Wichtig ist, dass wir uns einig sind, worüber wir beim Thema E-Sport sprechen. Ich will das noch einmal deutlich sagen, auch wenn es schon mehrfach erwähnt worden ist: Zum einen fallen hierunter die virtuellen Sportsimulationen, also Fußball - das kenne ich auch aus persönlicher Praxis -, Tennis und Basketball, nur eben nicht analog - ich kenne es in beiden Richtungen -, sondern digital. Zum anderen gibt es den Bereich E-Gaming, wo es wiederum um alle anderen virtuellen Spiel- und Wettkampfformen geht. Das reicht von EgoShootern wie „Counter-Strike“ über „League of Legends“ bis hin zu virtuellen Kartenspielen.
Der heutige Entschließungsantrag befasst sich ausdrücklich und ausschließlich mit den virtuellen Sportarten, nicht aber mit dem Bereich E-Gaming, und das ist richtig so.
Worum geht es? - Unser klares Ziel ist es, gemeinsam - das betone ich - mit dem Landessportbund Niedersachsen zu prüfen, inwiefern man die wachsende Bedeutung der virtuellen Sportarten im Vereins- und Breitensport fördern kann.
Die größte Herausforderung ist dabei aktuell die fehlende Anerkennung als Sport. Dadurch wird bislang auch der Status der Gemeinnützigkeit verwehrt, mit dem zahlreiche Erleichterungen und Privilegien verbunden sind. Damit es hier weiter vorangehen kann, sind nicht nur in meinem Haus, sondern ressortübergreifend zahlreiche Fragen zu klären.
Durch das Finanzministerium wird etwa zu prüfen sein, ob und unter welchen Voraussetzungen dem E-Sport die Gemeinnützigkeit zugesprochen werden kann. Das Sozialministerium wird vor der Aufgabe stehen, die gesundheitlichen Auswirkungen des E-Sports zu beleuchten.
Es ist ganz klar, um dieses Thema seriös anzugehen, müssen wir uns auch mit Themen wie Suchtgefahr, Prävention, Gesundheitsförderung und anderem beschäftigen.
Zusätzlich wird es aber auch darauf ankommen, traditionellen und virtuellen Sport eben nicht gegeneinander auszuspielen, sondern nach Möglichkeit miteinander zu verbinden.
Als einen weiteren Schritt werden wir einen konkreten Leitfaden erarbeiten. Dadurch geben wir Finanzämtern und Sportvereinen zukünftig ganz praktische Hilfestellungen. Dabei geht es z. B. um die Frage, ob Sportvereine ihre Sportabteilung um virtuelle Sportarten erweitern können, ohne den Status der Gemeinnützigkeit zu gefährden oder zu verlieren. Das ist natürlich eine zentrale Frage.
Diese und weitere Herausforderungen zeigen, wie komplex das Thema E-Sport ist. Umso wichtiger ist es, von Anfang an alle wichtigen Akteure mit im Boot zu haben. Der Landessportbund ist als Dachverband für den organisierten Sport in Niedersachsen verantwortlich. Deshalb ist es auch unverzichtbar, ihn bei all den anstehenden Entscheidungen und Überlegungen eng und frühzeitig einzubinden. Ich möchte an dieser Stelle ganz klar betonen: Es obliegt einzig und allein dem LSB, Kriterien für eine mögliche Aufnahme virtueller Sportarten zu entwickeln. Wir bieten dabei natürlich unsere Unterstützung an.
Meine Damen und Herren, ich glaube, wir sind uns einig: E-Sport ist ein spannender und vielfältiger Bereich, der viele und natürlich vor allem junge - aber nicht nur junge - Menschen begeistert und aus unserer Lebenswirklichkeit nicht mehr wegzudenken ist. Entgegen manchen Klischees werden hier auch Inklusion und Integration gefördert. Jedenfalls ist das möglich.
Das alles macht deutlich: Wir sollten den E-Sport vor allem als Chance begreifen. Ich habe das schon mehrfach betont. Die große Sportbegeisterung der Menschen in unserem Land zeigt: Niedersachsen ist seit Jahrzehnten ein echtes Sportland.
Der vorliegende Entschließungsantrag der Regierungsfraktionen schafft eine gute Grundlage, um in Zukunft auch eine vielfältige, starke und erfolgreiche E-Sport-Szene zu ermöglichen.
Wer der Nr. 1 der Beschlussempfehlung des Ausschusses folgen und damit den Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion der CDU in der Drucksache 18/6734 unverändert annehmen will, den bitte ich nun um sein Handzeichen. - Das sind die Fraktionen der SPD und der CDU. Wer möchte dem nicht zustimmen? Den bitte ich jetzt um sein Handzeichen. - Das sind die Fraktionen der FDP, der Grünen, Herr Ahrends und Herr Wirtz. - Wer enthält sich? - Das ist die Fraktion der FDP. Damit ist dieser Antrag angenommen.
Wer der Nr. 2 der Beschlussempfehlung des Ausschusses folgen und damit den Antrag der Fraktion der FDP in der Drucksache 18/2566 ablehnen will, den bitte ich nun um sein Handzeichen. - Das sind die Fraktionen von SPD und CDU. Wer ist gegenteiliger Meinung? - Das ist die Fraktion der FDP. Wer enthält sich? - Das sind die Grünen und zwei fraktionslose Mitglieder des Landtages. Damit ist der Antrag abgelehnt.
Wer der Nr. 3 der Beschlussempfehlung des Ausschusses folgen und damit den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Drucksache 18/2692 ablehnen will, den bitte ich nunmehr um sein Handzeichen. - SPD und CDU sowie die fraktionslosen Mitglieder Ahrends, Beekhuis, Frau Guth, Herr Bothe und Herr Wirtz. Wer anderer Meinung ist, den bitte ich jetzt um sein Handzeichen. Wer möchte den Antrag also nicht ablehnen? - Die Fraktion der Grünen. Wer enthält sich? - Das ist die Fraktion der FDP. Somit ist dieser Antrag abgelehnt worden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir kommen jetzt zur Mittagspause. Es sind vereinbarungsgemäß anderthalb Stunden. Dann sehen wir uns um 14.15 Uhr hier wieder. Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit!
Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir hoffen, Sie hatten eine gute Mittagspause. Wir schreiten fort in der Tagesordnung. Punkt 5 und 6 hatten wir ja schon vor der Mittagspause beraten und beschlossen.
Tagesordnungspunkt 7: Abschließende Beratung: Wolfspopulation regulieren - Kulturgut Schäferei erhalten! - Antrag der Fraktion der FDP - Drs. 18/1841 - Beschlussempfehlung des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz - Drs. 18/7557
Für die Fraktion der FDP hat sich der Abgeordnete Hermann Grupe zu Wort gemeldet. Bitte schön, Herr Grupe!
Vielen Dank, Frau Präsidentin. - „Wolfspopulation regulieren - Kulturgut Schäferei erhalten“, und ich ergänze: „das Pferdeland Niedersachsen erhalten!“
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Lüneburger Heide ist eine typisch niedersächsische Kulturlandschaft, die ohne Schafhaltung so nicht entstanden wäre und die ohne Schafe auch nicht zu erhalten ist.
Die Deiche sind nicht nur prägend für unsere großräumigen Küstenregionen, sondern auch entlang unserer Flüsse bis weit ins Land hinein. Bei Bildern mit Schafen auf Deichen denkt man automatisch an Niedersachsen und norddeutsche Lebensart.
Aber nicht nur mit Blick auf den Tourismus stellen diese idyllischen Bilder einen entscheidenden Anziehungspunkt dar. Die Beweidung unserer Deiche
Und, liebe Kolleginnen und Kollegen, Niedersachsen ist ein Pferdeland. Die Weidehaltung ist typisch für Niedersachsen, und die niedersächsische Pferdezucht ist weltberühmt.
Die Schäfer sind nun schon seit einigen Jahren Opfer einer völlig verfehlten Wolfspolitik in diesem Lande. Ein Betrieb nach dem anderen hört auf. Die Schäfer kapitulieren angesichts der ständigen Übergriffe durch Wölfe, die ihnen empfohlenen Schutzmaßnahmen erweisen sich als unzulänglich und absolut untauglich. Das Kulturgut Schäferei ist zunehmend gefährdet durch politische Fehlentscheidungen bzw. durch andauernde Nicht
Vor zwei Jahren haben wir den Antrag „Wolfspopulation regulieren - Kulturgut Schäferei erhalten!“ eingebracht.
Herr Kollege Wenzel! - Warten Sie bitte, Herr Abgeordneter Gruppe, bis hier ein bisschen Ruhe einkehrt und auch die letzten Abgeordneten ihren Platz eingenommen haben.
Wir haben schon damals unter Punkt 2 gefordert, „schon jetzt alle zulässigen Mittel auszuschöpfen, um die Zahl der Wölfe zu regulieren“. Es ging nicht um die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht, sondern darum, die Zahl der Wölfe zu regulieren.
Was haben Sie in diesen zwei Jahren gemacht? - In der Auswirkung nichts! Oder doch: Sie haben vereinzelt individualisierte Abschussgenehmigungen für aggressive Wölfe erlassen, Herr Minister. Wir haben Ihnen gesagt, dass das nicht funktioniert. Sie waren gerade draußen bei der Demo der Pferdehalter. Soweit ich das beurteilen konnte, haben die Ihnen etwas ganz Ähnliches gesagt.
erkennen kann? Soll er den erst mal zur Speichelprobe bitten, um festzustellen, um welches Individuum es sich im Einzelnen handelt?
Ihre Bilanz ist null, absolutes Versagen. Ihre Abschussgenehmigungen gleichen dem Versprechen auf ein ewiges Leben. Was soll dem Rodewalder Rüden schon passieren, als dass er irgendwann einmal zufällig vor ein Auto stolpert? Sie erlassen eine Genehmigung nach der anderen, und natürlich kann kein Mensch ihm etwas zuleide tun. Er ist mittlerweile eine der berühmtesten Persönlichkeiten hier in diesem Lande und liegt wohl nicht weit hinter dem Ministerpräsidenten.
Der Ministerpräsident ist ja gerade eingetroffen. Herr Ministerpräsident, auch Sie haben sich ja des Themas angenommen und gefordert, mehr Wölfe abzuschießen.
Ich habe mich gefragt, was der Ministerpräsident mit „mehr“ meint. Wir sind bei null. Wir haben aber, Herr Ministerpräsident - ich unterstütze Ihre Forderung voll und ganz -, nach übereinstimmender Ansicht hier in diesem Hause 350 Wölfe in diesem Lande. Das Landvolk und die betroffenen Verbände sagen, das sei die gerade noch erträgliche Obergrenze, sonst sei es vorbei mit der Weidetierhaltung. Wenn Sie diese absolute Grenze halten wollen, müssen Sie 120 Wölfe pro Jahr schießen, keinen weniger. Wie Sie das bewerkstelligen wollen, ist uns ein Rätsel, weil Sie bisher nichts, absolut nichts, auf den Weg gebracht haben.