Protocol of the Session on December 1, 2005

Aus diesem Grund – meine Sprechzeit ist zu Ende –

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Abg. Dr. Noll FDP/DVP: Einfach weglassen!)

muss ich Ihnen deutlich sagen: Was wir benötigen, ist nicht eine dauerhafte Bleiberechtsregelung, sondern, wie gesagt, ein schneller Rechtsweg.

Abschließend möchte ich noch in einer etwas versöhnlicheren Tonlage sagen:

(Zurufe der Abg. Christine Rudolf und Carla Bre- genzer SPD)

Ich begrüße eine bundesweite Regelung, wenn sie gut ist und beiden Seiten – sprich dem Land, dem Steuerzahler, und der betreffenden Familie – dient.

(Abg. Birzele SPD: Voraussetzung ist doch, dass die sich selbst unterhalten können! – Abg. Inge Utzt SPD: Sie haben unseren Antrag nicht gelesen! – Glocke der Präsidentin)

Wenn Sie Ihren Antrag genau lesen – –

Ich darf Sie bitten, zum Ende zu kommen. Sie haben Ihre Redezeit weit überschritten.

(Abg. Inge Utzt SPD: Sie haben unseren Antrag nicht gelesen! – Zuruf der Abg. Carla Bregenzer SPD)

Ich spreche gleich noch in der zweiten Runde.

(Abg. Christine Rudolf SPD: Da gibt es keine zweite Runde! – Heiterkeit – Abg. Carla Bregenzer SPD: Keine Bleiberechtsregelung für Herrn Zim- mermann am Rednerpult!)

Aber auf diese Frage darf ich doch noch antworten, Frau Präsidentin?

(Abg. Fischer SPD: Kein Bleiberecht für Herrn Zimmermann! – Abg. Carla Bregenzer SPD: Kein Bleiberecht für Herrn Zimmermann am Redner- pult!)

Ich darf antworten. Herr Birzele, stellen Sie bitte Ihre Frage noch einmal?

(Abg. Birzele SPD: Ich habe keine Frage gestellt, sondern darauf aufmerksam gemacht, dass Voraus- setzung ist, dass die Leute sich selbst unterhalten können! – Unruhe)

Ja, aber Sie haben diese Voraussetzung selbst eingeschränkt,

(Abg. Dr. Lasotta CDU: Jetzt ist Schluss!)

indem Sie gesagt haben, aufgrund ihres ausländerrechtlichen Status haben sie einen erschwerten Zugang zum Arbeitsmarkt

(Abg. Christine Rudolf SPD: Das ist doch die Wahrheit!)

und dies müsse auch berücksichtigt werden.

(Abg. Christine Rudolf SPD: Das ist aber einfach die Wahrheit! – Abg. Dr. Lasotta CDU: Du hast kein Bleiberecht! – Große Unruhe)

Sie haben es also mit Ausnahmen bestückt.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Abg. Birzele SPD: Aber wenn das Regierungspräsidium die Ar- beit untersagt, was dann? – Abg. Drexler SPD: Ha- ben Sie jetzt ein Bleiberecht am Rednerpult? – Zu- ruf des Abg. Birzele SPD)

Das Wort erteile ich Herrn Abg. Dr. Döring.

(Lebhafte Unruhe und Zurufe, u. a. Abg. Wintruff SPD: Der Hauptmann von Köpenick hat dieselben Probleme! – Abg. Birzele SPD: Herr Döring, blei- ben Sie richtig konsequent! – Abg. Seimetz CDU: Er verzichtet! – Abg. Scheuermann CDU: Er redet jetzt Klartext!)

Sehr geehrte Frau Präsidentin, verehrter Herr Birzele, meine sehr geehrten Damen und Herren!

(Abg. Seimetz CDU: Vornehm, vornehm! Wenn du jetzt jeden Einzelnen begrüßt, ist die Redezeit er- schöpft!)

Ich möchte zunächst zu den Ausführungen über den Herrn Justizminister Stellung nehmen.

(Abg. Brigitte Lösch GRÜNE: Aha!)

Ich meine, es ist schon richtig, darauf hinzuweisen, dass der Termin, den er heute am späten Nachmittag wahrnimmt, ausgemacht worden ist, bevor die Dringlichkeitsanträge vor acht Tagen eingereicht worden sind.

(Beifall des Abg. Dr. Noll FDP/DVP – Abg. Dr. Noll FDP/DVP: Eben! – Lebhafte Zurufe, u. a. Abg. Drexler SPD: Darum geht es doch nicht!)

Entschuldigung! Herr Kollege Drexler,

(Abg. Drexler SPD: Darum geht es nicht!)

ich darf sagen: Vom Prinzip her – das ist keine Frage – sind die Minister und die Abgeordneten – schauen Sie hinter sich! – freundlich dazu eingeladen, an den Plenartagen da zu sein.

(Abg. Scheuermann CDU: Der Termin kann nicht so wichtig sein! Blenke ist noch da! Der nimmt alle wichtigen Termine wahr!)

Sehen Sie einmal, wie zahlreich Ihre Fraktionsmitglieder noch anwesend sind.

(Abg. Drexler SPD: Darum geht es nicht!)

Dass Termine festgelegt werden – zumal am zweiten Plenartag häufig schon um 16 Uhr

(Abg. Drexler SPD: Nein! Es gibt keinen Termin in den letzten Jahren!)

ein Termin möglich ist –, ist meiner Meinung nach

(Zuruf der Abg. Carla Bregenzer SPD)

nicht dermaßen anklagenswert, Herr Kollege Zimmermann.

(Abg. Dr. Christoph Palmer CDU: Wo ist denn die SPD-Fraktion?)

Vielleicht wäre es auch aus Gründen der Fairness möglich gewesen, dies etwas anders zu behandeln. Denn gerade bei diesem sehr sensiblen Punkt

(Abg. Dr. Christoph Palmer CDU: Scheinheilig!)

erwarten Sie, erwartet der Innenminister – ich sage: zu Recht – ein faires Verhalten der FDP/DVP-Fraktion, denn es geht um einen Punkt, von dem Sie wissen, dass wir in Teilen ein gutes Stück auseinander sind.

(Beifall bei Abgeordneten der FDP/DVP – Abg. Hofer FDP/DVP: So ist es!)

Wenn man einen solchen Tagesordnungspunkt aufruft, von dem man weiß – ich unterstreiche das noch einmal –, dass der Innenminister zu Recht ein faires Verhalten der FDP/ DVP-Fraktion – ich sage da auch: ganz selbstverständlich – erwartet, dann ist ein solcher Vorgang, wie Sie ihn gerade eben für notwendig gehalten haben, einfach – Entschuldigung! – blödsinnig und unsinnig zugleich.

(Beifall bei der FDP/DVP – Zuruf der Abg. Carla Bregenzer SPD)