Sie wissen ganz genau, dass es bei weiter gehenden Regelungen nicht nur einen getroffen hätte, sondern mehrere,...
... und zwar nicht nur in der FDP/DVP-Fraktion, sondern in allen Fraktionen hier links von der Mitte.
Ja gut, wenn Ihnen das für Ihre Fraktion egal ist, Herr Drexler, dann müssen Sie das einmal mit Ihrer Fraktion besprechen.
(Lachen bei Abgeordneten der SPD – Abg. Fischer SPD: Nein! – Abg. Dr. Lasotta CDU: Peinlich, Frau Berroth! – Zuruf des Abg. Boris Palmer GRÜNE – Abg. Teßmer SPD: Sie haben doch ge- sagt, es ist ein Privategoismus!)
Sie haben gesagt, Sie hätten sich auch andere Lösungen vorstellen können. Auch wir haben uns andere Lösungen vorstellen können. Wenn Sie den Bereich Nürtingen ansprechen: Ich weiß sehr genau, dass unser Fraktionsvorsitzender im Gespräch mit dem Fraktionsvorstand gesagt hat: „Ich
habe mich in diesem Bereich Nürtingen/Geislingen/Göppingen sehr bewusst herausgehalten, damit mir da nachher kein Vorwurf gemacht wird.“
Herr Hauk, Sie haben sich an späterer Stelle deutlich geäußert und haben gesagt, nach d’Hondt hätte die FDP/DVP nur in einem Wahlkreis etwas zu sagen gehabt. Dann kann es also im Bereich Geislingen/Nürtingen/Göppingen nicht der Fall gewesen sein.
Nein. Ich gestatte jetzt keine Zwischenfragen. Ich bin durch diese Lautstärke hier schon genug gestört.
Ich betone noch einmal: Wir haben eine Lösung gefunden, die den Abgeordneten aller Fraktionen und aller Regionen kurzfristig die Chance gibt, wieder in den Landtag einzuziehen.
(Lachen bei Abgeordneten der SPD – Zurufe von der SPD, u. a. Abg. Drexler: Seit wann ist der Ar- beitgeberpräsident im Landtag? – Abg. Oelmayer GRÜNE: Da wedelt doch der Schwanz mit dem Hund!)
Nun weiß ich nicht, worin eine Erpressung besteht, wenn eigentlich ganz klar ist, dass man in der CDU in der Regel nicht den Wahlkreis bei der Wahlhandlung gewinnen muss, sondern dass man da die Nominierung gewinnen muss.
(Abg. Dr. Lasotta CDU: Darum geht es ja gar nicht! Es geht um sachgerechte Lösungen, Frau Berroth! – Abg. Drexler SPD: Um das geht es doch gar nicht! – Zurufe von der SPD und den Grünen – Unruhe)
Wenn Sie aber als alleinige Veränderung den Wahlkreis des Kollegen Drautz gekürzt hätten, dann wäre er der Einzige im ganzen Landtag gewesen, der unter dieser Regelung gelitten hätte. So etwas, meine Damen und Herren, trage ich nicht mit. Das sage ich Ihnen ganz ehrlich. Und da meine ich: Eine CDU, die uns so einen Vorschlag macht, die ist erpresserisch, und nicht andersherum.
Ich mache noch einmal deutlich, dass ich dieses Wort nur gewählt habe, weil der Kollege Lasotta dieses Wort in der „Heilbronner Stimme“ gebraucht hat.
Herr Hauk, Sie haben gesagt, dass es bei bestimmten Kollegen – und das hört man ja auch – Aufruhr gebe. Jetzt sage ich Ihnen eines: Das ist eine sehr scheinheilige Argumentation.
Verfolgen Sie einmal, was der Kollege Herrmann in den letzten Wochen in den Ludwigsburger Zeitungen bis hin zur „Leonberger Zeitung“ abgespult hat: Alles, was den Wahlkreis Ludwigsburg durchbrochen hätte, hätte zu dem gleichen Aufstand geführt. Ich meine, da müssen wir jetzt durch. Wir haben aus unserer Sicht eine sachgerechte Lösung für den Moment gefunden; sie gilt ja maximal für die nächste Wahl.