Protocol of the Session on July 18, 2001

(Abg. Scheuermann CDU: So ist es!)

Dieses Wahlrecht stand mehrfach auf dem Prüfstand des Staatsgerichtshofs.

(Abg. Oelmayer GRÜNE: Dahin kommt es jetzt wieder!)

(Minister Dr. Schäuble)

Vor dem Hintergrund, dass der Staatsgerichtshof dieses Landtagswahlrecht mehrfach bestätigt hat, finde ich diese Bemerkung alles andere als angemessen.

(Beifall bei der CDU)

Das entspricht auch nicht dem Respekt, den man dem obersten Gericht, dem Staatsgerichtshof, entgegenbringen sollte, wenn Sie mir diese Anmerkung erlauben.

(Abg. Dr. Salomon GRÜNE: Vielen Dank, Herr Oberlehrer! Das war wieder ganz toll! – Gegenruf des Abg. Alfred Haas CDU: Er ist kein Lehrer!)

Ich will auch darauf hinweisen, nachdem verständlicherweise vorhin die Diskussion über die Größe der Wahlkreise die Debatte geprägt hat: Der Staatsgerichtshof lässt bis zum heutigen Tage nach der immer noch vorhandenen Rechtsprechung

(Abg. Oelmayer GRÜNE: Der bestimmt doch nicht!)

Abweichungen bis zu 33 1/3 % zu.

(Abg. Oelmayer GRÜNE: Aber wir können doch anderes beschließen!)

Das muss man einfach hier noch einmal festhalten. Ob, Herr Kollege Oelmayer, der Staatsgerichtshof vielleicht bei einer irgendwann kommenden Entscheidung die Größenabweichungen, die das Bundesverfassungsgericht in einer ganz anderen Entscheidung aufgezeigt hat, nämlich 25 % Muss und 15 % Soll, übernimmt, steht völlig in den Sternen und kann damit heute bei dieser Diskussion in diesem hohen Haus auch nicht zu einer Grundlage gemacht werden.

(Abg. Oelmayer GRÜNE: Aber dieses Parlament kann es übernehmen, Herr Minister! – Gegenruf des Abg. Scheuermann CDU: Undemokratisch ists nicht!)

Mir ist wichtig – und das war der Grund, warum ich das Wort ergriffen habe –, für die Regierung festzuhalten: Das geltende Landtagswahlrecht ist rechtmäßig, entspricht sehr wohl demokratischen Grundsätzen und ist vom Staatsgerichtshof Baden-Württemberg mehrfach bestätigt worden.

Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU – Abg. Oelmayer GRÜNE: Ich habe nicht gesagt, dass es rechtswidrig sei!)

Meine Damen und Herren, es ist eine namentliche Abstimmung beantragt. Hat der Antrag die in § 99 Abs. 1 der Geschäftsordnung vorgeschriebene Unterstützung durch fünf Abgeordnete? – Das ist der Fall.

(Abg. Fleischer CDU: Knapp!)

Meine Damen und Herren, wer dem Antrag Drucksache 13/25 zustimmen möchte, den bitte ich, mit Ja zu antworten, wer ihn ablehnen möchte, der möge mit Nein antwor

ten, wer sich der Stimme enthalten möchte, der antworte mit „Enthaltung“.

Ich bitte die Frau Schriftführerin Brunnemer, den Namensaufruf vorzunehmen. Der Namensaufruf beginnt mit dem Buchstaben C.

Ich bitte um Ruhe während der Abstimmung.

Bitte schön, Frau Brunnemer.

(Namensaufruf)

Die Abstimmung ist geschlossen. Ich bitte die Schriftführer, das Abstimmungsergebnis festzustellen.

(Auszählen der Stimmen)

Meine Damen und Herren, das Ergebnis der namentlichen Abstimmung liegt mir nunmehr vor:

Beteiligt haben sich 120 Abgeordnete.

Mit Ja haben 51 Abgeordnete gestimmt, mit Nein haben 69 Abgeordnete gestimmt.

Der Antrag Drucksache 13/25 ist damit abgelehnt.

Mit J a haben gestimmt:

Katrin Altpeter, Theresia Bauer, Bayer, Bebber, Birzele, Braun, Carla Bregenzer, Capezzuto, Dr. Caroli, Heike Dederer, Drexler, Fischer, Gall, Gaßmann, Göschel, Rosa Grünstein, Gustav-Adolf Haas, Rita Haller-Haid, Rudolf Hausmann, Ursula Haußmann, Junginger, Kaufmann, Birgit Kipfer, Knapp, Kretschmann, Brigitte Lösch, Maurer, Moser, Nagel, Oelmayer, Boris Palmer, Margot Queitsch, Renate Rastätter, Rivoir, Sakellariou, Dr. Salomon, Schmid, Regina Schmidt-Kühner, Schmiedel, Seltenreich, Staiger, Stickelberger, Teßmer, Inge Utzt, Walter, Ruth Weckenmann, Wichmann, Wintruff, Dr. Witzel, Marianne Wonnay, Zeller.

Mit N e i n haben gestimmt:

Behringer, Heiderose Berroth, Dr. Birk, Blenke, Dr. Carmina Brenner, Elke Brunnemer, Döpper, Dr. Döring, Drautz, Beate Fauser, Fleischer, Dr. Glück, Dr. Inge Gräßle, Friedlinde Gurr-Hirsch, Alfred Haas, Hauk, Heinz, Herrmann, Hillebrand, Hofer, Hoffmann, Kiefl, Kleinmann, Klenk, Dr. Klunzinger, Kübler, Kurz, Dr. Lasotta, Ursula Lazarus, Johanna Lichy, Mack, Mappus, Müller, Veronika Netzhammer, Oettinger, Dr. Christoph Palmer, Pauli, Pfister, Pfisterer, Rau, Rech, Reichardt, Dr. Repnik, Röhm, Rückert, Rüeck, Dr. Schäuble, Dr. Annette Schavan, Schebesta, Dr. Scheffold, Scheuermann, Schneider, Dr. Schüle, Schuhmacher, Seimetz, Sieber, Stächele, Dr. Steim, Dr. Monika Stolz, Straub, Teufel, Theurer, Traub, Dr. Vetter, Christa Vossschulte, Wacker, Wieser, Winckler, Zimmermann.

Meine Damen und Herren, damit sind wir am Ende der heutigen Tagesordnung. Die nächste Plenarsitzung findet morgen, Donnerstag, 19. Juli 2001, um 9:30 Uhr statt. Die Tagesordnung ist Ihnen bekannt.

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend und schließe die Sitzung.

Schluss: 16:31 Uhr