Gulfam Malik

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Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Auf dem weltgrößten Parkfriedhof in Hamburg-Ohlsdorf gibt es immer weniger Bestattungen, weil sich Bestattungen und Trauerkultur ändern. Gräber sind weniger gefragt als Urnenbestattungen. Manche wünschen sich sogar, anonym im Wald oder auf See bestattet zu werden. Als Folge bleiben immer mehr Friedhofsflächen und Kapellen ungenutzt. Wie lässt sich der einzigartige historische Parkfriedhof Ohlsdorf erhalten, wenn die Einnahmen aus der Grabpflege zurückgehen? Und wie sollen die frei werdenden Friedhofsflächen künftig genutzt werden? Als Antwort soll es das Projekt Ohlsdorf 2050 geben. Gefragt hat die BUE Experten, aber auch Hamburgerinnen und Hamburger konnten Vorschläge machen.
Mit unserem Antrag bitten wir nun den Senat, über das Projekt Ohlsdorf 2050 und seine weitere Umsetzung zu berichten und zu erläutern, welche Anregungen die Bürgerbeteiligung ergeben hat und wie die Infrastruktur des Friedhofs saniert und erhalten werden kann. Ich bitte um Zustimmung für unseren Antrag. Wir freuen uns auf den Bericht. – Vielen Dank.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! In Hamburg entstehen viele neue Wohnungen, etwa in Neugraben, Oberbillwerder oder Altona. Wenn neuer Wohnraum entsteht, brauchen wir aber auch Einkaufsmöglichkeiten. Die Menschen wollen in ihren neuen Quartieren direkt einkaufen. Für ältere Menschen und für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist das besonders wichtig. Das persönliche Einkaufen vor Ort ist für sie wie für Alleinstehende oft die einzige Möglichkeit, Kontakt zu anderen Menschen aufzunehmen.
Für viele Menschen ist das Einkaufen nicht nur eine Notwendigkeit, sondern ein soziales Erlebnis. Sie kaufen lieber in kleinen Geschäften oder auf Wochenmärkten ein, die sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können. Kleine Einzelhändler haben auch eine soziale Funktion im Quartier.
Kleine Geschäfte sind wichtige Kommunikationsund Kontaktorte. Sie machen die Lebendigkeit eines Stadtteils aus.
Es nutzt wenig, wenn die Ware nach Hause geliefert wird, es fehlt dann der Kontakt, der Plausch
beim Einkaufen. Besonders hervorzuheben ist, dass sich der kleine Einzelhandel aufgrund seiner starken Bindungen in seinen Quartieren stark engagiert, wie bei nachbarschaftlichen Aktivitäten, zum Beispiel sozialen und kulturellen Veranstaltungen. Das fördert den nachbarschaftlichen Zusammenhalt.
In neuen Wohngebieten fehlt es oft an kleinen Geschäften. In den meisten Erdgeschossen werden nur Wohnungen gebaut. Bei der Planung von neuen Wohnquartieren sollen die Vorhabenträger deshalb prüfen, wie man in den Erdgeschossflächen kleine Läden, Gewerbe und Handwerksbetriebe einplant.
Das Erdgeschoss und seine Nutzungen sind für die urbane Qualität eines Quartiers sehr wichtig.
Auch in bereits bestehenden Flächen ist die Fortführung von bestehendem kleinem Gewerbe zu prüfen. Gemischt genutzte Quartiere sind attraktiv und nachhaltig. Sie sind sinnvoll, weil sie zu Durchlässigkeit und Mischung der Quartiere beitragen. Gute direkte Nahversorgung macht die Quartiere liebenswert und attraktiv für ihre Bewohner.
Auch der öffentliche Raum verlangt Gestaltung für seine Bewohner. Deshalb braucht es attraktive öffentliche Plätze, die beispielsweise für Wochenmärkte oder Stadtteilfeste genutzt werden können.
Der öffentliche Platz kann so das neue urbane Wohnzimmer in den Quartieren werden. Hier trifft man sich in seinem Stadtteil. Hier tauscht man sich aus. Hier lebt man in seinem Stadtteil.
Kleiner Einzelhandel, öffentliche Plätze – das alles vor Ort schafft Attraktivität.
Sie können darum unserem Antrag zustimmen.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Als Langenhorner Abgeordneter ist es eine besondere Ehre für mich, dass ich in meiner ersten Rede in der Bürgerschaft für meine Fraktion den Senatsantrag zur Würdigung von Helmut Schmidt unterstützen darf.
Am 10. November 2015 hat uns unser Hamburger Ehrenbürger Helmut Schmidt verlassen. Durch unsere Stadt, unser Land und die ganze Welt ist eine Welle des Gedenkens gezogen. Wir alle vermissen einen Mitbürger und Politiker, der wie kaum ein Zweiter respektiert wurde für seine Geradlinigkeit, sein Pflichtbewusstsein, seinen Mut und seine Fähigkeit, durch Worte zu begeistern.
Im breiten Konsens haben wir uns dazu entschlossen, den Namen des Hamburger Flughafens um den Zusatz "Helmut Schmidt" zu ergänzen,
um damit unseren Ehrenbürger und ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt zu würdigen.
Helmut Schmidt war ein über alle Parteigrenzen hinweg respektierter Politiker. Er war einer der weltweit angesehensten Staatsmänner. Wir Hamburger verbinden mit ihm seinen tatkräftigen und mutigen Einsatz während der Flutkatastrophe 1962. Als Europäer werden wir ihn immer für seine Vertiefung der deutsch-französischen Freundschaft und für seinen Einsatz für den Frieden in unserer Welt in Erinnerung behalten. Auch nach seiner Zeit als Bundeskanzler wurde sein Rat weltweit gesucht und gehört. Helmut Schmidt war ein Hamburger und ein Weltbürger im besten Sinne.
Es gibt gute Beispiele für Flughäfen, die nach herausragenden Persönlichkeiten benannt sind. So haben wir beispielsweise John F. Kennedy, Charles de Gaulle oder Konrad Adenauer als Namenspaten bedeutender Flughäfen. Mit der Namensergänzung reiht sich unser Flughafen hier gut ein. Wir ehren damit nicht nur einen der größten Staatsmänner aus dem 20. Jahrhundert, sondern haben damit einen guten Weg gefunden, mit diesem Namen sein Lebenswerk wachzuhalten.
Wir wollen, dass Helmut Schmidt und seine Leistungen in unserer Stadt, in unserem Land und weltweit in Erinnerung bleiben.
Die Umbenennung passt auch zur gemeinsamen Geschichte von Flughafen und Helmut Schmidt. 1952 hat er als Amtsleiter für Verkehr die Weichen für die Ansiedlung der Lufthansa Technik gestellt. Damit hat er sich um den Flughafen und den Wirtschaftsstandort verdient gemacht.
Wir dürfen auch nicht die Bedeutung seiner Kanzlerschaft vergessen. Unser Ehrenbürger wohnte in Langenhorn. Er ist vom Hamburger Flughafen aus in die Welt gestartet und hat die Welt zu uns geholt. Den Namen des Flughafens Hamburg um den Zusatz "Helmut Schmidt" zu ergänzen, wird der richtige Weg sein, die Verdienste von Helmut Schmidt und seinen Namen für die Nachwelt zu würdigen. Der Namenszusatz ist der richtige Weg, um auch in Zukunft den Erfolg des Hamburger Flughafens nachhaltig zu prägen.
Lassen Sie uns heute ein deutliches Zeichen setzen und den Senatsantrag in der vorliegenden Form mit überwältigender Mehrheit annehmen.
Den Zusatzantrag der AfD lehnen wir ab, weil der endgültige Name sowieso zwischen der Wirtschaftsbehörde und dem Flughafen abgestimmt wird und dort auch die Frage einer englischen oder deutschen Bezeichnung des Hamburger Flughafens in Betracht gezogen wird. – Ich danke Ihnen.