Insofern sehen wir diesen Antrag als Unterstützung dessen, was wir als Antrag 2009 in die Bürgerschaft eingebracht haben, als wir nämlich genau auf diesen Missstand hingewiesen und darum gebeten haben, diesen einmal ausführlich zu beraten. Daraufhin hat die Bürgerschaft – und wir haben uns dem nicht verwehrt – diesen Antrag mit dem Hinweis an die Bildungsdeputation verwiesen, damit dort an einem Konzept gearbeitet würde. Dort schmort er seitdem und kommt nicht wieder heraus.
Frau Ahrens hat dankenswerterweise darauf hingewiesen. An diesem Konzept, an dem der Senat arbeitet, wird er auch weiterarbeiten, unabhängig davon, ob er dazu aufgefordert wird oder nicht. Deswegen ist es auch nicht schädlich, ein solches Konzept zu fordern. Aber Anträge nach dem Motto zu stellen, wir bitten den Senat etwas zu tun, was er sowieso schon tut, ist keine große intellektuelle Leistung. Die Frage, die man sich dann stellen muss, ist: Kann man dann noch an der Frage arbeiten? Das
Wie schaffen wir dann auch beispielsweise die bessere Verzahnung von Primar- und Elementarbereich, und zwar nicht nur in der Frage organisatorischer Art, die wir als FDP immer wieder gestellt haben, indem wir gefordert haben, den Kindergarten- und Jugendbereich dem Bildungsbereich zuzuschlagen, sondern auch in der Frage, wie geschieht das konzeptionell? Wie geschieht das in der Ausbildung – darauf hat Frau Ahrens hingewiesen –, aber wie passiert das insbesondere in der Fort- und Weiterbildung?
Viele Erzieherinnen und Erzieher, viele Pädagoginnen und Pädagogen und viele Lehrerinnen und Lehrer, die heute tätig sind, werden es noch viele Jahre sein, und auch sie müssen diesem Problem, dieser Fragestellung, dieser Aufgabenstellung, gerecht werden. Insofern schadet ein Konzept nicht, wir halten es aber für sinnvoll, dazu noch einmal zu beraten, wie dieses Konzept besser aussehen könnte und wie es erarbeitet wird. Deswegen bitten wir um Überweisung dieses Antrags. – Danke!
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Herr Dr. Buhlert, ich war erstens hier, zweitens fühle ich mich auch in der Lage, den Sozialbereich in Bezug auf Kindertagesstätten, die hier ja eine kleinere Rolle spielen, zu vertreten, und drittens war bis vor Kurzem mein Kollege Dr. SchulteSasse auch da. Der nimmt jetzt einen anderen Termin wahr, deshalb sollten wir, glaube ich, das hier nicht thematisieren.
Als ich mir die Debatte im Plenum angehört habe, habe ich festgestellt, dass alle es richtig finden, dass wir dieses Thema bearbeiten. Alle haben darauf hingewiesen, dass dieses Thema wichtig ist und es eine Besonderheit ist, dass wir in den Schulen darauf achten, dass Bildungsverläufe von Jungen und Mädchen verschieden sind, dass es unterschiedliche Sozialbedingungen gibt, dass der Unterricht, die Schule dafür Sorge trägt, dass sich die Kinder unterschiedlich ver
halten. Im besten Fall geht die Schule auf geschlechterspezifische Lernwege ein und fördert Jungen und Mädchen gleichermaßen, aber nicht immer.
Frau Böschen war so freundlich, sehr ausführlich, sehr genau und präzise darauf hinzuweisen, welche Probleme Jungen eigentlich haben. Daher glaube ich, dass es richtig und gut ist, dass die Erarbeitung eines Gender-Konzepts für die Schulen zunächst die unterschiedlichen Lernwege beschreibt, um dann auch unterschiedliche Lernangebote zu unterbreiten. Diese Analyse, um beiden Geschlechtern gerecht zu werden, bedarf einer gewissen Zeit. Man muss das vorsichtig machen und darf eben nicht das Kind mit dem Bade ausschütten.
Ich habe mir notiert, Herr Tittmann, eigentlich wollte ich Sie nicht zitieren, das Gender-System hat die Jungen geschädigt. Ich fand es wirklich ziemlich schlimm, dass man so etwas in einem Hohen Haus wie dem Parlament sagt.
Die Forschung ist hier gerade in dieser Frage in den letzten Jahren sehr viel präziser geworden. Es wird deutlich, dass nicht nur die Inhalte angepasst werden müssen, sondern dass Textsorten, Aufgaben et cetera angepasst werden müssen, damit die Aufmerksamkeit auch darauf gerichtet wird. Von einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Schulpraktikern wie auch aus Fachleuten, werden Unterrichtsanregungen und Aufgabenformate neu erarbeitet, bei denen beide Geschlechter mit ihren geschlechtsspezifischen Eigenarten berücksichtigt werden. Dabei werden auch besondere Wege des anderen Geschlechts mit einbezogen und so das Handlungsspektrum von Jungen und Mädchen erweitert.
Es ist eben gerade nicht das Ziel, den Mädchen die Lernwege der Jungen aufzudrängen und auch nicht den Jungen die Lernwege der Mädchen. Es kann und muss darum gehen, hier eine höhere Toleranz dem anderen gegenüber zu entwickeln und auch das Gefühl der Stärkung der eigenen Fähigkeiten zu vermitteln, insbesondere bei den Jungen, Frau Böschen, das haben Sie ausdrücklich dargestellt. Die Steuergruppe „Gendergerechte Schule“ wird Qualitätsstandards und Indikatoren für einen entsprechenden Unterricht entwickeln. Dies geschieht auf der Grundlage der Sichtung von Ansätzen übrigens aus ganz vielen anderen Bundesländern, die mit uns an einem solchen Konzept arbeiten.
dass die CDU dieses wichtige Thema aus formalen Gründen nicht mittragen will. Ich glaube, wir wären gut beraten, hier eine breite Mehrheit im Parlament zu haben. – Vielen Dank!
Es ist zunächst Überweisung zur Beratung und Berichterstattung an die staatliche Deputation für Bildung beantragt worden.
Wer der Überweisung des Antrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der SPD mit der Drucksachen-Nummer 17/1267 zur Beratung und Berichterstattung an die Deputation für Bildung seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um das Handzeichen!
Wer dem Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und der SPD mit der Drucksachen-Nummer 17/1267 seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um das Handzeichen!