Protocol of the Session on February 4, 2010

Im Übrigen: Das Interessante ist – das wird den Kollegen Gabriel, glaube ich, am meisten ärgern –: Die Unterlagen, die jetzt alle hochgezogen werden, sind komischerweise in der Zeit, als er Regierungschef in Niedersachsen war und vollumfänglich Zugriff auf diese Unterlagen gehabt hätte, nicht nach oben gelangt.

(Beifall der Abg. Beate Fauser FDP/DVP)

Das ist natürlich sehr ärgerlich für den Kollegen.

(Abg. Reinhold Gall SPD: Am Schluss wird es ärger- lich für Sie! Am Ende wird es richtig ärgerlich für Sie!)

Aber immerhin, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist die Frage nach der politischen Verantwortung interessant. Ich bin mir nicht sicher, ob die Frage der oberirdischen Zwischenlagerung politisch eher verantwortbar ist – das ist im Übrigen eine Entscheidung von Ihnen gewesen – als die Suche nach einem Endlager.

(Abg. Dr. Gisela Splett GRÜNE: Wir haben aber nicht die Verantwortung!)

Sie haben entschieden, keine Verantwortung für die Endlagerung zu übernehmen.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg. Karl- Wilhelm Röhm CDU: Richtig! – Abg. Hagen Kluck FDP/DVP: Jawohl! – Widerspruch der Abg. Dr. Gi- sela Splett GRÜNE)

Deswegen haben Sie die Gorleben-Erkundung ausgesetzt.

(Unruhe)

Sie haben die Erkundung von Gorleben ausgesetzt.

(Abg. Hagen Kluck FDP/DVP: Die SPD hat die Kernkraft forciert! – Zuruf der Abg. Dr. Gisela Splett GRÜNE)

Frau Dr. Splett, ich könnte es mir einfach machen und sagen: Die Entscheidung ist getroffen worden, als ich noch im Quark war.

Wichtig ist, dass derjenige, der politische Verantwortung hat, zu dem Zeitpunkt, zu dem er Verantwortung hat, diese dann

auch trägt. Genau diese Verantwortung haben Sie beim Thema Endlagerung nicht übernommen, sondern Sie haben sie vor sich hergeschoben,

(Abg. Dr. Gisela Splett GRÜNE: Und Ihre Partei steht zu ihrer Verantwortung?)

und zwar aus rein taktischen Überlegungen, damit Sie nämlich dann, wenn die Debatte aufkommt, in der Lage sein würden, das fehlende Endlager als Argument zu nehmen.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der FDP/DVP – Abg. Dr. Gisela Splett GRÜNE: Wenn es uns nicht gäbe, hätten Sie doch noch mehr Müll!)

Deswegen glaube ich, dass man immer auch darauf achten sollte.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich wollte jetzt eigentlich nicht so stark in die Kernenergiedebatte einsteigen, aber es ist klar, dass eine Debatte über Umwelt nicht ohne die Kernenergiedebatte stattfinden kann.

Ich will gleich noch die Gelegenheit nutzen, etwas zum Thema FÖJ zu sagen. Zunächst aber ein herzliches Dankeschön auch für die Mittel zum Thema Flächeneinsparung, für die sich die Fraktionen eingesetzt haben. Das hilft uns, dort wirklich voranzukommen, um das Ziel der Innenentwicklung in den Kommunen, die den Weg mit uns gehen wollen, zu erreichen. Ein ganz herzliches Dankeschön an die Fraktionen.

FÖJ: Das, was wir uns jetzt in den Haushaltsjahren 2010 und 2011 vornehmen, wird dazu führen, dass wir die Zahl der Plätze um 25 % anheben können. Ich freue mich über die Signale, dass wir, wenn es zu einem Nachtragshaushalt kommen sollte, noch einmal hierüber reden können. Trotzdem ist es ein wichtiges Signal, dass wir schon jetzt um 25 % erhöhen: Ich halte das für richtig.

Ich bedanke mich abschließend ganz herzlich bei den Regierungsfraktionen, vor allem bei meiner Fraktion, für die gute, konstruktive Zusammenarbeit.

(Abg. Thomas Knapp SPD: Aber konstruktiv sind wir auch!)

Ich will eines sagen: Lieber Winfried Scheuermann, es war zwar heute deine letzte Haushaltsrede, aber ich freue mich sehr darüber, dass wir noch mindestens 14 Monate haben, in denen wir die Umweltpolitik für dieses Land gemeinsam so voranbringen können,

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Genau!)

wie wir es in den vergangenen fünf Jahren schon gemacht haben.

(Abg. Dr. Klaus Schüle CDU: Das wollte der Win- fried auch hören! – Zuruf des Abg. Jürgen Walter GRÜNE)

Ich freue mich in diesem Sinn auf diese Zeit.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Bravo!)

Meine Damen und Herren, in der Allgemeinen Aussprache liegen keine Wortmeldungen mehr vor. Wir kommen in der Zweiten Beratung zur A b s t i m m u n g über den Einzelplan 10 – Umweltminis terium.

Abstimmungsgrundlage ist die Beschlussempfehlung des Finanzausschusses, Drucksache 14/5710. Die Änderungsanträge werde ich bei den entsprechenden Kapiteln zur Abstimmung stellen.

Ich rufe auf

Kapitel 1001

Ministerium

Wer diesem Kapitel zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Dem Kapitel 1001 ist mehrheitlich zugestimmt.

Ich rufe auf

Kapitel 1002

Allgemeine Bewilligungen

Wer diesem Kapitel zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Dem Kapitel 1002 ist mehrheitlich zugestimmt.

Ich rufe auf

Kapitel 1005

Wasser und Boden

Wer diesem Kapitel zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Dem Kapitel 1005 ist mehrheitlich zugestimmt.

Ich rufe auf

Kapitel 1006

Immissionsschutz, Arbeitsschutz, Abfallwirtschaft

und hierzu die Ziffer 1 des Änderungsantrags der Fraktion GRÜNE, Drucksache 14/5810-1. Wer dieser Ziffer 1 des Antrags zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Ziffer 1 des Antrags ist mehrheitlich abgelehnt.

Wir stimmen nun über das Kapitel 1006 in der Fassung der Beschlussempfehlung ab. Wer diesem Kapitel zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Dem Kapitel 1006 ist mehrheitlich zugestimmt.

Ich rufe auf