Protocol of the Session on June 30, 2005

(Abg. Wieser CDU: Das Königsministerium!)

Damit haben Sie eigentlich Ihren eigenen Ansprüchen genügt, weil Sie für den Verkehrsbereich ohnehin kein Geld mehr zur Verfügung stellen. Dies ist eine Tatsache, die belegt, dass Sie eigentlich sehr unglaubwürdig sind.

(Abg. Fleischer CDU: Das hätten Sie jetzt nicht sa- gen sollen!)

Wir sind hier im Landtag von Baden-Württemberg, und Sie wären dann glaubwürdig, wenn Sie Ihre eigenen Hausaufgaben endlich einmal machen würden und die Mittel nicht ständig immer weiter kürzen würden.

(Beifall bei der SPD – Abg. Fleischer CDU: Was ist mit den 120 Millionen €?)

Es ist schon ein Treppenwitz der Geschichte, dass RotGrün die Mittel für den Straßenbau im Land erheblich steigert, während Schwarz-Gelb sie immer weiter in den Keller fährt. Wenn man den Kollegen Palmer hört, muss man allerdings sagen: In Berlin erhöht Rot trotz Grün die Straßenbaumittel entsprechend.

(Abg. Boris Palmer GRÜNE: Ich will nicht immer mehr Geld für neue Straßen! Das ist ja wohl natür- lich!)

Das gibt er zu. Trotzdem ist die Wahrheit, dass auch da die Mittel erheblich gesteigert worden sind, während Sie permanent weiter kürzen.

Deswegen ist es auch bezeichnend, dass die CDU-Fraktion ihren Antrag Drucksache 13/3422, der schon zweimal auf der vorläufigen Tagesordnung des Landtags war, zweimal wieder verschämt zurückgezogen hat, weil in der Stellungnahme zu diesem Antrag nämlich die Daten und Fakten drinstehen, die gegen Ihre falsche Behauptung sprechen.

Also: Werden Sie glaubwürdig,

(Abg. Dr. Caroli SPD zur CDU: Schämen Sie sich! Entschuldigen Sie sich!)

indem Sie Ihre eigenen Hausaufgaben machen, und fordern Sie nicht immer nur in Richtung Berlin. Sonst bleiben Sie im Pharisäerhaften verhaftet und können dieses Land nicht angemessen mit Verkehrsinfrastruktur ausstatten.

(Zuruf des Abg. Mappus CDU)

Allerdings – das will ich zum Schluss noch sagen – sollten Sie mit Ihrer Messlatte etwas vorsichtig sein. Es könnte ja sein, dass Sie den damit verbundenen Anspruch nach dem 18. September selber erfüllen müssen. Da bin ich einmal gespannt, wenn es so weit kommen sollte.

(Lachen des Abg. Mappus CDU – Abg. Drexler SPD: Da geht es dramatisch herunter! Da kommt der Staubsauger, Frau Berroth! – Weitere Zurufe)

Wenn es so weit kommen sollte!

(Unruhe)

Abschließend darf ich mich bei Herrn Mappus und der CDU-Fraktion dafür bedanken, dass sie diese Aktuelle Debatte beantragt haben. Das hat mir erneut die Gelegenheit gegeben, zu widerlegen, dass Baden-Württemberg bei den Verkehrsinfrastrukturinvestitionen benachteiligt würde.

(Beifall bei der SPD)

Das Wort erhält Frau Abg. Berroth.

(Abg. Wieser CDU: Jetzt kommt die Heiderose! – Abg. Schmiedel SPD: Oh ja, die wollen wir zu die- sem Thema noch einmal hören! – Abg. Stickelber- ger SPD: Gibt es einen neuen Staubsauger? – Wei- tere Zurufe)

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Jetzt freut sich die SPD; jetzt kann sie wieder ein bisschen Stimmung machen. Wie schön!

(Abg. Drexler SPD: Haben Sie Ihren Staubsauger dabei?)

Heute brauche ich den Ventilator, der wirklich etwas aufwirbelt; da haben Sie Recht.

(Unruhe)

Herr Palmer, am allerbesten hat mir Ihr Schlusssatz gefallen: Hören Sie auf mit Rot-Grün-Diffamierung! Das ist wirklich etwas zum Sich-auf-der-Zunge-zergehen-Lassen.

(Zuruf des Abg. Wieser CDU)

Geht bei Ihnen die Heiligenverehrung inzwischen schon so weit, dass man am Lack der grünen Gutmenschen

(Abg. Drexler SPD: Was ist denn das?)

nicht einmal mehr kratzen darf? Daraus wird nichts! Ich bin da für einen sportlich fairen Wettkampf, und wenn Sie am laufenden Band austeilen, dann keilen wir auch zurück.

(Unruhe)

Auch mir wäre es lieber, wenn man hier in Ruhe über die Sache reden könnte. Aber hören Sie sich einmal an, welcher Lärmpegel hier schon wieder herrscht. Dann wissen Sie, was hier eigentlich abgeht.

(Abg. Kretschmann GRÜNE: Sie verteilen doch nur Knallfrösche! – Gegenruf des Abg. Mappus CDU)

Herr Göschel hat auch bloß wieder Zahlen vorgetragen, die wir eigentlich schon gekannt haben, weil Herr Palmer sie zuvor schon alle erläutert hatte.

Jetzt noch einmal zu Ihrem Argument Landesstraßen: Haben Sie sich eigentlich schon einmal überlegt, dass unsere Landesstraßen auch deshalb so ausgefahren sind, weil auf den Bundesverkehrswegen laufend Stau ist und die Lkws dann ausweichen,

(Beifall des Abg. Dr. Noll FDP/DVP – Lachen bei der SPD und den Grünen – Abg. Drexler SPD: Das ist das Staubsaugerargument! – Weitere Zurufe – Große Unruhe)

weil die Lkws mit einem Gewicht auf Straßen kommen, für das diese überhaupt nicht ausgelegt sind?

(Beifall des Abg. Dr. Noll FDP/DVP– Abg. Capez- zuto SPD: Jesses! – Anhaltende Unruhe)

Auch das ist ein wichtiger Punkt.

Ich hätte eigentlich gedacht, Herr Göschel, dass Sie mir eine Antwort auf meine Frage, wie sich der Länderanteil bei den Mitteln für die Bundesverkehrswege berechnet, geben.

(Unruhe – Glocke des Präsidenten)

Meine Damen und Herren, ich bitte um mehr Ruhe.

(Abg. Dr. Noll FDP/DVP zu Abg. Heiderose Ber- roth FDP/DVP: Du sorgst immer für Belebung!)

Ja, da ist wenigstens wieder etwas los hier.

Es gibt eine logisch erscheinende Begründung für den Finanzanteil, der auf die Länder entfällt, und zwar ist das ein schwierig zu berechnender Quotient, der sich auch mit dem landesspezifischen Projektvolumen und mit der Bewertung für den Vordringlichen Bedarf beschäftigt. Das klingt unwahrscheinlich logisch und schön und wäre ja auch recht, wenn in dieser Bewertung nicht so viele – –

(Abg. Kretschmann GRÜNE: Reden Sie doch ein- fach einmal über das Geld!)

Das haben doch andere schon gemacht! Herr Göschel hat es uns doch dargestellt.

(Abg. Kretschmann GRÜNE: Die Steuersenkungs- partei sollte einmal erzählen, wie sie das finan- ziert!)

Ja, ich erfülle Ihre Erwartungen nicht. Aber das habe ich heute auch nicht vor.

(Zuruf des Abg. Kretschmann GRÜNE)

In dieser Bewertung des Bundesverkehrswegeplans – –