Protocol of the Session on August 17, 2017

Machen Sie dort Ihre Arbeit, wo Sie etwas bewegen können, hier und jetzt!

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU und Zustimmung bei der FDP)

Vielen Dank, Herr Oesterhelweg. - Jetzt hat sich Frau Asendorf gemeldet. Bitte schön!

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Oesterhelweg hat es eben gesagt: Hochwasserschutz ist eigentlich eine gemeinsame Sache - eigentlich.

Aber der Landtag steht kurz vor seiner Neukonstituierung, und da haben Sie sich wahrscheinlich gefragt: Was kann man während der letzten Plenarsitzungen noch Sinnvolles machen, so kurz vor der Wahl? - Wahlkampf eben.

Nichts anderes wollen Sie mit diesem Antrag, und das finde ich unmöglich.

(Zustimmung bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Wir haben hier im Juni einen Antrag zum Hochwasserschutz verabschiedet. Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU, wollten nicht dabei sein. Bis dahin hatten wir in diesem Haus gemeinsam an diesem Thema gearbeitet. Sie haben aber schon im Juni gesagt, dass Sie das nicht mehr tun wollen, weil der Wahlkampf ansteht. Im Nachhinein finde ich das wieder interessant. Dadurch erklärt sich mir vieles. Aber gut!

An dem von Ihnen vorgelegten Antrag kann nun alle Welt sehen, welche Maßstäbe Sie eigentlich anlegen. Der Inhalt ist zwar überholt. Lösungen sind längst gefunden. Aber mit der Wiederholung negativer Headlines lässt sich vielleicht doch noch der eine oder andere fangen.

Frau Asendorf, ich möchte Sie kurz unterbrechen. Lassen Sie eine Zwischenfrage zu?

Okay. Dann haben Sie wieder das Wort.

Damit lenken Sie von den wirklich wichtigen, noch zu klärenden Fragen ab. Viel wichtiger ist Ihnen, auch hier auf dem Rücken der Menschen Wahlkampf zu machen, die in den letzten Wochen gelitten haben.

Es ist eine merkwürdige Abgehobenheit, eine Entkopplung von der Realität, derart mit wichtigen Fragen umzugehen. Der Inhalt dient nicht mehr seiner eigentlichen Bestimmung, sondern erhält eine neue Zielsetzung, die da heißt: Wahlkampf.

Einfache Botschaften kommen an. Sie müssen auch nicht richtig sein. Der Wähler merkt es nicht.

Nicht dass ich missverstanden werde: Kritik muss sein. Sie ist im Ausschuss laut geworden, und das ist gut so.

Wir standen kurz vor einer Einigkeit. Ich bedanke mich an dieser Stelle für die Zusammenarbeit im Ausschuss, in dem es immer durchaus fair zugegangen ist. Wir haben Anhörungen zu dem Thema durchgeführt.

Vielen Dank an dieser Stelle an die Mitarbeiter in den Behörden.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Sie haben die meiste Arbeit mit den Gesetzentwürfen und Anträgen. Wie mag es ihnen gehen, wenn sie mitansehen müssen, dass jahrelange Arbeit einfach weggeworfen wird? Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sieht anders aus.

Dem Land Niedersachsen entsteht ein großer Schaden dadurch, dass viele Gesetze nicht mehr verabschiedet werden. Dass das Wassergesetz nicht kommt, ist angesichts der Vertragsverletzungsverfahren der EU eine Katastrophe.

(Zustimmung bei den GRÜNEN und bei der SPD - Angelika Jahns [CDU]: Warum haben Sie es so spät einge- reicht?)

Ich hoffe, dass am Ende die Arbeit nicht umsonst war und diejenigen die Quittung bekommen, die mit Dingen spielen, deren Dimension sie offensichtlich nicht erkennen.

(Zustimmung bei den GRÜNEN und bei der SPD)

Lassen Sie uns gemeinsam das Vertrauen der Menschen zurückholen! Lassen Sie uns die Entwicklungen um uns herum Warnung sein! Kehren

Sie um auf Ihrem Weg! Er führt auf die dunkle Seite!

Vielen Dank.

(Beifall bei den GRÜNEN und Zu- stimmung bei der SPD)

Vielen Dank. - Eine Kurzintervention, Herr Oesterhelweg!

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kollegin Asendorf, ich hätte Ihnen einen besseren Abschiedsauftritt gewünscht als den, den Sie eben hier hingelegt haben.

(Helge Limburg [GRÜNE]: Was heißt denn hier „Abschiedsauftritt“? Unver- schämt!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, dieser typische Klamauk, den Sie hier veranstalten, mit Wahlkampf - - -

(Renate Geuter [SPD]: Das sagt der Richtige!)

Sollen wir jetzt hier ernsthafte politische Arbeit einstellen, nur weil Sie erkennen, dass Sie im Bereich Hochwasserschutz nichts gebracht haben? Wir werden das nicht tun. Dazu ist das Thema zu wichtig.

(Beifall bei der CDU)

Ich will Ihnen eines sagen: Wenn Sie es über vier Jahre - in Anführungsstrichen, Herr Präsident - verpennt haben, hier Gesetze durchzubringen, dann schieben Sie es nicht uns in die Schuhe!

(Martin Bäumer [CDU]: Genau!)

Sie hätten Ihre Arbeit ordentlich machen können. Dann wären Sie besser gefahren.

(Beifall bei der CDU und Zustimmung bei der FDP - Johanne Modder [SPD]: Ist das eine Bewerbungsrede für ir- gendetwas?)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin froh, dass wir dieses unselige Wassergesetz nicht auch noch über die Bühne bringen. Denn das hätte auch noch Probleme im Hochwasserschutz mit sich gebracht.

(Anja Piel [GRÜNE]: Dann warten wir einfach die Klagen aus Brüssel ab!)

Hier von Abgehobenheit zu erzählen, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass man vielleicht hier nicht bereit ist, Lösungen zu finden - - - Sie haben keine Lösungen gefunden. Sie haben keine Lösungen an der Ilse gefunden. Sie haben keine Talsperre aufgestockt. Sie haben nichts für die Gewässerpflege getan. Erzählen Sie doch keinen Unsinn!

(Johanne Modder [SPD]: Schreien Sie uns nicht so an! - Zuruf von Volker Bajus [GRÜNE])

- Meine sehr verehrten Damen und Herren, Herr Bajus, ich verwende dieses Wort ganz bewusst. Ich bin mir über die Konsequenzen schon im Klaren. Aber ich bin auch aufgefordert, zu dem, was Sie hier absondern, die Wahrheit zu sagen.

(Lachen und Widerspruch bei der SPD)

Ich glaube, es geht los! Hier steht jemand vor Ihnen, der 25 ha unter Wasser hatte. Glauben Sie, das macht Spaß? Glauben Sie nicht, dass wir nicht erkennen, wie das hier im Lande aussieht, nur weil Sie Ihre Pflicht nicht getan haben. Dafür werden Sie die Quittung bekommen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Johanne Modder [SPD]: Das war un- terste Schublade!)

Frau Asendorf, möchte jemand für Bündnis 90/Die Grünen antworten? - Gerne. Bitte schön!

Vielen Dank, Herr Präsident. - Meine Damen und Herren! Herr Oesterhelweg, ich kann ja verstehen, wenn Sie persönlich betroffen sind.

(Frank Oesterhelweg [CDU]: Wie viele andere auch!)