Ich denke, dass ist eine gute Voraussetzung, um den Sport in Niedersachsen zu unterstützen. Diese Mittel aus der Glücksspielabgabe stehen natürlich unter einem gewissen Vorbehalt - das möchte ich nicht verschweigen -, weil sie zurzeit nur bis 2011 gewährt werden. Wir hoffen natürlich, dass die Ministerpräsidenten in ihrem Gespräch darüber für die Zukunft bzw. für die Förderung des Sports in den einzelnen Bundesländern sorgen und dass diese Mittel weiterhin zur Verfügung gestellt werden. Wir sind wirklich daran interessiert, dass das Glücksspielmonopol erhalten bleibt.
Meine Damen und Herren, dass der Sporthaushalt als sehr positiv angesehen wird, kann man, glaube ich, aus den Änderungsanträgen von SPD und Grünen erkennen; denn sie haben keine Änderungsanträge zum Sporthaushalt gestellt. Nur die Fraktion der Linken hat dazu einen Änderungsantrag gestellt, den Frau Kollegin Zimmermann gerade vorgetragen hat. Ich darf an dieser Stelle aber sagen: Frau Zimmermann, wir haben mit Beginn in 2007 ein Fünfjahresprogramm aufgestellt:
Jährlich fließen 5 Millionen Euro in die Sportstättensanierung. Die eine Hälfte ist an die Kommunen gegangen und die andere Hälfte an die Vereine und die Verbände. Bis 2011 stehen 25 Millionen Euro zur Verfügung, und wir haben in den Jahren 2008 und 2009 noch einmal 2,5 Millionen Euro draufgelegt. Sie fordern jetzt noch einmal 2,5 Millionen Euro. Ich kann Ihnen nur sagen: So groß ist unser Nikolaussäckchen nun auch nicht. Wir haben schon sehr viele Mittel zur Verfügung gestellt. Ich glaube, damit unterstützen wir den Breiten- und Spitzensport in Niedersachsen hervorragend.
und bis zu 75 Sportstudenten bzw. Sportschüler in verschiedenen Sportarten aufnehmen kann. Meine Damen und Herren, damit unterstützen wir den Spitzensport in einer hervorragenden Art und Weise. Darüber hinaus stellen wir zusätzlich 500 000 Euro für die Trainerstunden in diesem Bereich zur Verfügung. Ich glaube sagen zu dürfen: Das ist einmalig in Deutschland.
Meine Damen und Herren, zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass wir im Jahr 2011 ein Highlight in Niedersachsen haben: Seit 1883 gibt es den bundesweiten Wandertag. Wir dürfen im nächsten Jahr den bundesweiten Wandertag in Melle durchführen. Dafür stellen wir zusätzlich 80 000 Euro zur Verfügung. Ich denke, die Anregung des Kollegen Bachmann aus der letzten Plenarsitzung - ich weiß nicht, wo er ist -
- ach, da hinten! -, dass wir ein bisschen sportlicher werden sollten, sollten alle Kolleginnen und Kollegen im Niedersächsischen Landtag aufnehmen. Wir alle sollten im Jahr 2011 an dem bundesweiten Wandertag teilnehmen.
Ich glaube, ich habe es wieder fast auf die Sekunde geschafft. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
Ja, Frau Kollegin Jahns, Kompliment für Ihre Zeiteinteilung. - Jetzt hat sich Herr Kollege Hausmann zu einer Kurzintervention auf den Beitrag von Frau Kollegin Jahns gemeldet. Sie haben anderthalb Minuten.
(Norbert Böhlke [CDU]: Schneller! Es geht um Sport! - Hans-Christian Bial- las [CDU]: Du bist doch sportpoliti- scher Sprecher! Doppeltes Tempo!)
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Frau Kollegin Jahns, meine Eltern haben mich zur Bescheidenheit erzogen, und darauf bin ich ganz stolz. Es gibt ein altes Sprichwort, das heißt: Eigenlob stinkt. - Als Sie in der letzten Plenarsitzung den Antrag „Sport in Niedersachsen“ gestellt haben, habe ich ja bestätigt, dass Ihr Antrag nicht schlecht gewesen ist. Er ist eigentlich gut gewesen, aber noch lange nicht sehr gut.
Es hätte noch viel gebraucht, bevor es ein sehr guter Antrag geworden wäre. Aber die Frage ist: Haben Sie sich einmal Gedanken darüber gemacht, dass Sie außer von sich selbst von keinem anderen gelobt werden? - Darüber sollten Sie sich einmal Gedanken machen.
Vielleicht kommen Sie dann dahinter, dass im Sport doch einiges fehlt und dass wir ihm noch zu dem verhelfen müssen, was er wirklich verdient hat.
Lieber Kollege Hausmann, Sie sollten sich schon entscheiden, ob Sie unseren Antrag nun schlecht oder gut fanden. Ich denke, Sie fanden ihn gut. Und daraus, dass Sie die Chance nicht genutzt haben, einen Änderungsantrag zum Sporthaushalt vorzulegen, kann ich nur schließen, dass auch Sie unseren Sporthaushalt als sehr gut empfinden.
Zu dem Sprichwort „Eigenlob stinkt“ möchte Ihnen an dieser Stelle noch sagen: Der Landessportbund und viele Sportverbände haben uns bisher sehr gelobt. Insbesondere der Landessportbund hat immer wieder hervorgehoben, dass er besonders damit einverstanden ist, dass er die Mittel, die er erhält, in Eigenregie verteilen kann. Das gab es vorher nämlich noch nie. Vorher wurde immer vorgeschrieben, wie die Mittel vergeben werden müssen.
(Beifall bei der CDU und bei der FDP - (Jens Nacke [CDU]: Aber Herrn Haus- mann ist ein sehr bescheidener Bei- trag gelungen! Das muss man sagen!)
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Verehrter Herr Kollege Hausmann, das, was Sie in Ihrer Kurzintervention zum Besten gegeben haben, habe ich wirklich nicht verstanden. Wir haben doch beide gemeinsam die Jahreshauptversammlung des Landessportbundes besucht. Haben Sie dort denn komplett abgeschaltet und nicht zugehört? - Sie hätten dort Herrn Professor Umbach und Herrn Direktor Rawe hören sollen. Alle haben gesagt: Wir sind mit dem, was hier in diesem Land von der Landesregierung in Niedersachsen geleistet wird, absolut einverstanden. - Ich sage Ihnen: Wir sind in Niedersachsen wirklich allerbestens aufgestellt.
Das hat sich durch zahlreiche Begegnungen beim Sport und auch durch Veranstaltungen immer wieder sehr deutlich herausgestellt. Frau Kollegin Jahns hat bereits das Wesentliche gesagt. Ich möchte aber an dieser Stelle noch einmal grundsätzlich sagen, dass der Sport für uns eine riesige Bedeutung hat und nicht etwa nur zur körperlichen Ertüchtigung von jungen Menschen oder von älteren Menschen gehört, sondern der Sport bringt die Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter, sozialem Status oder Religionszugehörigkeit zusammen. Er hat eine ganz besondere soziale, gesellschaftliche Integrationsleistung erbracht. Das muss man doch einfach einmal zur Kenntnis nehmen.
Es muss auch erwähnt werden, dass Kinder durch den Sport nicht nur den Umgang mit ihren Mitmenschen lernen, sondern dass sie insbesondere auch lernen, mit ganz bestimmten wichtigen Werten wie Teamgeist, gesunder Leistungsbereitschaft und auch Respekt, Fairness und Zielstrebigkeit umzugehen.
Vor diesem Hintergrund will ich noch einmal darauf verweisen, dass sich in der Niedersächsischen Landesregierung leider drei Bereiche ressortübergreifend mit dem Sport beschäftigen. Im Grunde genommen bin ich Anhänger einer Stabsstelle für den Sport. In Niedersachsen ist das Innenministe
rium für den allgemeinen Sport zuständig, das Kultusministerium befasst sich mit der sportlichen Entwicklung von Kindern, und das Wissenschaftsministerium befasst sich mit der Sportlehrerausbildung. Ich würde mir wünschen, dass wir eine Stelle hätten, an der sich alles bündelt und an der wir einen einheitlichen Ansprechpartner haben.
Zur Gesamtbetrachtung gehört natürlich auch, dass wir beispielsweise Sportveranstaltungen außerhalb des Unterrichts anbieten. Das ist in der Vergangenheit in mehrfacher Hinsicht deutlich geworden. Ich denke dabei an den Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ bzw. „Jugend trainiert für Paralympics“, an die Qualifizierung von Personen und Institutionen in Bewegungs- und Gesundheitsförderung.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, Niedersachsen hat unglaublich viel zu bieten. Ich will an dieser Stelle auch noch einmal erwähnen, dass der Aktionsplan der Landesregierung „Lernen braucht Bewegung - Niedersachsen setzt Akzente“ mit dem Landessportbund auf den Weg gebracht worden ist. Das ist ein ausgesprochen erfolgreiches Programm, um das uns viele andere sehr beneiden.
Damit leistet die Landesregierung einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheitsförderung und Bewegungserziehung.
Für die Persönlichkeitsentwicklung, meine sehr verehrten Damen und Herren, sind, meine ich, gerade für die Jüngsten besondere Bewegungsangebote wichtig. Dazu gehören auch die Projekte „Bewegter Kindergarten“ und „Bewegte Schule“, die wir schon lange begleitet haben.
Die Stichworte „Sportstättensanierung“ und „Sportinternat als Olympiastützpunkt“ sind alle genannt worden. An dieser Stelle fehlt noch der Dank an die Ehrenamtlichkeit im Sport. Wir sollten all denjenigen, die sich in den Vereinen und in den Verbänden ehrenamtlich engagieren, herzlich für ihren Einsatz danken.
Vor allen Dingen sollten wir im Zusammenhang mit dem Glücksspielstaatsvertrag dafür Sorge tragen, dass - egal, wie er auch immer zustande kommen mag - kein Schaden beim Sport entsteht und dass die Mittel auch in Zukunft für den Sport fließen.
Herzlichen Dank, Herr Kollege Schwarz. - Zu Ihrer Rede haben sich zwei Kollegen mit einer Kurzintervention zu Wort gemeldet, zunächst einmal von der SPD-Fraktion Herr Kollege Hausmann für eineinhalb Minuten.
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Herr Schwarz, ich habe nicht gesagt, dass alles schlecht ist. Das möchte ich nicht so stehen lassen; das ist auch nicht so. Ich bin beim Landessportbund gewesen und habe auch das Lob für Sie gehört. Eines muss ich dazu aber sagen: Ich gehe nicht nur zum Landessportbund, sondern bin auch bei den Sportlern vor Ort. Dort merke ich, wo die Probleme liegen, und da zeigte sich, dass noch vieles im Argen liegt. Dass Sie sich dann hinstellen und loben, es sei alles gut, kann ich nicht nachvollziehen, und das kann ich Ihnen nicht durchgehen lassen.
Im Übrigen empfehle ich Ihnen den neuen Sportentwicklungsbericht für das Jahr 2009/2010 als Lektüre. Darin steht einiges. Wir sprechen immer über die Stärkung des Ehrenamtes. Wenn ich dann feststelle, dass heute über 20 % weniger im Sport ehrenamtliche Arbeit verrichten, dann muss man sich einmal Gedanken darüber machen und sich fragen, was das bedeutet. Denn das heißt eindeutig: Wenn sich 20 % weniger Leute zur Verfügung stellen, dann müssen die restlichen diese 20 % mit abdecken. Dort besteht Handlungsbedarf. Dann kann man sich nicht immer nur hinstellen und sich loben, was man Tolles tut, ohne die Probleme vor Ort aufzugreifen und sich dieser Probleme anzunehmen. Das möchten wir gerne tun.