Protocol of the Session on December 14, 2000

(Glocke des Präsidenten}

-Herr Präsident, darf ich den Satz noch zu Ende sagen?

--dazu könne er keine Stellung nehmen, weil das DIZ ihn bis heute nicht vom Steuergeheimnis entbunden habe. Reden und Handeln liegen bei Ihnen meilenweit auseinander. Da dürfen Sie sich nicht wundern, wenn dEr nachhaltige Eindruck entsteht, Sie wollten Sachverhalte verschleiern, Aus

künfte zurückhalten und Personen schützen.

(Beifall der CDU}

Weitere Wortmeldungen liegen zurzeit nicht vor.

(Cir. Gölter, CDU: Doch, der Herr Staatssekretär!}

~Aus der Mitte des Parlaments, stelle ich fest.

Sie möchten sicli zu Wort melden. Bitte schön, Herr Staatsse~ kretär.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich habe vorhin bei der Beantwortung zu Frage 3 darauf hingewiesen, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gesagt werden kann-;- ob eine strafrechtliche Verantwortung bezüglich der Mi!glieder des Vorstands vorhanden ist oder nicht. Ich habe mich deswegen ~uch so zurückhaltend geäußert. Selbstverständlich gibt

_es eine Geschäftsordnung, die Beschaffungen regelt und Be

. tragsgrenzen hat und die auch festlegt, ab welcher Ebene wer im DIZ für Vergaben zuständig ist.

Ich habe aber aus der Schutzfunktion für Mitglieder des Vor

stands und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihnen bisher nicht gesagt, wer diese Verträge unterschrieben hat; denn dies kann sehr schnell in eine Art Vorverurteilung-übergehen. Dies wollen wir alle vermeiden.

Es istdoch überhaupt nicht auszuschließen, dass am Ende des staatsanwaltschaftliehen Ermittlungsverfahrens der dürre

·und simple Satz herauskommt: Das Verfahren wird einge

stellt, es hat sich kein hinreichender Tatverdacht ergeben. Aus dieser Verantwortung heraus habe ich mich vorhin geweigert, Hinweise auf Verantwortlichkeiten zu geben, die zu Schlussfolgerungen führen k9nnen.

Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldurigen liegen nicht vor.

(Dr. Weiland, CDU: Darf ich einen Satz sagen?)

-Bitte.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das, was wir hier gerade erlebt haben, ist genau das, was ich vorhin gemeint habe. Bisher hat der Herr Staatssekretär immer gesagt, er weiß es nicht. Jetzt sagt er, er wisse es, aber er wolle es aus bestimmten Gründen nichtsage'n. Das ist genau das, was wir seit Wochen in dieser Angelegenheit erleben.

Beifall der CDU)

Prasident Grimm:

Herr Bruch, Sie haber\das Wort.

Ich habe mich gemeldet, weil mich die Art ärgert, wie man mit Fakten umgeht, Herr Dr. Weiland. Es gibt einen Aufsichtsrat. Es gibt eine Geschäftsordnung: Es gibt Verantwortltchkeiten. Das ist klar geregelt. Das ist bei jedem Unternehmen so.

Wenn staatsanwaltschaftliehe Ermittlungen laufen, dann hat derjen-ige, der verantwortlich ist, darauf hinzuweisen, dass er nicht eingreifen und keine Namen nennen kann. Auch das ist etwas ganz Normales. Was Sie machen, ist Folgendes: etwas in eine offensichtliche Tatsache hineingeheimnissen, um dann entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen, die Sie

meinen, schlussfolgern zu müssen.- Ich weise das zurück. Das ist infam._ {Beifall der SPDLicht, CDU: Wirklich wie im Pantoffelkino!Weitere Zurufe von der tDU)

Ich erteile der Abgeordneten Frau Thomas das Wort.

Entschuldigen Sie, Herr Bruch; Ich war in allen AusschJssen, die zu diesem Thema getagt haben. Es ist mehrfach gefragt worden. Der Staatssekretär hat mehrfach gesagt, er w~iß _?S

nicht. (Redmer, SPD: Das hat er nicht gesagt!)

- Doch, er hat es gesagt. Ich schaue nach. Die Protokolle liegen noch nicht vor. Aber ich weiß ganz genau, er hat gesagt:

Ich weiß es nicht. (Dr. Weiland, CDU: So ist es!)

Es gab Nachfragen dazu. Wenn er gesagt hätte, ich sage da; nicht aus dem und dem Grund, oder ich sage es nur vertraulich,-- (Bischet CDU: Es hat keiner nach den Namen gefragt!)

Es gab auch nie ein Angebot, irgendeine Information vertrau-. lieh zu geben. Man muss das doch hier festhalten unc fest

stellen können, ohne sich den Vorwurf einzuholen, man würde irgendetwas in irgendet1;vas hineingeheimnissen; denn dann ist das ein Vorwurf, der an die Adresse des Staats~ekre tärsgeht. (Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und vereinzelt bei der CDU

Dr: Weiland, CDU: Für das.. infam" soll ersieh entschuldigen!)

Meine Damen und Herren, ich schließe die Aussprache.

Dr. Weiland, CDU: Er soll sich dafür ents_chuldigen, für das.,infam"!)

- Wirsind heute wohl alle nicht recht zimperlich gewesen.

Ich schließe die Aussprache. Wir treten in die Mittagspause ein.

Wir setzen die Sitzung um 13.30 Uhr fort.

U n t e r b r e c h u n g d e r S i t z u n g: 12.19 Uhr.

Wiederbeginn der Sitzung: 13.32Uhr.

Meine Damen und Herren, ich rufe Punkt 3 der Tagesord

nung auf:

AKTUELLE STUNDE

,.Konsequenzen aus der aktuellen BSE-Krise ziehen:

Verbraucherinnen und Verbraucher wirksam

schützen und artgerechte Tierhaltung fördern"

auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

-Drucksache 13/6557-