erst recht nicht, wenn Sie grundlastfähige Kraftwerke wie Atom- und Braunkohlekraftwerke abschalten und dafür keinen Ersatz bereitstellen.
Dann haben Sie noch gesagt, die Wasserverfügbarkeit werde geprüft. Super! Die Problemlösung dafür liegt aber längst vor, doch diese lehnen Sie ab …
Herr Zeschmann, Sie kommen immer wieder mit dem gleichen Argument an - Fluid-Reaktor. Sie wissen aber auch, dass er überhaupt noch nicht funktionsfähig auf dem Markt ist. Sie kommen hier mit einer Technologie an, die weder erprobt ist noch funktioniert - das ist eine Zukunftsvision.
(Beifall der Abgeordneten Hildebrandt [SPD] und Klemp [B90/GRÜNE] - Dr. Berndt [AfD]: Wasserstoff! - Weitere Zu- rufe)
So viel zur Entsorgung von Atommüll. Ich bin sehr gespannt, wie Sie sprechen werden, wenn sich die Frage nach einem Atommüllendlager in Ihrer Gegend stellt.
Jetzt zur Versorgung. Ich glaube, jedem ist das Physikalische klar: Wir werden nie 100 % des Wasserstoffbedarfes aus eigener Produktion decken können. Das hat auch nie jemand behauptet.
Und wenn wir einen Überschuss an Energie haben, ist er für die Herstellung von Wasserstoff prädestiniert. Genau diese Herstellung und Verwendung vor Ort sind doch das, was wir wollen.
Wir wollen nicht, dass Strom von der Küste dann in Bayern in Wasserstoff umgewandelt wird. Genau darum geht es bei der Initiative im Bundesrat - und ich denke, das ist genau der richtige Weg. Wenn Sie das jetzt noch nicht verstanden haben, tut es mir tatsächlich leid.
(Beifall SPD und CDU sowie des Abgeordneten Klemp [B90/GRÜNE] - Zuruf des Abgeordneten Dr. Berndt [AfD] - Weitere Zurufe)
Meine Herren, Sie tragen wirklich nicht dazu bei, dass man die Rednerin hier vorne versteht, wenn Sie permanent - während sie hier spricht - Ihre eigenen Reden halten. Es wäre sehr schön, wenn wir uns hier auf die Redner am Rednerpult konzentrieren könnten.
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Bei der AfD-Fraktion muss jemand kurz vor Weihnachten ferngesehen und den Satz gehört haben: „Früher war mehr Lametta!“
Sie kennen das - Weihnachten bei Hoppenstedts. Opa Hoppenstedt überlegt: Was schenken wir jetzt Dicki? - Er geht in den Laden und sagt zur Verkäuferin: Ich suche ein Geschenk für meinen Enkel.
- Ich komme gleich dazu, warum Sie das so gut kennen. - Dann sagt Opa Hoppenstedt zur Verkäuferin: Es ist für meinen Enkel und es muss richtig puff machen! Die Verkäuferin antwortet: Ja, kein Problem. Wir haben hier ein Atomkraftwerk für Sie - mit Kühen und Bäumen. - Alles ist schön. Er geht nach Hause, und Dicki wird mitgeteilt: Komm, wir bauen uns ein Atomkraftwerk. Da sind Bäume und Häuser und Kühe - die wünschen sich ein schönes Atomkraftwerk. - Am Ende macht es puff, es knallt, und in der Decke ist ein riesiges Loch.
Es ist keine Vorlage für einen Antrag. Ich würde gerne zur Realität kommen - gerade, wenn Sie, Herr Zeschmann, hereinrufen: Realität verfehlt! - Gerade Sie sollten sich wirklich einmal mit Realitätsverweigerung beschäftigen, denn diese zeigen Sie uns hier jeden Tag. Ich will Ihnen das deutlich sagen: Realität ist, dass Sie in Ihrem Antrag schreiben, mit der Wasserstoffstrategie des Landes werde keine einzige Frage beantwortet - weder die Transportfrage noch die Kostenfrage.
Gut, es wird also gesagt, die Landesregierung habe keine Frage beantwortet. Jetzt sagen Sie, Sie wollen ein Atomkraftwerk und dann den Strom aus diesem Atomkraftwerk zu grünem Wasserstoff machen. Das geht übrigens nach EU-Recht nicht, aber das alles muss ich Ihnen nicht erklären, weil das außerhalb Ihrer Vor-
stellungskraft und Kompetenz liegt. Ihnen müsste bekannt sein, dass wir in Deutschland kein Atomkraftwerk mehr am Netz haben. Wenn Sie der Landesregierung vorwerfen, sie beantworte keine Fragen, stelle ich Ihnen jetzt Fragen.
Woher kommt denn der Atomstrom, den Sie hier verwenden wollen? Woher soll der kommen? Wenn Sie sagen, Finanzierungsfragen seien nicht beantwortet, will ich Sie fragen: Wer bezahlt dann eigentlich Ihr Atomkraftwerk? Sie haben große Wünsche, und ich empfehle Ihnen, sich einmal damit zu beschäftigen, wie teuer der Neubau eines Atomkraftwerks wäre.
Schauen wir nach England. Hier wurde mit 21 Milliarden Euro geplant. Nach zwei Jahren Bauzeit stellte sich heraus, dass das Atomkraftwerk deutlich über 30 Milliarden Euro kosten wird. Jetzt stellt sich heraus, dass man mit mindestens 50 Milliarden Euro rechnet, sehr geehrte Damen und Herren!
50 Milliarden Euro für ein Atomkraftwerk, und dann wissen wir noch nicht einmal, wohin mit dem Atomstrom - vielleicht ins große Loch in Ihrem Haus, aber sicherlich nicht hierhin nach Brandenburg, meine sehr geehrten Damen und Herren.
- Weil Sie „austeilen, aber nicht einstecken“ sagen, sage ich Ihnen: Sie sind nicht nur nicht ehrlich - Sie sind richtige Luschen!
Ich sage Ihnen auch, warum: Sie tun hier auf einmal so, als ob Sie für die Wasserstoffinfrastruktur und für Wasserstoff als neue Energiequelle wären. Das sagen Sie jetzt. Ich verstehe Sie nicht. Sie erklären uns doch immer, den Klimawandel gebe es nicht, wir bräuchten keinen Abschied von den fossilen Energieträgern - Öl, Gas und Kohle.