Protocol of the Session on October 26, 2000

Also auf Deutsch: Sie haben im Prinzip den regulären Haushalt auf null gefahren

(Abg. Heiderose Berroth FDP/DVP: Das ist Quatsch! – Abg. Hofer FDP/DVP: Wo ist das Pro- blem?)

und haben dafür werbemäßig groß zwei verschiedene Zukunftsprogramme angekündigt. Jetzt sage ich Ihnen einmal etwas. Das mag Ihnen nicht passen, das ist schon recht. Es braucht Ihnen auch nicht zu passen. Aber der Realität entspricht es trotzdem, die kann man eben nicht wegschreien.

(Zurufe von der CDU und des Abg. Kluck FDP/ DVP)

Wir haben folgende Situation – Hagen Kluck hört jetzt auch zu –: Von 1992 bis 1995, als die SPD hierfür Verantwortung trug, gab es Ausgaben in Höhe von 36 Millionen DM für Investitionen überbetrieblicher Bildungsstätten; das ist unser Thema heute. Jetzt antwortet die Regierung auf unsere Anfrage, dass von 1997 bis 2001 – also sogar im Vorgriff auf nächstes Jahr – insgesamt Mittel in Höhe von sage und schreibe 25 Millionen DM über zwei Zukunftsinvestitionsprogramme und reguläre Haushaltsgelder bereitgestellt werden.

(Zuruf von der SPD: Aha!)

Da muss man schon sagen, Herr Hofer: Wahlkampf ist ja recht, und jede Partei darf ihren Wahlkampf machen. Aber man sollte die Leute an dieser Stelle nicht für dumm verkaufen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Abg. Hofer FDP/DVP: Wo ist das Problem? Es ist alles kofi- nanziert worden!)

Wenn ich Sonderprogramme auflege, dann wäre es seriös, zu sagen: Liebe Leute, wir haben nur wenig Geld und an dieser Stelle einiges versäumt. Es tut uns Leid, dass wir da gleich zwei Programme aufgeplustert haben.

(Abg. Hofer FDP/DVP: Von dem Antrag ist doch nichts übrig geblieben!)

Erforderlich ist – deshalb beantragen wir auch die Überweisung unseres Antrags an den Ausschuss und deshalb macht die Debatte Sinn –,

(Abg. Keitel CDU: Überflüssig!)

dass wir berechenbare Gelder für diese künftigen Investitionsmaßnahmen bekommen. Da sind Sie aufgefordert, nicht nur auf tönernen Füßen Gelder aus irgendwelchen Zukunftsprogrammen zusätzlich zu den regulären Mitteln einzustellen.

(Zuruf des Abg. Keitel CDU)

Wenn das passiert, Herr Hofer und meine Herren und Damen von der CDU, dann werden wir das lobend erwähnen.

Danke schön.

(Beifall bei der SPD)

Das Wort hat Herr Staatssekretär Dr. Mehrländer.

(Abg. Birzele SPD: Der Staatssekretär hat einen schweren Gang vor sich! Er muss immer die Mi- krofone verstellen!)

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Abg. Hausmann, Sie hatten zuerst die Ausbildungsinitiative von NordrheinWestfalen gelobt. Ich darf Sie daran erinnern, dass der Wirtschaftsminister dieses Landes seit drei Jahren zweimal jährlich Spitzengespräche

(Abg. Hofer FDP/DVP: Mit großem Erfolg!)

zur Ausbildungssituation führt, mit großem Erfolg.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der FDP/ DVP)

Jeder, der einen Ausbildungsplatz haben wollte, hat auch einen bekommen.

(Abg. Keitel CDU: So ist es!)

Alle Organisationen der Wirtschaft und die Gewerkschaften sind dabei. Ich kann Ihnen nur sagen, dass alle diese Organisationen diese Spitzengespräche als außerordentlich positiv einschätzen.

(Zuruf des Abg. Hofer FDP/DVP)

(Staatssekretär Dr. Mehrländer)

Da kann ich zu Nordrhein-Westfalen nur sagen: Herzlich willkommen im Klub.

Zweitens: Es ging immer wieder um die Förderung in den vergangenen Jahren und darum, was in der Zukunft sein wird. In der Tat, die Zahlen schwanken. Das liegt aber auch daran, dass sie natürlich an den Bedarf angepasst werden, und daran, ob große Projekte anstehen oder kleine. Es hängt natürlich auch damit zusammen, dass in den vergangenen Jahren Sparmaßnahmen durchgeführt werden mussten.

(Abg. Brechtken SPD: Das lag an den Staatssekre- tären in den jeweiligen Zeiten! – Heiterkeit)

Aber das Wichtigste ist – darauf zielt ja auch der Antrag der SPD ab –, ob Förderanträge nicht erfüllt worden sind.

(Abg. Keitel CDU: Nicht der Fall! – Abg. Hofer FDP/DVP: So ist es!)

Dazu kann ich Ihnen genau sagen, es ist kein einziges

(Abg. Hofer FDP/DVP: Alles finanziert!)

bewilligungsreifes Vorhaben zur Förderung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten an der Finanzierung gescheitert.

(Abg. Keitel CDU: Das ist doch entscheidend! – Abg. Hofer FDP/DVP: Alles andere zählt nicht!)

Ich glaube, das ist das Wichtige.

(Beifall bei der FDP/DVP und Abgeordneten der CDU – Abg. Kluck FDP/DVP: Genau!)

Es hat manchmal gedauert, richtig. Es hat aber oft auch deshalb gedauert, weil der Bund manchmal mit seinen Mitteln auf sich warten ließ. Aber letztlich ist kein einziges Projekt an der Finanzierung gescheitert.

(Abg. Hofer FDP/DVP: So ist es!)

Ich glaube, das ist das Allerwichtigste für das Handwerk, für die kleinen und mittleren Unternehmen und für die Ausbildung. Deswegen wollen wir das fortsetzen, und deswegen haben wir 30 Millionen DM in die Zukunftsoffensive eingestellt.

(Abg. Keitel CDU: Sehr gut!)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg. Hofer FDP/DVP: Sehr gut!)

Meine Damen und Herren, die Aussprache ist damit beendet.

Ich schlage Ihnen vor, Abschnitt I des Antrags Drucksache 12/4708, den Berichtsteil, für erledigt zu erklären und Ab

schnitt II an den Wirtschaftsausschuss zu überweisen. – Es erhebt sich kein Widerspruch. Damit ist so beschlossen.

Punkt 8 der Tagesordnung ist damit erledigt.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 9 auf:

Beschlussempfehlungen und Berichte des Petitionsausschusses zu verschiedenen Eingaben – Drucksachen 12/5600, 12/5625, 12/5626, 12/5627