Protocol of the Session on September 21, 2017

Frau Blatzheim-Roegler regt an, dass die Pendler aus Rheinland-Pfalz mit dem Fahrrad fahren sollen.

(Glocke der Präsidentin)

Ich kann Ihnen sagen, dass man ein bisschen länger Zeit braucht, wenn man mit dem Fahrrad von der Eifel nach Mainz fahren will und dann auch noch Handwerker ist. Die Leute, die die Steuern zahlen, sind auf Autos angewiesen. Sie können diese Politik nicht nur aus studentischer Sicht betreiben.

(Beifall der CDU und der AfD – Glocke der Präsidentin)

Im Wahlprogramm der Grünen in den 90er-Jahren hieß es, das Auto sei ein Instrument der Zerstörung. Die Grünen wollen den Abschied vom Auto als Massenverkehrsmittel. Das ist der Unterschied. Darüber müssen Sie sich in dieser Koalition erst einmal klar werden.

(Beifall der CDU)

Für die SPD-Fraktion spricht Herr Kollege Oster.

Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Frau Klöckner hat den Vorwurf erhoben, wir sollen die Kanzlerin richtig zitieren. In heutiger Zeit kann man alles relativ schnell nachgoogeln. DIE ZEIT vom 14. August schreibt: „Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält einen Ausstieg aus Autos mit Verbrennungsmotoren grundsätzlich für richtig.“ – Sie legt aber auch nach: Ich kann jetzt noch keine Jahreszahl festlegen. – Sie sagt aber, es ist grundsätzlich richtig.

(Abg. Julia Klöckner, CDU: Und der nächste Satz?)

Sehr geehrte Frau Klöckner, Sie müssen überlegen, was Sie in diesem Zusammenhang der Debatte sagen.

(Beifall der SPD, der FDP und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf der Abg. Julia Klöckner, CDU)

Es ist festzuhalten, dass Sie permanent kritisieren und selbst keine Lösungsvorschläge anbringen. Die Bundesregierung hat nichts halten können, was sie angedeutet hat. Hier liegen konkrete Maßnahmen der Landesregierung auf dem Punkt, die sie umsetzt.

Meine Damen und Herren, es ist mir in der Schlussdebatte wichtig zu sagen:

Betrachtet man, dass im Verkehrsbereich 40 % – – –

(Unruhe im Hause – Glocke des Präsidenten)

Ich finde es schon erstaunlich, dass hier permanent dazwischengerufen wird.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Herr Kollege Oster hat das Wort.

Frau Klöckner, wenn bei Ihnen einer in die Rede fällt, gehen Sie direkt an die Decke hoch, aber austeilen und nicht einstecken können, das ist das Wichtigste bei Ihnen in Ihrer Debatte.

(Beifall der SPD, der FDP und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Deshalb werde ich bewusst meinen letzten Satz noch einmal in aller Ruhe und Deutlichkeit vorbringen, damit Sie das auch hören. Wenn man betrachtet, dass 40 % der Stickstoffoxide aus dem Bereich Verkehr kommen, dann muss man schnellstmöglich handeln, und diese Landesregierung hat schnellstmöglich gehandelt.

Meine Damen und Herren, noch viel wichtiger ist, wir alle haben nur ein Leben und eine Gesundheit. Deshalb ist dies ein hohes Gut, und dies gilt es zu schützen; denn das ist das Hauptargument, das hinter diesem ganzen Dieselskandal steht.

(Beifall der SPD, der FDP und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Sehr richtig!)

Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN spricht Herr Dr. Braun.

(Zuruf von der CDU: Jetzt endlich!)

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Frau Klöckner, in Ludwigshafen gibt es eine Kulturinitiative, die heißt Niveau unter Null. Die nehmen Sie gern auf.

(Abg. Christian Baldauf, CDU: Wieso, sind Sie Vorsitzender?)

Wir haben hier eben drei Unwahrheiten von Ihnen gehört. Ich will nicht sagen, dass Sie bewusst gelogen haben, aber Sie haben die Unwahrheit gesagt. Letzte Woche hatten Sie behauptet, die Grundrente sei von der CDU eingeführt worden.

(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Falsch!)

Falsch, Frau Klöckner. Hier haben Sie eben behauptet, das Busprogramm sei 2011 gestrichen worden. Falsch, Frau Klöckner.

(Abg. Julia Klöckner, CDU: Ich habe nicht 2011 gesagt!)

Es ist 2001 gestrichen worden. Sie haben hier jetzt auch noch die Kanzlerin falsch zitiert.

(Abg. Julia Klöckner, CDU: Das ist die Unwahrheit!)

Falsch, Frau Klöckner. Es kann doch nicht sein, dass wir uns in diesem Hohen Hause auf diesem Niveau unterhalten müssen,

(Abg. Julia Klöckner, CDU: 2011 habe ich nicht gesagt!)

indem Sie hier mit Fake News arbeiten. Ich bitte Sie, zur Sachlichkeit zurückzukommen.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der FDP – Abg. Julia Klöckner, CDU: Das ist die Unwahrheit!)

Wenn man bei der Sachlichkeit ist, kann man feststellen, für diese – – –

(Unruhe im Hause)

Herr Dr. Braun hat das Wort. Ich bitte um mehr Ruhe.

Ich komme gegen Frau Klöckner schon an. Das kenne ich, dass sie gern dazwischenruft.

Frau Klöckner, Sie müssen auch trotz Ihrer Reden hier feststellen, auch wenn diese Reden und die Zitate, die Sie hier vorführen, nicht der Wahrheit entsprechen, diese Ampel wird dadurch nicht verunsichert, dass Sie Unwahrheiten sagen. Diese Ampel hat eine gerade Linie in der Politik zur Sauberkeit der Städte,

(Beifall bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und FDP – Heiterkeit bei der CDU und vereinzelt bei der AfD)

im Gegensatz zu Ihrer Kanzlerin, die 1 Milliarde Euro versprochen hat, von der man aber nichts sieht, Frau Wanka

übrigens die Milliarden für die Bildung, von denen man ebenfalls nichts gesehen hat,

(Vereinzelt Beifall bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und FDP)

und im Gegensatz zu Ihnen, die die Kanzlerin immer wieder neu interpretiert – A 2, A 3, ich weiß nicht, welche Pläne Sie zurzeit haben –, wird hier reale Politik gemacht.

(Abg. Julia Klöckner, CDU: Ja, ja, ja!)

Da können Sie sich aufregen, da können Sie hysterisch werden.

(Abg. Christian Baldauf, CDU: Das erinnert mich an die Frau Lemke!)

Wir wissen, wo es langgeht, und wir setzen das um.

Vielen Dank.