Protocol of the Session on June 30, 2005

Natürlich! Ich darf ja hier eine halbe Stunde reden.

(Heiterkeit)

Herr Kollege Käppeler.

Herr Kollege Seimetz, habe ich Sie richtig verstanden? Sie haben mir gerade vorgeworfen, dass ich nicht zur Werkrealschule gesprochen hätte. Sie sprechen im Moment über die verlässliche Grundschule. Wann sagen Sie etwas zur Hauptschule?

(Heiterkeit bei der SPD)

Ich sage Ihnen nur, was wir unter Ganztagsangeboten auf den Weg bringen und wofür wir uns einsetzen.

(Abg. Carla Bregenzer SPD: Reden Sie über die Hauptschule!)

Ihnen geht es doch gar nicht um die Hauptschule, sondern Ihnen geht es darum, Ganztagsschulen und alles Mögliche über die Fläche zu streuen,

(Abg. Röhm CDU: Einheitsschule!)

ein Glasdächlein über alles zu ziehen.

(Abg. Dr. Scheffold CDU: Einheitsbrei! Darum geht es doch! – Widerspruch bei der SPD)

Im Rahmen der vom Land bezuschussten flexiblen Nachmittagsbetreuung an weiterführenden Schulen gibt es mittlerweile 800 Angebote, 800 Gruppen mit über 9 700 Schülern.

(Abg. Ursula Haußmann SPD: Das kann man sich echt nicht anhören! Das ist so was von daneben! – Weitere Zurufe von der SPD)

Nein, das sind Ganztagsangebote! Das brauchen wir, um unserer Aufgabe Genüge zu tun.

(Beifall bei der CDU – Abg. Wacker CDU: Sehr gut!)

Weiterhin fördert das Land über 800 Hortgruppen, die eine freiwillige Nachmittagsbetreuung anbieten.

Insgesamt, meine Damen und Herren, gibt es heute im Land 523 genehmigte Ganztagsschulen.

(Zuruf des Abg. Capezzuto SPD)

Über 500 Lehrerdeputate oder 25 Millionen € werden für diesen Ganztagsbetrieb eingesetzt.

(Abg. Capezzuto SPD: Vom Bund!)

Der Zuschuss zu den kommunalen Betreuungsangeboten beträgt 1,9 Millionen €. Das ist die Bilanz in diesem Bereich, meine Damen und Herren, die sich sehen lassen kann.

(Zuruf der Abg. Carla Bregenzer SPD)

Diese Mittel werden in der Hauptsache für die Hauptschulen eingesetzt.

(Beifall bei der CDU)

Ich sage das nur, damit Sie es wissen.

Neben diesen vom Land finanziell geförderten Betreuungsangeboten gibt es noch viele weitere Angebote, die von Schulen mithilfe verschiedener Kooperationen vor Ort organisiert werden und die wir auf keinen Fall vergessen und nicht gering schätzen dürfen.

(Abg. Kleinmann FDP/DVP: So ist es!)

Noch einmal zu dem Begriff „so genannte BrennpunktHauptschulen“: Wir stehen dazu, dass es richtig war und ist, dort einen Schwerpunkt zu setzen, wo Ganztagsbetreuung am notwendigsten ist. Die Ganztagsbetreuung ist in erster Linie an sozialen Brennpunkten geboten und erzielt dort auch die beste Wirkung.

Ich kürze das, was ich mir noch aufgeschrieben habe, ganz wesentlich ab.

(Abg. Ursula Haußmann SPD: Das bedauern wir nicht!)

Sie haben mich mit Ihren Zwischenrufen so lange aufgehalten, dass ich nicht fertig geworden bin.

Ich darf Ihnen nur sagen:

(Abg. Capezzuto SPD: Die Frau Präsidentin gibt dir noch etwas Redezeit!)

Wir haben mit dem, was wir getan haben, alle unsere Zusagen vom Beginn dieser Legislaturperiode eingelöst.

(Abg. Wacker CDU: Über 170 Angebote!)

Die von uns ursprünglich angestrebte Zahl von 171 Hauptschulen haben wir sogar übertroffen.

(Abg. Wacker CDU: Sehr gut!)

Dass diese Schwerpunktsetzung bei Hauptschulen richtig war und ist, sieht man im Übrigen auch daran, dass BadenWürttemberg das Bundesland mit den wenigsten Hauptschülern ist, die ohne Abschluss von der Schule gehen. Das zeigt, dass wir mit diesem Konzept absolut richtig liegen.

(Zuruf der Abg. Ursula Haußmann SPD)

Weil Sie das IZBB noch angesprochen haben: Wir denken, dass wir im Rahmen einer gemeinsamen Kraftanstrengung mit den kommunalen Landesverbänden durch Umschichtungen im Kommunalen Investitionsfonds die IZBB-Anträge, die vom Bund nicht mehr bedient werden können, irgendwie aufarbeiten können – nicht mit den ursprünglich vorgesehenen Sätzen, aber immerhin.

(Beifall der Abg. Wacker CDU und Kleinmann FDP/DVP – Abg. Käppeler SPD: Das ist auch er- freulich!)

Meine Damen und Herren, mein Fazit: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.

(Lachen der Abg. Ursula Haußmann SPD)

Wir haben ein finanzierbares Konzept zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Frau Haußmann, da dürften Sie eigentlich nicht lachen. Das müsste Sie angehen. Allerdings haben Sie von der Sache keine Ahnung. Deswegen lachen Sie.

(Beifall bei der CDU – Abg. Ursula Haußmann SPD: Völlig am Thema vorbei!)

Wo es nicht notwendig ist, schreiben wir niemandem vor, eine Ganztagsschule zu wählen. Wir akzeptieren vielmehr die Wahlfreiheit der Eltern, und wir setzen dort Schwerpunkte, wo es pädagogisch am sinnvollsten ist.

Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/ DVP – Zuruf von der SPD: Setzen! Sechs! Thema verfehlt!)

Das Wort erteile ich Herrn Abg. Kleinmann.

Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Dass Sie von der SPD beklagen, brennpunktorientiert sei stigmatisierend, möchte man vielleicht einmal dahingestellt sein lassen.