Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Gäste! „Die Hälfte der Macht den Frauen“ – im ersten Augenblick habe ich an „Star Wars“, an den „Krieg der Sterne“ gedacht,
das erklärt wahrscheinlich auch den Buchtitel „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“. Die Hälfte von welcher Macht eigentlich? Ich vermute, es geht hier um Macht in Führungspositionen in Wirtschaft und Politik. Bei diesen Positionen geht es allerdings nicht nur um Macht, sondern vor allem um Verantwortung. Die wiederum kann nur durch Kompetenz wahrgenommen werden.
[Beifall bei der AfD – Steffen Zillich (LINKE): Das war schon immer so! – Weitere Zurufe von der LINKEN und den GRÜNEN]
Wird Macht in Form einer Führungsposition verteilt, muss die Eignung der Person das alleinige Kriterium sein.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Diese Gleichberechtigung ist in unserer Gesellschaft bereits seit Jahrzehnten fest verankert und alltägliche Realität.
Von der Schulausbildung über das Studium zum Beruf bis hin zu Toppositionen in Wirtschaft und Politik, sie können sogar Bundeskanzlerin – mehr oder weniger.
Niemand von Ihnen kann doch ernsthaft bestreiten, dass Männer und Frauen nicht in diesem Land die gleichen Rechte und Chancen haben, und dass sie frei sind, sich für Berufe ihrer Wahl zu entscheiden.
Ja! – Und Frauen entscheiden sich trotz Ihrer Genderumerziehungsversuche häufiger als Männer für Tätigkeiten im sozialen Bereich, und das weltweit. Das muss die Politik zur Kenntnis nehmen und akzeptieren.
Leider – da können wir gern ansetzen – sind das Berufe, die schlechter bezahlt werden. Wir wollen aber, dass Frauen gerade in den von ihnen bevorzugten Berufen gute Gehälter beziehen, gar keine Frage. Soziale Dienstleistungen, Erziehung und Pflege sind Berufe, ohne die der Zusammenhalt und das Funktionieren der Gesellschaft nicht möglich wären.
Wenn wir hier über Gleichstellung reden, dann reden wir doch mal über Gleichstellungspolitik von unterschiedlichen Lebensentwürfen. Ihre Gleichstellungspolitik ist doch überhaupt nur unter der Annahme nachvollziehbar, alle Menschen hätten die gleiche Vorstellung, wie sie ihr Leben gestalten möchten.
Mütter oder Väter, die ihre Hauptaufgabe darin sehen, ihre Kinder zu erziehen und damit eine vergleichbar wertvolle Arbeit leisten wie Erwerbstätige, werden damit von vornherein von Ihrer Gleichstellungspolitik ausgeschlossen.
Der ganze Bereich der elterlichen Erziehungsarbeit wird einfach unterschlagen, obwohl er Grundlage für unsere soziale Sicherheit ist. Schließlich werden heute die Renten einer Generation allein durch die Kinder dieser Generation bezahlt. Genauso achten und respektieren wir Frauen, die einem Beruf nachgehen oder eine Karriere anstreben, das ist doch selbstverständlich. Da ist der Vorwurf von Rabenmüttern genauso dumm und absurd, wie der vom Heimchen am Herd.
Gestern war der 8. März. Gestern vor hundert Jahren kam es zum Aufstand russischer Arbeiter-, Soldaten- und Bauernfrauen in St. Petersbug. Auf dieses Ereignis ist das heute weltweit bekannte Datum, der 8. März, der Internationale Weltfrauentag zurückzuführen.
Wofür haben denn Frauen in diesen hundert Jahren gekämpft? – Um ihr Wahlrecht, um gleiche Löhne, um regelmäßige Schulspeisung – das ist heute noch nicht der Fall –, gegen Krieg, für mehr Bildung, für mehr körperliche Unversehrtheit
und gegen Kinderehen. Ich denke, hier in Deutschland haben Frauen viele ihrer Ziele und die Gleichberechtigung erreicht.
Neuer Handlungsbedarf entsteht allerdings bei dem Thema Rechte der Frauen im Islam und Gewalt gegen Frauen.
[Beifall bei der AfD – Canan Bayram (GRÜNE): Oh nee! – Weitere Zurufe von der LINKEN und den GRÜNEN]