- Sicherlich ist das klug. Deswegen müssen wir endlich in die Gänge kommen und dem etwas entgegensetzen. Ich bin nicht der Meinung, dass wir dem nichts entgegenzusetzen haben. Allein mit Beschimpfungen werden wir das Problem jedoch nicht lösen. Dieses Problem müssen wir konstruktiv angehen.
(Beifall bei der SPD - Christopher Vogt [FDP]: Sie widersprechen sich doch selbst! - Dr. Christian von Boetticher [CDU]: Wissen Sie eigentlich, in welchem Parlament Sie hier sitzen?)
Es muss ein vernünftiges Konzept dahinterstehen, aber keine einmalige, kleckerweise Förderung. So kommen wir nicht weiter.
Jetzt komme ich zurück auf das zielgerichtete Messekonzept, das wir mit unserem gemeinsamen Antrag einfordern.
Mit einem zielgerichteten Messekonzept muss Schleswig-Holstein die individuellen Stärken der einzelnen Standorte in Schleswig-Holstein und die Kooperation zwischen norddeutschen Messestandorten anregen und koordinieren. Dabei ist das bisherige Fördersystem der Gießkanne, wie gerade eben schon gesagt wurde, und je nach aktuellem Zuruf à la Austermann endgültig zu beenden.
Um Husum als Messestandort und für Wirtschaftsbranchen attraktiv zu erhalten, ist neben den infrastrukturellen Leitplanken durch das Land ebenso erforderlich, den Standort über die Windenergie hinaus breiter aufzustellen und weitere Branchen zu gewinnen.
Ich bin sicher, dass wir einig in dem Ziel sind, die fast 25-jährige Erfolgsstory der international führenden WindEnergy in Husum fortzuführen und den Messestandort auszubauen. Husum ist Messestadt. Das muss schon am Bahnhof erkennbar sein und soll in Zukunft jede und jeder in SchleswigHolstein wissen.
(Beifall bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der LINKEN und des Abgeordneten Lars Harms [SSW] - Christopher Vogt [FDP]: Werbung am Hamburger Hauptbahnhof! Das haben die Lauenburger auch!)
Es ist dabei nicht hilfreich, sich Schaufensterkämpfe mit dem Hamburger Senat zu liefern. Lassen Sie nun Vernunft und Sachlichkeit siegen, und stimmen Sie unserem gemeinsamen Antrag zu! Das würde wirklich die HUSUM WindEnergy unterstützen und politisch verantwortungsvolles Handeln zeigen. „taz“ heute - ich zitiere -:
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich muss ganz ehrlich sagen: Nach diesem argumentativen Highlight fällt es mir wirklich schwer, jetzt zu reden. Man hat wirklich den Eindruck, als wenn Olaf Scholz Ihre Rede höchstpersönlich geschrieben hätte.
Meine Damen und Herren, Husum ist bekannt als das Tor zur nordfriesischen Halligwelt. Husum ist bekannt als die Heimat von Theodor Storm, der Husum einst als „graue Stadt am Meer“ bezeichnet hat. Doch Husum ist längst keine graue Stadt am Meer mehr. Denn Husum ist eine Stadt mit Weitblick und als Expertenstandort für die regenerative Energiewirtschaft weltweit bekannt.
Alle zwei Jahre ist Husum Gastgeber der internationalen Leitmesse der Windenergiebranche. Zur HUSUM WindEnergy kommen regelmäßig über 30.000 Besucher aus aller Welt, und über 1.000 Aussteller präsentieren sich dort, Tendenz stark steigend. Im vergangenen Jahr wurde unter Einsatz von Investitionsmitteln in einem Gesamtvolumen von 20 Millionen € ein neues Kongresszentrum in Husum geschaffen. Damit verfügt die Messe über gute Perspektiven für ein weiteres Anwachsen.
Der Erfolg und das Wachstum der Messe sprechen für sich, und es ist gut, dass im Mutterland der Windenergie so ein Branchentreffen regelmäßig stattfindet. Die Messe ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor nicht nur für Husum, sondern für die gesamte Region.
Natürlich ist Hamburg der Erfolg der WindEnergy nicht verborgen geblieben. Bereits am 7. Juni dieses Jahres ist bekannt geworden, dass der Hamburger Senat in einem Brief an die Industriebranche eine langfristige Perspektive für die Messe in Hamburg angeboten hat. Die Handelskammer Hamburg setzte noch einen drauf und äußerte sich dahin gehend, dass man es sehr begrüßen würde, wenn die Leitmesse der Windbranche künftig in Hamburg stattfinden würde. Auch die Entwicklungen in den vergangenen Tagen zeigen ja, dass es mit den konkreten Plänen aus Hamburg weitergeht.
Das Ganze ist wirklich ein sehr bemerkenswerter Vorgang - vor allem, weil die Husumer Messegesellschaft, die ja schon seit Jahren mit der Hamburg Messe und Congress GmbH kooperiert, seinerzeit nicht informiert wurde. Ebenso wenig wurden die
Vertreter der Branche aus Schleswig-Holstein und die schleswig-holsteinische Landesregierung von den Abwerbeversuchen informiert. Eine gute partnerschaftliche Zusammenarbeit und Kommunikation sieht wirklich anders aus.
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg sollte auch zukünftig fortgeführt werden. Wir wollen das mit unserem Antrag noch einmal bekräftigen und die Verantwortlichen in Hamburg aufrufen, im Sinne einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zu agieren.
Was man auch wissen muss: Die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein ist wichtig, und Hamburg ist eher abhängig von Schleswig-Holstein als umgekehrt.
Jetzt höre ich Sie auf der linken Seite schon wieder murmeln. Dann wende ich mich einmal direkt Ihnen zu.
Meine Damen und Herren, ich komme jetzt nochmals zur SPD. Der Beitrag eben war ja wirklich denkwürdig. Aber genauso denkwürdig fand ich Ihre Pressemitteilung, Frau Sellier, vom 9. Juni dieses Jahres.
Allein so etwas zu erklären! Da kann man ja wirklich direkt auffordern: Leute, zieht alle Messen aus Husum ab, denn die Messe hat ja Managementfehler.
Dann schreiben Sie: „Seit dem Geschäftsführerwechsel vor sechs Monaten hört man nur noch Hiobsbotschaften.“ Ich meine, der vorherige Geschäftsführer - man muss das wissen - war SPDMitglied und Bundestagskandidat.
Dann schreiben Sie hier: „Langjährige Mitarbeiter gehen. Hier offenbaren sich Führungsschwächen, die beseitigt werden müssen.“
Wie kann man denn eine solche Pressemitteilung herausgeben? Das kann man doch nur - jetzt einmal überspitzt dargestellt -, wenn es wirklich eine Vorbereitungsaktion war für die Aktion, die Hamburg jetzt startet.
Man sollte die Messeleitung nicht beschimpfen, sondern sie sollte unterstützt werden. Wir begrüßen die Ankündigung der Landesregierung, sich dafür einzusetzen, die WindEnergy dauerhaft am Standort Husum zu erhalten. Wir hoffen sehr, dass Hamburg weiterhin konstruktiv und kooperativ mit Schleswig-Holstein zusammenarbeitet.
Herr Kumbartzky, vor drei Monaten, Anfang Juni, war ja eine andere Situation. Es fing an damit, und das war ja nachweislich gewesen, dass das Management versäumt hat, mit dem VDMA einen Termin einzuhalten, wo es auch schon um diese Art Kooperation der Zukunft, um die Konzepte ging.