Protocol of the Session on November 13, 2019

weil es muss natürlich in Europa abgestimmt werden.

(Zuruf von Thomas Schwarz, SPD)

Wenn wir einen,

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

wenn wir einen deutschen Alleingang machen,

(Unruhe bei Andreas Butzki, SPD, Marc Reinhardt, CDU, und Torsten Renz, CDU)

machen wir eine Wettbewerbs-, haben wir einen Wettbewerbsnachteil

(Glocke der Vizepräsidentin)

für die deutschen Landwirte.

(Elisabeth Aßmann, SPD: Hast du deinen Antrag gelesen?)

Das weißt du sicherlich auch.

Ja, ich kann den Antrag auch, da habt ihr zugestimmt,

(Glocke der Vizepräsidentin)

dass Pflanzenschutzmittel weiterhin auch zugelassen werden, und eure Reden klangen aber ganz anders.

(Elisabeth Aßmann, SPD, und Dr. Till Backhaus, SPD: Nee, nee, nee, nee, nee!)

(Zuruf von Elisabeth Aßmann, SPD)

also wir sind beim Antrag beim Tierwohllabel etwas abgewichen

(Dr. Till Backhaus, SPD: Holger, bleib bei der Wahrheit!)

und ihr seid mit eurem Antrag beim Pflanzenschutz etwas abgewichen. Also ich denke mal, ich denke mal, wir sollten da fair miteinander umgehen.

Und da gebe ich natürlich dem Minister recht, die EURatspräsidentschaft, das schreibt auch das Bundeslandwirtschaftsministerium, sollte dazu genutzt werden, an dem Tierwohllabel europaweit zu arbeiten. Und dann,

(Andreas Butzki, SPD: Also die Rede gucke ich mal im Protokoll nach, was du hier hältst!)

und dann, glaube ich, ist die CDU auch bereit, ein verpflichtendes,

(Zuruf von Dr. Till Backhaus, SPD)

wenn es für Europa verpflichtend ist, einzuführen,

(Zuruf von Elisabeth Aßmann, SPD)

weil wir ansonsten unsere deutschen Landwirte benachteiligen würden.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Ja, um dann noch mal auf das Agrarpaket zurückzukommen, ich habe es ja vorhin erwähnt, wir brauchen ein Anreizsystem und wir brauchen – also auf freiwilliger Basis –, weil, wenn wir es, egal, ob Tierwohllabel verpflichtend oder auch beim Agrarpaket die anderen Biodiversitätsmaßnahmen, wenn sie verpflichtend eingeführt werden, gerade in den Schutzgebieten, haben wir keine Möglichkeit des finanziellen Ausgleiches.

Das ist ja der Knackpunkt, der große Kritikpunkt der Landwirte. Die Landwirte machen alles, die Landwirte machen auch von morgens bis abends nur Umwelt- und Naturschutz, aber die Landwirte würden natürlich viel lieber Lebensmittel produzieren, hochwertige Lebensmittel produzieren, damit wir auch, ich sage mal, für die deutsche Bevölkerung, aber auch unseren Anteil an der Ernährung der Weltbevölkerung leisten. Und wenn der gesellschaftliche Konsens so ist, dass die Landwirte Landschaftspflegebetriebe werden, Landschaftsschutz und Naturschutz machen und am Ende dafür einen finanziellen Ausgleich bekommen und wir für Landschafts- und Naturschutz am Ende auch pro Hektar die gleiche Wertschöpfung haben, wie wenn wir Weizen anbauen, ich glaube, da sind die Landwirte alle dabei. Aber das ist ja nicht zu sehen, auch nicht in dem Agrarpaket. Und wir reden hier über 45 Prozent Fläche in MecklenburgVorpommern, die eventuell betroffen sein kann, wenn wir alles ausreizen. So!

Und da, glaube ich, haben die Landwirte zu Recht ein Problem und deswegen sollten wir uns auch auf Bundesebene dafür einsetzen, dass dieses Agrarpaket unbedingt überarbeitet wird, dass wir das auf freiwilliger Basis machen. Wir müssen das Einkommen der Landwirte auch für die nächsten Generationen sicherstellen.

Und eins ist ganz, ganz wichtig, ich war ja heute in Berlin zu einem Kongress der Bundestagsfraktionen CDU/CSU, da waren ungefähr 100 Landwirte geladen oder waren anwesend, es waren circa 40 Bundestagsabgeordnete da von der CDU/CSU und wir hatten ein hochkarätiges Präsidium und haben zweieinhalb Stunden über das Agrarpaket diskutiert. Und da ist eins deutlich geworden, die Landwirte wollen klare Zielvorgaben, sie wollen Planungssicherheit und sie wollen natürlich auch, dass das Einkommen für ihre Familien

(Dr. Till Backhaus, SPD: Planungssicherheit wollen sie haben.)

und auch für die nächsten Generationen gesichert ist. Und wenn das klargestellt ist, glaube ich, sind die Landwirte auch nicht gegen das Agrarpaket.

Deswegen bitte ich Sie, unserem Antrag zuzustimmen, dass sich unsere Landesregierung auf Bundesebene dafür einsetzt, das Agrarpaket zu überarbeiten, es vom Kopf auf die Füße zu stellen. Es wurde ja auch aus eurem Haus gesagt, ihr wurdet eigentlich gar nicht beteiligt in der Vorbereitung, was schon schlimm genug ist,

(Zuruf von Elisabeth Aßmann, SPD)

dass das hinter verschlossenen Türen auf Bundesebene erarbeitet wurde, und deswegen muss an diesem Agrarpaket dringend gearbeitet werden.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Deswegen bitte ich Sie, unserem Antrag zuzustimmen. – Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU – Peter Ritter, DIE LINKE: Wieso muss die SPD-Fraktion gebeten werden, dem gemeinsamen Antrag zuzustimmen? – Zuruf von Elisabeth Aßmann, SPD)

Ums Wort gebeten

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das verstehe ich gar nicht. Das ist wie im Tollhaus!)

hat noch einmal für die Fraktion der AfD der Abgeordnete Herr Borschke.

(Torsten Renz, CDU: Die Stimmen wollen wir erst mal sicherhaben. – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sehr geehrtes Präsidium!

Herr Minister, ich gehe mal davon aus, dass der Änderungswunsch nicht von Ihrer Fraktion ausging.

(Thomas Krüger, SPD: Welche Änderung denn?)

Der Antrag hier mit dem Agrarpaket.

(Thomas Krüger, SPD: Das ist doch keine Änderung!)

Ich gehe mal davon aus,

(Thomas Krüger, SPD: Es gibt keine Änderung.)