Protocol of the Session on September 16, 2016

Bitte!

Vielen Dank, Herr Kollege Brammer. - Sie haben eben, was die Verordnung angeht, von einer „Handlungsanweisung“ gesprochen. Die anderen Kollegen haben von „Handlungsempfehlung“ gesprochen. Was ist es denn Ihrer Meinung nach jetzt?

Bitte!

Meiner Meinung nach ist es ein Muster, wonach gearbeitet werden kann.

(Miriam Staudte [GRÜNE]: Ja!)

Wenn ich das so gesagt habe, tut es mir leid. Dass Sie hier alles so auf die Goldwaage legen

(Lachen bei der CDU und bei der FDP)

und am Ende den ganzen Morgen lang nur hetzen und uns erzählen, dass die Leute in den Landkreisen keine Ahnung haben!

(Christian Dürr [FDP]: Wir sind in gu- ter Gesellschaft! Die Landesregierung genauso!)

Als es darum ging, die Bezirksregierungen aufzulösen, haben Sie uns genau das Gegenteil erzählt. Heute stecken wir in dem Dilemma. Das haben Sie seinerzeit mit der Auflösung der Bezirksregierungen verursacht.

(Frank Oesterhelweg [CDU]: Nun kommen Sie doch nicht mit den alten Kamellen hier an! - Zuruf von der CDU: Hui! - Weitere Zurufe von der CDU und von der FDP - Unruhe - Glocke der Präsidentin)

Vielen Dank. - Herr Kollege Dammann-Tamke, ich habe Ihre Meldung zu einer Kurzintervention gesehen. Sie ist auf eine Kurzintervention aber nicht möglich.

Jetzt hat Herr Kollege Dr. Hocker die Möglichkeit zu antworten. Bitte!

Vielen Dank. - Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Den Satz, man muss nicht alles auf die Goldwaage legen, was in diesem Parlament gesprochen wird, Herr Kollege Brammer, ist in Stein gemeißelt. Das ist schon ein sehr interessantes Parlamentsverständnis, das Sie da an den Tag gelegt haben.

(Beifall bei der FDP)

Ich sage Ihnen eines: Wenn ich mit Ihrer Eierei, was wir heute überhaupt diskutiert haben - Musterverordnung, Anweisung oder Vorgabe; am Ende ist ohnehin im Dutzend alles billiger -, in meinen Anglerverein gehe und versuche, denen zu erklären, was jetzt eigentlich das Umweltministerium verlassen hat und welche Verbindlichkeit dieses Papier haben soll, dann zeigen die mir einen Vogel, schicken mich wieder in den Landtag und verlangen von mir, dass ich noch einmal nachfrage.

Ich sage Ihnen: Genau das werden wir tun. Wir werden eine Anfrage auf den Weg bringen, die genau das zum Thema haben wird: Welchen Rechtscharakter hat eigentlich dieses Papier, das Ihr Haus verlassen hat? - Leider habe ich heute überhaupt keine Antwort auf diese Frage bekommen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Einen Moment, bitte, Herr Kollege! - Der Kollege Dammann-Tamke bittet darum, Ihnen eine Frage stellen zu dürfen.

Herr Dammann-Tamke immer.

Bitte!

Vielen Dank, Herr Kollege Dr. Hocker. - Während dieser Debatte sind ja auch die Jäger in den Fokus gerückt. Wir haben hier in der letzten Plenarwoche eine Debatte über die Ausweisung von Zonen für die Intervalljagd erlebt.

Sie kommen jetzt zur Frage!

Wir haben Wortbeiträge des Ministers und des Kollegen Siebels, aber auch des Kollegen Janßen dahin gehend erlebt, dass es sich um eine KannRegelung handelt.

(Wiard Siebels [SPD]: Das habe ich nie gesagt! Das müssen Sie belegen!)

Sind auch Sie der Auffassung, dass, wenn das im Ministerium in eine Sollregelung umgewandelt wird, dies nicht zur Vertrauensbildung - egal, ob es das ML oder das MU ist - bei Jägern und Anglern beitragen wird?

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Vielen Dank. - Bitte!

Vielen Dank für die Frage, Herr Kollege DammannTamke.

Ich glaube, dass es sinnvoll ist, vor Ort vor allem diejenigen zu beteiligen, die tatsächlich in der Lage sind, die Situation dort einzuschätzen. Das sind die lokalen Anglerverbände. Wenn man diese Entscheidung tatsächlich den Landkreisen überlassen will, dann bedarf es nicht solcher Papiere, deren Sinn und Zweck am Ende ohnehin niemand in diesem Hause versteht - noch nicht einmal die Fraktionen, die diese Landesregierung tragen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Vielen Dank, Herr Kollege Dr. Hocker. - Nun hat das Wort für die Landesregierung Herr Umweltminister Wenzel. Bitte!

(Frank Oesterhelweg [CDU]: Er kann das jetzt aufklären! Das wäre eine Möglichkeit! - Christian Grascha [FDP]: Das wäre spannend!)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das ist schon eine wunderliche Debatte.

Meine lieben Damen und Herren von der CDU und der FDP, wenn Sie damals Ihre Arbeit gemacht hätten,

(Dr. Stefan Birkner [FDP]: Haben wir!)

dann hätten wir diese Debatte heute nicht. Sie waren nämlich verpflichtet, bis 2010 bzw. 2013 dafür zu sorgen, dass die entsprechenden nationalen Schutzstatusregelungen zur Anwendung kommen. Das haben Sie nicht getan. Wenn Sie rechtzeitig fertig geworden wären, dann hätte es heute keine Diskussion über Vertragsverletzungen und Ähnliches gegeben.

(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD - Ottmar von Holtz [GRÜNE]: So ist es!)

Sie haben auch dafür gesorgt, dass die Landkreise und Kommunen die Zuständigkeit bekommen. Ich sage Ihnen: Ich habe 20 Jahre kommunale Erfahrung. Ich habe großes Vertrauen darin, dass unsere Kommunen diese Arbeit anständig erledigen und dabei alle Betroffenen, alle Nutzerinnen und Nutzer, alle Naturschützer, Umweltschützer, die Wirtschaft, jeden, der sich dazu einbringen will, hören und die Argumente sorgfältig abwägen.

(Jörg Bode [FDP]: Aber!)

Herr Kollege Wenzel, lassen Sie eine Frage des Kollegen Oesterhelweg zu?

(Jörg Bode [FDP]: Doch kein Aber!)

Das mache ich gleich. Lassen Sie mich erst Herrn Dr. Hocker noch etwas sagen.

Herr Dr. Hocker, ich habe gelesen, Sie sind seit 2016 Mitglied eines Angelvereins.

(Jörg Bode [FDP]: Ich auch! - Dr. Stefan Birkner [FDP]: Das ist doch super!)

Ich sage Ihnen: Ich habe als Jugendlicher sehr gern geangelt. Ich habe auch viel und in ganz unterschiedlichen Gewässern geangelt. Mich hat damals immer geärgert, dass viele Seen und Bäche in den 80er-Jahren tot waren, zwar tiefblau und glasklar, aber sie waren tot.

(Ulf Thiele [CDU]: Haben Sie einen Angelschein, Herr Minister?)

Sie waren wegen zu hoher Schwefel- und Stickstoffniederschläge aus unseren Kraftwerken und Kraftfahrzeugen versauert. Das war ein Grund, warum ich beispielsweise gesagt habe: Wir müssen etwas dafür tun, damit wir lebendige Flüsse auch in Zukunft unseren Kindern noch hinterlassen können.