Protocol of the Session on October 19, 2000

eCard für Lehrerinnen und Lehrer in Rheinland-Pfalz _Antrag der Fraktion ~er CDU

- Drucl

Medienkompetenz statt Mangelverwaltung Update der Multimedia-Politik für Schule und Ausbildung -Antrag der Fraktion der CDU

-Drucksache 13/6156

Zu den Punkten 17 und 18 der Tagesordnung erteile ich dem Berichterstatter, Herrn Abgeordneten Ernst, das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Der Ausschuss -für

Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung hat in seiner Sitzung am 31. August den Antrag äer Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 13/5529 - und dem Alternativantrag der Fraktion der SPD- Drucksache 13/5600- beraten.

Der Ausschuss hat mit den Stimmen der Vertreter der Frak

tion der SPD und der Fraktion der F.D.P. bei Stimmenthaltung der Vertreter der Fraktion der CDU gegen die Stimmen des Vertreters der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beschlossen, dem Landtag die Ablehnung des Antrags der Fraktion

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 13/5600- zu empfehlen.

Der Ausschuss hat auch gegen die Stimmen der Vertreter der Fraktion der CDU bei Stimmenthaltung des Vertreters der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beschlossen, dem Landtag die Annahme des Alternativantrags der Fraktion der SPD - Drucksache 13/5600- zu empfehlen.

Vielen Dank.

(Beifall bei SPD und F.D.P.)

Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erteile ich Herrn AbgeordnetenDahm das Wort.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich bin der festen Überzeugung, dass die Entwicklung der Informations- und Komm!Jnikationstechnologie für alle Lebensbereiche eine ähnliche Bedeutung wi"e die Industrialisierung im 19. Jahrhundert haben wird. Wir brauchen eine tech-nische Infrastruktur, die einen gerechten Zugang in das Netz für alle ermöglicht, für alle Schülerinnen und Schüler, aber auch für alle Lehrerinnen und Lehrer. Ein Internet-Anschluss gehört in den Bereich der informationellen Grundversorgung. Eine Realisierung ist nur in enger Kooperation von Poli

tik und Wirtschaft möglich. Wir brauchen ein flächendeckendes Netz an öffentlich zugänglichen !nternet-Terminals. Auch das ist notwendig, ebenso wie die deutliche Senkung der Kosten für den privaten Anschluss._

Den Bildungseinrichtungen kommt in der Wissensgesellschaft eine elementare Funktion zu. Hier werden die neuen Kulturtechniken vermittelt und erprobt. Unabhängig von ihrer wirtschaftlichen, kulturellen oder sozialen Lage müssen Schüle

rinnen und Schüler bereits ab der Grundschule - ich betone das - befähigt werden, neue Medien bewusst einzusetzen, um Informationen zu erschließen, aber auch bewerten und einordnen zu können.

Ich bin der Überzeugung, dass gerade in den Grundschulen und in den Sonderschulen dieser Einsatz am effektivsten und mit dem größten Erfolg verbunden ist, was die pädagogische Seite angeht. Deshalb bitte ich Sie, Herr Bildungsminister Zöllner, und auch-Ihr Ministerium, diese Unterbewertung, die Sie derzeit noch bei den Grundschulen und bei den Sonderschulen bei der Ausstattung der Schulen mit Computern vor

nehmen, noch einmal zu überdenken. Das ist für mich nicht nachvollziehbar.

Aus all diesen Gründen haben wir Ihnen den Antrag im Frühjahr dieses Jahres vorgelegt. Das Leitmotiv für unseren Antrag war nicht, Schulen ans Netz zu bringen- das Schlagwort war damals in aller Munde -, sondern wirklich Schülerinnen und Schüler, -Lehrerinnen und Lehrer ans Netz zu bringen. Das ist ein elementarer Unterschied.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN- Vizepräsident Heinz übernimmt den Vorsitz)

Wir haben Sie aufgeford_ert, jedem Schüler/jeder Schülerin in

der Schule eine eigene E-Mail-Adresse zuzuordnen, die auch.-,.

von zu Hause aus benutztwerden kann. Wir meinen, dass alle Klassenräume mit Personalcomputern und einein Internetzu

gang auszurüsten sind und geeignete Netzwerke geschaffen werden müssen. Wir meinen auch, Schulen müssen sich zu Lernzentren, zu offenen Häusern und zu Selbstlernzentren weiterentwickeln, sodass d_ie Schülerinnen und Schüler auch nach dem Unterricht die Möglichkeit haben, diese neuen Me

dien zu nutzen. Auch in diesem Bereich liegt noch einiges an Arbeit vor uns. _

Die vierte Forderung ist mir ebenfalls wichtig. Es müssen Lap

tops als elektronische Lern_-, Lehr- und Schreibgeräte für alle Schülerinnen und Schüler schrittweise eingeführt werden. Die Betonung liegt dabei auf.,alle Schülerinnen und Schüler". Wir haben nämlich gerade in der letzten Woche wieder eine wissenschaftliche Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung auf den Tisch bekommen, in der die Aussage klar bestätigt wird, dass die Nutzung von Computern und Internet sehr stark vom Einkommen und vom Bildungsgrad abhängt.

.....

Personalcomputer und das Internet- das i5t eines der ErgEbnisse dieser Untersuchung- werden in Deutschland von allen

Bevölkerungs~chichten intensiv genutzt. Jedoch gibt es bemerkenswerte Unterschiede. Wohlh3bende Haushalte sind weit überdurchschnittlich mit einem PC ausgestattet, und dies gilt generell auch für Haushalte mit Kindern, nicht je- doch für diejenigen mit geringerem Einkommen. Benachteiligt sind Kinder von Alleinerziehenden. Auch das ist das Ergebnis dieser Untersuchung.

Ich meine, man sollte dies ern-,--t nehmen; denn die En~te hung neuer Ungleichheiten sollte diese LandesrE:git:rung nun aktiv bekämpfen. Jetzt können Sie das noch. Aber ich glaube_ nicht, dass in einigen Jahren, wenn sich diese UngleichheitEn manifestiert haben, noch die Instrumente und Einwirkungsmöglichkeiten vorhanden sind. Man sollte frühzeitig verhin

dern, dass sich in diesem Bereich eine neue soziale Ungleich

hEit herausbildet.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN}

Meine Damen und HErren, ich habe deshalb kein Verständnis dafür, dass in den Anträgen von SPD und CDU der Einführung von elEktronischen Lehr-, Lern- und Schreibgeräten keine BEdeutung beigemessen wird.

(Glocke des Präsidenten} -Ich komme zum Schluss. Zwar kann ich den einzelnen Forderungen, die Sie aufgestellt haben, zustimmen, aber 5ie haben keinen VeEuch unternom- men, zukunftsfähige Lern- und Lehrmittel Einzuführen. Das ist ein Defizit, und ich ermuntere Sie dazu, in diesem Bereich noch einmalaktiv nachzubes~ern. Danke. (Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

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Ich erteile der Kollegin Frau Sd1mitt das Wort.

A~g. Frau Schmitt, SPD:

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Die neuen Informations- und l

mend an Bedeutung. Dies i5t auch der Grund, weshalb wir Medienkompetenz zu einer der wichtigsten Schlüsselqualifikationen für unsere Kinder und Jugendlichen machen müs

sen und. eine solide Grundbildung möglichst früh vermitteln

sollten. Dazu brauchen ·wir natürlich auch engagierte Lehr

kräfte, die über die geforderten Kenntnisse verfügen.

Im Rahmen der rv1ultimedia-lnitiative de:5 Lande5 und dt:or Ak~ tivitäten des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung sind auf diesem Weg schon weit reichende Schritte unternommen \Norden. Ich verv.teise auf de:n Antrag der SPD-Ftaktion, insbesondere auf die Punkte 1 bi~ 7, in denen wir dies ausführlich darstellen.

Das, was bereits getan wurde; wird nicht dadurch weggewischt, dass bestimmte KollEgen Eint: Brille aufsEtzEn, durch die sie ab und zu nur schwarz sehen.

Da die Weiterentwicklung von Qualifizierung, Beratung und· Fortbildung in diesem Bereich ~o wichtig ist, gibtes-das wis

sen Sie auch - bereits ein breite~- Angebot. Ich nenne aufgrund der Kürze der Zeit nur stichwortartig den BildungssErver, die Benutzertage mit sehr guter Resonanz, die Medientage, das Projekt Internetführerschein und die Lehrerfort- und -Weiterbildung mit einem Multiplikatorensystem, das mit 900