Protocol of the Session on February 21, 2019

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Natürlich nicht!)

Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass wir unsere Energie in der Zukunft mehr darauf ausrichten, auf neue, umweltschonende Innovationen einzugehen, sie zu fördern, über sie zu reden und sie bekannt zu machen. Wir haben viele zukunftsweisende Ideen in Rheinland-Pfalz. Wir haben sehr gute Betriebe und Gründer, die dort unterwegs sind. Es wird höchste Zeit, dass wir ihnen wieder Raum geben.

(Beifall der CDU)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Gibt es weitere Wortmeldungen? Für die Landesregierung spricht auch niemand?

(Unruhe im Hause)

Ich bin irgendwie irritiert.

(Abg. Martin Haller, SPD: Die Ministerin hätte eigentlich recht, wenn sie nicht reden würde!)

Für die Landesregierung spricht Umweltministerin Höfken.

Wir waren noch dabei zu rätseln, was diese Rede uns gerade sagen wollte, aber gut.

Ich möchte vielleicht auch sagen, dass es wirklich keine gute Idee ist zu sagen, seid doch flexibel, stellt die Messstellen doch irgendwo hin, vielleicht nach Laubenheim, auf die Höhe, auf den Lerchenberg

(Zuruf des Abg. Michael Frisch, AfD)

oder in den Pfälzerwald. Das kann es nun wirklich nicht sein, sondern wir halten uns schlicht und ergreifend rechtskonform an die EU-Vorgaben,

(Abg. Michael Frisch, AfD: Peinlich, Frau Ministerin, peinlich!)

und so bleibt das auch.

Ich finde es auch eine ziemliche Unterstellung, wenn Sie sagen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen seit 40 Jahren bösartig Werte in die Welt,

(Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD: Seit 20 Jahren! Bitte nicht verdoppeln!)

die zum Unwohl der Autofahrer gedacht sind. Nein, es geht schlicht und ergreifend darum, dass wir der Luftreinhaltung den nötigen Stellenwert beimessen. Das verdienen unsere Bürgerinnen und Bürger; denn sie sind darauf angewiesen, dass sie in einer guten Umgebung leben, die Lebensqualität entsprechend ist

(Zuruf des Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD)

und wir alles dafür tun, dass wir die Luftschadstoffe wirklich reduzieren. Wir sind, wie gesagt, auf einem guten Weg.

Ich komme also noch einmal zu einem Fazit. Nach Prüfung aller relevanten und zu berücksichtigenden Parameter kommt das Landesamt für Umwelt zu dem Ergebnis, dass alle im Zentralen Immissionsmessnetz eingesetzten Messstationen die vorgeschriebenen allgemeinen und speziellen Kriterien, von denen eine ganze Menge vorgegeben sind, erfüllen und damit richtlinienkonform betrieben werden. Sie sind alle notifiziert und in das Datenberichterstattungssystem des Umweltbundesamts eingebunden. Das Messnetzkonzept wird in regelmäßigen Abständen überprüft.

Zweitens – auch das haben wir schon mehrmals gesagt – ist jetzt noch einmal auf Wunsch der Opposition und anderer eine Überprüfung initiiert worden. Das haben wir selbst in der Umweltministerkonferenz so beschlossen. Ich habe Ihnen gestern gesagt, dass ich das den Bürgermeistern

selbst schon im Jahr 2017 angeboten habe. Ein akkreditierter Gutachter wird die Messstationen jetzt noch einmal begutachten, und dann sehen wir das Ergebnis. Ich bin ziemlich sicher, dass dies dem entspricht, was das Umweltamt bereits gesagt hat.

Dann haben wir drittens natürlich die Programme des Landes. Das Aktionsprogramm „Saubere Luft“ hat wirklich bewirkt, dass die Städte schnell handeln konnten. Das, was sie tun konnten, haben sie getan.

In Mainz sind es 105 Busse, die umgerüstet werden. Die sind auch schon ziemlich weit. Bis Ende des nächsten Monats wird das alles erledigt sein. Gut, vielleicht hat Mainz ein bisschen weniger Geld als Wiesbaden, das mag sein. Nichtsdestotrotz wirken die Maßnahmen glücklicherweise auch hier. Wir haben seit 2010 eine Reduzierung der Werte um 25 % und sind dabei, das weiterzuverfolgen.

Zuletzt: Ja, die deutsche Automobilwirtschaft oder überhaupt die deutsche Industrie ist sehr wohl zu Innovationen in der Lage. Das sehen wir an vielen Entwicklungen, ob es jetzt im Wasserstoffbereich, im Gasbereich oder auch bei der E-Mobilität ist. Ich bin mir ganz sicher, dass das technologische Potenzial ausreichend ist, um diese Herausforderung wirklich bewältigen zu können.

Vielen Dank.

(Beifall bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und FDP)

Damit ist die Besprechung der Großen Anfrage erledigt.

Bevor ich den nächsten Tagesordnungspunkt aufrufe, freue ich mich, dass wir Mitglieder des Ortsverbands GRÜNE aus Vallendar begrüßen dürfen. Seien Sie uns herzlich willkommen!

(Beifall im Hause)

Ich rufe Punkt 14 der Tagesordnung auf:

Schulisches Förderkonzept für Kinder mit Migrationshintergrund in Rheinland-Pfalz Besprechung der Großen Anfrage der Fraktion der CDU und der Antwort der Landesregierung auf Antrag der Fraktion der CDU – Drucksachen 17/7164/7556/7654/8328 –

Für die antragstellende Fraktion spricht Herr Abgeordneter Brandl. Bitte schön.

(Abg. Jens Guth, SPD: Mach’s kurz, die Leute sind dankbar!)

Frau Präsidentin, herzlichen Dank. Meine Damen und Herren! Lesen und Schreiben ist eine der unverzichtbaren Kulturtechniken. Dazu ist es bei uns unerlässlich, die deutsche Sprache zu erlernen.

Wenn wir uns aber die aktuellen Ergebnisse der Bildungsstudien anschauen, stellen wir fest, dass im Rahmen der jüngsten VERA-Vergleichsarbeiten ein Drittel der rheinlandpfälzischen Drittklässler

(Zuruf des Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

nicht den Mindeststandard der deutschen Rechtschreibung beherrscht und nahezu ein Viertel nicht über die niedrigste Kompetenzstufe im Bereich Lesen hinauskommt. Am Ende der 4. Klasse

(Zuruf der Abg. Hedi Thelen, CDU)

erreichen nach Auskunft der IQB-Studie fast ein Viertel der rheinland-pfälzischen Grundschüler nicht den Mindeststandard der Orthografie und fast 14 % nicht den Mindeststandard beim Lesen.

Meine Damen und Herren, das sind niederschmetternde Ergebnisse;

(Beifall der CDU)

denn wer kein Deutsch kann, wer nicht Schreiben und Lesen kann, dem bleiben viele Bereiche von Bildung und damit reale Zukunftschancen in unserem Land verschlossen.

(Präsident Hendrik Hering übernimmt den Vorsitz)

Das gilt gerade für Kinder, die vom Elternhaus die deutsche Sprache nicht automatisch lernen und mitbekommen. Das gilt für Kinder, die einen Migrationshintergrund haben. Ich will an der Stelle auch die Kinder einschließen, die aus bildungsfernen Familien stammen.

Meine Damen und Herren, das alles sind Kinder, die bei uns in Rheinland-Pfalz aufwachsen und auf ihre Chance im Leben hoffen und auch darauf vertrauen wollen. Deshalb ist es mir egal, woher diese Kinder kommen und welche Voraussetzungen sie mitbringen. Alle Kinder haben das Recht, ordentlich Lesen und Schreiben zu lernen. Dafür muss der Staat ohne Wenn und Aber sorgen, meine Damen und Herren.

(Beifall der CDU)

Gerade vor dem Hintergrund dieser niederschmetternden Zahlen ist es wichtig, die Bildungspolitik tatsächlich in verschiedenen Bereichen zu verbessern, zum Beispiel auch bei der Sprachförderung.

Heute diskutieren wir eine Große Anfrage, die die Sprachförderung in den Schulen zum Thema hat. Es ist eine besondere Sprachförderung – ich will das kurz erläutern – innerhalb des Regelunterricht. Es ist kein isoliertes Sprachtraining. Die Lehrerwochenstunden, die dafür vergeben werden, sind eben für innere und äußere – – –

(Abg. Helga Lerch, FDP: Das ist falsch!)

Falsch? Ich zitiere aus der Verwaltungsvorschrift, Frau Lerch.