Sie haben einen Vorschlag unterbreitet, der heißt: "Wir sind bereit, auf jede Rechnung für unseren Kunden ersichtlich eine Zusatzabgabe zu erheben und die dann in einen gemeinsamen Topf zu zahlen. Die Stadt - so erwarten wir, das Hotelgewerbe - müsste das Gleiche oben drauf bezahlen." Das ist das erste Mal, dass eine Branche freiwillig erklärt, dass sie zur Forcierung des Wirtschaftslebens in Hamburg eine solche Maßnahme ergreifen will. Ich kann nur sagen: Ich habe vor diesen Leuten den Hut gezogen und habe gesagt: Großartig, das ist echter Bürgersinn und Unternehmergeist in Hamburg.
dann kann ich nur sagen, Herr Kerstan, bei solch einem Begriff sollten Sie sich schämen. So etwas sollten Sie hier gleich widerrufen. Hier handelt es sich um offen ausgewiesene Dinge.
Sondern dieses Geld wird in einen extra Fonds gezahlt und es wird dafür gesorgt, dass hiermit touristische Aktivitäten bezahlt werden, mit denen wir mehr Touristen nach Hamburg holen und durch die wir in Hamburg mehr Beschäftigte im Tourismussektor haben. Das ist etwas, wofür wir arbeiten sollten.
Wenn Sie erklären, dass die Hoteliers alle viel zu dumm seien, es nicht verstünden und es nicht wollten, dann kann ich nur sagen: Es wird kein einziger Hotelier und kein einziger Gast gezwungen, hieran teilzunehmen. Das ist etwas Freiwilliges. Darauf bin ich stolz, dass die Hamburger Hoteliers so etwas zustande bekommen.
Aber so wurde früher die Tourismuspolitik in Hamburg gemacht. Keine neuen Ideen, überhaupt nichts, eingemauert in feste Begriffe und keine neuen Ideen. Wir gehen mit neuen Ideen heran. Dass wir das mit Erfolg getan haben, haben doch die Zahlen gezeigt, die vorgetragen wurden. Seitdem dieser Senat regiert, ist die Zahl der Übernachtungen in Hamburg um 50 Prozent gestiegen.
Es entstehen in Hamburg jedes Jahr 2.000 bis 3.000 neue Jobs im Tourismusgewerbe. Das ist doch eine großartige Sache. Sie sollten sich auch mit dahinterklemmen, dass das besser wird.
Seitdem dieser Senat regiert, sind in Hamburg 10.000 neue Hotelbetten geschaffen worden. Das ist wirtschaftliche Dynamik.
Was wir jetzt erreichen müssen, ist, dass in Hamburg bei allen Beteiligten das Bewusstsein entsteht, dass Hamburg inzwischen wirklich zu einer Fremdenverkehrsstadt geworden ist. Darüber sollten wir uns freuen und nicht so eine kleinkarierte Oppositionspolitik an den Tag legen.
Lieber Herr Senator Uldall, wenn die Hotelbranche gesagt hätte, wir sammeln bei unseren Unternehmen Geld ein, packen das in einen großen Topf und stellen das der Hamburg Tourismus zur Verfügung, weil wir nämlich an diesem tollen Boom partizipieren und weil wir finden, dass die Stadt dieses Geld braucht und wir uns daran beteiligen wollen, wäre das eine ganz andere Debatte geworden.
Was die Hotels gesagt haben, war, dass sie sich bereit erklären, bei ihren Gästen Geld einzusammeln, indem sie einen Betrag auf die Rechnung schreiben, ihn Citycent nennen und das dann dem Kunden vorlegen und sagen, dass das in Hamburg so sei. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied,
Es ist ausdrücklich so gewollt, dass der Gast diesen Beitrag nicht als Bestandteil des Übernachtungspreises zahlt, sondern als einen zusätzlichen Betrag - der Gast. Sie haben es eben wieder gesagt. Kein Gast soll gezwungen werden, diesen Beitrag zu bezahlen. Was heißt denn das? Einem Gast, der seine Rechnung liest und fragt, ob er das bezahlen muss, sagt der Hotelier: "Nein, ich zwinge Dich nicht, Du musst nicht." Und der Gast, der nicht aufmerksam seine Rechnung liest, vielleicht sogar der Gast aus dem Ausland, denkt sich: "Na ja, ich bin das von allen möglichen Ländern gewohnt, selbst von sonst wo. In Italien muss ich auch 2.000 Lire …" - Entschuldigung, das war vor der Umstellung - "… bezahlen, wenn ich mich in einem Restaurant hinsetze. Das wird schon seine Richtigkeit haben. Das werde ich schon müssen." Wenn Sie sagen, dass kein Gast individuell gezwungen wird, kommen Sie wieder genau zu dieser doppelten Freiwilligkeit, die es nicht geben kann.
Die kann es nicht geben. Es kann nicht sein, dass Gäste beim Hotel ihrer Wahl anrufen und sagen können, der Citycent sei aber komisch, und der Hotelier dann sagt: "Nein, das musst Du auch nicht zahlen. Das versuchen wir nur von denen einzutreiben, die zu dumm sind danach zu fragen, was dieser Posten auf der Rechnung soll." Das ist das Geschäftsmodell.
Wenn Sie sagen, dass kein Gast gezwungen wird, dann heißt das, dass all die Gäste, die nicht nachfragen, etwas bezahlen, was sie nicht bezahlen müssen. Aus dieser Falle, die dieses Modell für Sie bereitstellt, helfen Ihnen auch nicht die guten Tourismuszahlen. Wenn die Hotellerie und die großen Hotels sagen, sie wollen sich beteiligen: Es gibt einen Promotion-Pool und Möglichkeiten, dieses Geld zusammenzusammeln und damit Projekte im Tourismus zu finanzieren. Man muss nicht diesen Weg wählen. Ich sage einmal, Sie machen damit auch ein gutes Stück erfolgreicher Tourismusarbeit - auch Ihrer Arbeit - in dieser Stadt zutiefst unglaubwürdig. Ich hoffe wirklich, dass es nicht dazu kommt, aber ich befürchte, dass es so ist. Hamburg kann sich sehr wohl in einem halben Jahr in den Schlagzeilen wiederfinden als das Land und die Stadt, die die Touristen abzockt,
indem es ihnen zusätzliche Gebühren abverlangt, die nicht begründet sind. Ich möchte, dass Sie mir, wenn das so kommt, die Rechnungen zeigen, auf denen wirklich ehrlich Folgendes steht: "Lieber Gast, Du zahlst in dieser Stadt 60 Cent pro Übernachtung mehr, weil der Inhaber dieses Hotels beschlossen hat, mit Deinem Geld Projekte der Tourismusbranche in Hamburg zu bezahlen. Vielen Dank."
Oder Kleinkariertheit. Dann möchte ich Sie einfach einmal eins fragen: Sie haben sich sehr für diese Public Private Partnership in die Bresche geworfen. Aber wissen Sie was, die DEHOGA hat zur Zeit der Ausschussanhörung gesagt, sie hätten ihre Mitgliedsunternehmen noch gar nicht gefragt, das täten sie gerade. Sie würden das nur mitmachen, wenn mindestens 60 Prozent sagen, dass sie das wollen.
Das Ergebnis liegt jetzt nämlich vor. Das sind gerade einmal 50 Prozent der Hoteliers, die zurückgemeldet haben, dass sie das wollten. Diesen Vorwurf, den Sie gerade gegen uns erhoben haben, können Sie ebenso gut gegen diese 50 Prozent erheben. Es gibt Hoteliers, die anscheinend mehr Anstand haben als die Mehrheit in diesem Hause.
Denn es gibt Hoteliers in dieser Stadt, die sagen, dass sie ihre Kunden nicht mit unlauteren Mitteln abzocken wollen. Das ist auch gut so. Wenn Sie sagen, dass jemand, der sagt, dass er seine Kunden nicht täuschen möchte, ein kleinkarierter Bedenkenträger sei, dann, das muss ich wirklich sagen, ist das ein Verfall der öffentlichen Sitten und der öffentlichen Moral, der wirklich für sich und dafür spricht, dass sich in dieser Stadt langsam Änderungen einstellen müssen. - Vielen Dank.
Herr Kerstan, der Hotel- und Gaststättenverband ist eine Arbeitgebervertretung und ein Unternehmensverband, der die Interessen der Gastronomie vertritt, und wird von einem Geschäftsführer vertreten. Dass Sie von Wirtschaft nichts verstehen, haben Sie oft genug bewiesen. Und dass Sie vielleicht mit den Zielen nicht zurechtkommen, kann ich auch verstehen. Aber wenn Sie den Geschäftsführer persönlich als unlauteren Geschäftsführer bezeichnen und mit persönlichen Beleidigungen kommen, glaube ich, haben Sie sich an dieser Stelle beim Geschäftsführer der DEHOGA zu entschuldigen. - Vielen Dank.