitsleben gewähren können, das hat sich gezeigt. Dass wir relativ unterschiedliche Vorstellungen von den Instrumenten und Maßnahmen haben, wie wir das gewähren können, ist ebenfalls deutlich geworden.

Wir legen Ihnen heute einen Antrag vor, der ein Instrument wieder mit neuem Leben erfüllen will, das bisher, oder sehr lange Zeit jedenfalls, für einen sehr guten Interessenausgleich zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern gesorgt hat. Allerdings ist dieses Instrument seit sehr vielen Jahren in Vergessenheit geraten beziehungsweise nicht mehr ordentlich angewandt worden.

Das geht zulasten all derer, über die wir in den letzten zwei Tagen noch nicht gesprochen haben. Wir haben gestern über die Beschäftigten im öffentlichen Sektor geredet. Wir haben heute Mittag über diejenigen gesprochen, die im öffentlichen Sektor weniger als den Mindestlohn verdienen, und wir sprechen jetzt über all diejenigen, und das sind eine ganze Menge Bremerinnen und Bremer und Bremerhavenerinnen und Bremerhavener, die in Branchen arbeiten, die über keine Tarifbindung verfügen. Als ich die Zahl das erste Mal Anfang des Jahres tatsächlich realisiert habe, dass nur noch 24 Prozent der bremischen Betriebe überhaupt über eine Tarifbindung verfügen, hat mich das schon wirklich ganz schön schockiert zurückgelassen. 24 Prozent, mehr sind es nicht. Wir müssen deswegen intensiv darüber, Herr Kastendiek – –.

(Abgeordneter Kastendiek [CDU]: Der Rest ist pre- kär beschäftigt?)

Nein, das habe ich gar nicht behauptet. Legen Sie mir das nicht in den Mund.

(Abgeordneter Kastendiek [CDU]: Aber Sie tun so!)

Nein, ich tu auch nicht so. Aber es bleiben trotzdem, wenn Sie sich die einzelnen Branchen anschauen, viele Arbeitsverhältnisse übrig, die ohne Tarifbindung arbeiten. Das gilt für den öffentlichen Sektor genauso wie für die nicht öffentlichen Sektoren. Zum sehr großen Teil sind davon nun einmal Frauen und so genannte Frauenberufe betroffen.

Wenn Sie sich die Allgemeinverbindlichkeitserklärungen anschauen, die es noch gibt, so sind diese im Baubereich, im metallverarbeitenden Bereich, also in den ganz klassischen so genannten Männer

berufen, und alles, was wir so genannt als Frauenberufe bezeichnen, da arbeiten eben sehr, sehr viele Frauen unter dem Mindestlohn und damit nicht existenzsichernd. Ich kann Ihnen auch sagen, warum das so ist, weil immer noch allgemein davon ausgegangen wird, dass Frauen dazuverdienen zum Familieneinkommen ihrer Ehemänner. Jetzt sage ich Ihnen etwas: Es soll auch Frauen geben, die keine Ehemänner haben und die in der Tat für ihre eigene Existenz sorgen wollen und womöglich auch noch für die ihrer Kinder. Denn wir haben es hier mit einer Problemgruppe zu tun, die selbst gar kein Problem haben, sondern sie haben ein Problem mit unserem Arbeitsmarkt.

Über diese Zielgruppe haben wir hier auch schon oft gesprochen, das sind Alleinerziehende. Liebe Kolleginnen und Kollegen, mein Ziel ist, dass die Alleinerziehenden hier in Bremen für sich und ihre Familien ein existenzsicherndes Einkommen erwirtschaften können.

(Beifall Bündnis 90/Die Grünen, SPD, DIE LINKE)